Ein Tag voller kleiner Helden

Aufsteiger TSV SCHOTT Mainz meldet sich eindrucksvoll in der Regionalliga zurück

Fünf Minuten brachte Sascha Meeth in der Kabine zu, den Rest der Halbzeitpause überließ der Trainer seinen Spielern. Eine Umstellung, offensiveres Anlaufen, ein, zwei Details – der Rest war Selbstregulierung, Eigenmotivation. Und das hochgradig wirksam. Aus einem 0:2 machte der TSV SCHOTT Mainz beim Comeback in der Fußball-Regionalliga gegen Eintracht Stadtallendorf ein 4:2. Nach richtig schlechter erster und überragend guter zweiter Halbzeit.

„Für uns war das ein Feiertag“, sagt Meeth. Ein Comeback jedenfalls, dass viel mehr als die kläglichen 190 Zuschauer verdient gehabt hätte, die sich mehr als luftig auf der weitläufigen Bezirkssportanlage verteilt haben. Immerhin, erstmals war ein Schott-Spiel ausverkauft. Und es war der erste Sieg des TSV-Trainers am ersten Spieltag, was Meeth selbst im Vorfeld gar nicht thematisiert hatte – Christian Hahn im Mannschaftskreis danach aber unter lautem Jubel umso mehr.

Der 22-Jährige war vor eineinhalb Jahren noch mit Alzey in die Landesliga abgestiegen und feierte nun sein Viertligadebüt in der Startelf. Neben Ausgleichsschütze Janek Ripplinger, der 2017/18 noch torlose 21 Regionalligaspiele Anlauf brauchte. Und ab Minute 46 auch neben Raphael Assibey-Mensah. Der sorgte, für viele Beobachter überraschend zum Start aufgrund zuletzt dünner Trainingsleistung auf die Bank beordert, mit seinem Solo nach dem Seitenwechsel für den Urknall. Lauter kleine Heldengeschichten.

Vollsprint Assibey-Mensah über rechts von Mittel- zu Grundlinie, Querpass, Jost Mairose drückt ein – das 1:2 (47.) setzte direkt das Signal. „Da kam die Euphorie“, sagt Ripplinger. Vor dem Seitenwechsel hatten die forsch anlaufenden Hessen dem TSV mit kernigen Zweikämpfen den Schneid abgekauft, die Gegentore durchs Mainzer Deckungszentrum (Heuser/21., Parson/34.) passten ins Bild. „Sie haben uns beeindruckt, uns die Sicherheit genommen“, sagt Ripplinger. „Sie waren laut, wir haben die Klappe nicht aufbekommen“, fasst Manuel Schneider zusammen, „in der zweiten Halbzeit hatten wir dann nichts mehr zu verlieren.“

„Schorsch“ Müllers Sohn erzielt das Führungstor

Aktives Verteidigen, hoch geschobener Mannschaftsverbund, schnelle Passfolgen, tiefes Spiel, wo immer möglich – alles war, basierend auf der richtigen Körpersprache und Zweikampfschärfe, auf einmal da. Beispiel Leon Kern, der einen Meter vor dem Tor mit dem Keeper hoch springt und den Ball zu Ripplinger köpft, der ihn ins leere Tor drückt (58.). Beispiel Hahn, der robust im Strafraum einen Einwurf behauptet und für Tim Müller ablegt. Der Sohn von 05-Legende Schorsch Müller zielte aus 16 Metern überlegt ins untere Eck, „Der Müller macht’s“ schallte aus den Lautsprechern. Silas Schwarz, noch so ein Turbo-Joker, düste zum 4:2 dieselbe Bahn entlang, auf der 39 Minuten zuvor der Umschwung eingeleitet worden war – und Assibey-Mensah vollstreckte nach Tolga Demirbas’ Weitergabe (86.). Die Entscheidung, längst überfällig. Die Rote Karte gegen Co-Trainer Nenad Simic (Meckern/54.) blieb eine Randnotiz, aber auch Zeichen neuer Entschlossenheit.

„Ich war beeindruckt von Stadtallendorfs erster Halbzeit“, sagt Meeth, „sie haben uns aufgefressen.“ Doch dann wendete sich das Blatt grundlegend. „Wir haben an uns geglaubt, und wir haben diesmal viel mehr Spieler drin, für die die Regionalliga nichts Neues ist“, sagt Ripplinger. 2017/18 gelang der erste Dreier am elften Spieltag, diesmal schon am ersten.

TSV SCHOTT Mainz: Hansen – Kern, Ahlbach (46. Assibey-Mensah), Raltschitsch, Schlosser – Müller, Schneider, Demirbas – Hahn (85. Schwarz), Ripplinger, Mairose (73. Fring).

Quelle: FuPa.net

Zwei Platzverweise, ein verschossener Elfmeter

Spitzenreiter kommt gegen Hassia Bingen nicht über 1:1 hinaus

Nein, das war nicht der TSV SCHOTT Mainz, den man diese Saison kennt. Die Mannschaft, die mit klar strukturierten, sauber von hinten nach vorne durchgespielten Angriffen Druck entfacht, die mit schnellen Umschalt-Überfällen jede Lücke findet, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. „Ganz schwach“ fand Trainer Sascha Meeth den Vortrag des Oberliga-Spitzenreiters gegen Hassia Bingen. Über die 1:1 (1:0)-Punkteteilung freute sich am Ende nur der akut abstiegsbedrohte Vorletzte.

„Das war eindeutig zu wenig“, findet Dennis de Sousa Oelsner. „Es war nicht einfach, gegen einen tief stehenden Gegner Räume zu finden. Wir müssen unsere Angriffe besser zu Ende spielen. Heute hat die Durchschlagskraft gefehlt.“ 30 Meter vor dem Tor zog die Hassia eine Fünferkette auf, davor lief ein weiterer Fünferblock mit Yannik Wex als vorgezogener Spitze hinter der Mittellinie die Räume zu. Für die Mainzer hatte es etwas von Bergbau: Steine klopfen mit Tinnitus-Gefahr, ausgehend vom immerzu antreibenden, reklamierenden, kommentierenden Gäste-Trainer Thomas Eberhardt.

Die erste zwingende Chance ist ein Elfmeter

Ein Fehlpass des TSV ins Aus – lautes „Jawoll!“ auf der Hassia-Bank. Bei zwischenzeitlich gefühlten 110 Prozent Ballbesitz, aber ohne Tempo und Genauigkeit, spielte sich der Spitzenreiter einen Wolf. Und der erste zwingende Schuss aufs Tor stammte auch noch von den Bingern. Wex zieht ab, Handelfmeter, Tim Hansen pariert gegen Alper Akcam, der den Nachschuss drüber jagt (34.). Eine Unachtsamkeit genehmigte sich das Binger Bollwerk, und prompt legte Christian Hahn den langen Ball von Jost Mairose per Kopf für de Sousa ab, der mit einem Kontakt flach ins kurze Eck schob (45.). Ein Tor, das am Spielgeschehen wenig änderte. Giorgio Del Vecchio schoss schön freigespielt drüber (55.), Mairoses Freistoß rutschte an den Pfosten durch (71.) – SCHOTT beherrschte das Geschehen, ohne allzu viel Druck auszuüben.

Der Ausgleich war die Strafe. Akcam setzte sich in einer Umschaltaktion auf rechts durch, Wex drückte den Ball in der Mitte über die Linie (71.). Kurz drauf sah Kapitän Jonas Raltschitsch die Ampelkarte (75.). Und auf einmal ging es. Der Wille war da, fünf dicke Chancen nach Standards ließ der TSV liegen. Wex flog auch noch mit Gelb-Rot (88.). Und bei den Mainzer fragte man sich, warum man das Spiel 75 Minuten lang dahin plätschern ließ. „Die Energie, die wir in Kaiserslautern und in der Trainingswoche hatten, hat heute gefehlt. Es war unsauber, verkrampft, unentschlossen“, sagt Meeth. Trotzdem: „So ein Spiel musst du schmucklos gewinnen.“

Ex-Kollege drückt Mainzern die Daumen

Aufbauende Worte für den Primus fand Ex-SCHOTTler Serdal Günes. „Die Jungs haben 90 Minuten versucht, das Spiel anzukurbeln, und wir haben es immer wieder zerstört“, sagt der Binger Abwehr-Mittelmann, „SCHOTT hat viele junge Spieler drin. Sie haben es immer wieder probiert, aber die Körpersprache hat gefehlt. Das haben wir gemerkt, und dann gehst du etwas härter ran, und dann hast du den Ball. Sie sind jung. Ich drücke ihnen die Daumen, dass sie Meister werden.“

TSV SCHOTT Mainz: Hansen – Kohns, Raltschitsch, Hermann, Yilma (61. Schlosser) – Rinker – Mairose, Del Vecchio – Hahn (81. Gansmann), de Sousa Oelsner (61. Ripplinger), Assibey-Mensah.

Quelle: FuPa.net

Vom Schichtdienst zum Shootingstar

Christian Hahn hat ein schwieriges Halbjahr hinter sich – und parallel den großen Schritt in die Oberliga geschafft

Die Unkenrufe schallten von Alzey bis in den Mainzer Norden. Christian Hahn, Oberliga? Das schafft er nicht, erst recht nicht im Schichtdienst. So hieß es rund um den Wartberg nicht nur hinter vorgehaltener Hand. „Ich habe es mitbekommen“, erzählt der 22-Jährige, „und ich wollte zeigen, was in mir steckt.“ Auf jeden Fall war die Skepsis für ihn eine Extra-Portion Motivation. Seit 1. März ist der Schichtdienst zu Ende. Hahns Bilanz bei Oberliga-Spitzenreiter TSV SCHOTT Mainz: elf Spiele, fünf Mal Startelf, fünf Tore. Und jetzt soll es ja erst richtig losgehen.

Der 1. März ist der eigentliche Saisonstart für den Linksfuß

Ab März, sagte Trainer Sascha Meeth schon zum Saisonstart, könne man so richtig mit dem schnellen Linksfuß am offensiven Flügel rechnen. Bislang hat er bei Michelin in Bad Kreuznach im Vier-Schicht-System gearbeitet. Entsprechend schwierig war der Start für den verbandsligaerprobten Blondschopf (54 Spiele, 14 Tore). Andauernder Trainingsrückstand, kaum Einsatzminuten. Im September rappelte es. Training, Eckchen. „Kann man als Karneval spielen, mit Beinis und Trallala“, sagt Meeth, „oder im Wettkampfmodus, mit Passschärfe.“ Bei Hahn war es zu viel Karneval. Der A-Lizenz-Inhaber machte eine klare Ansage, und er lernte, auf welch fruchtbaren Boden solche Ansagen bei Hahn fallen. Im folgenden Spiel in Diefflen beorderte Meeth ihn erstmals in die Startelf, zwischen zwei Nachtschichten, mit zwei, drei Stunden Schlaf. Und Hahns erster Torvorlage.

„Ich war vorher in einem kleinen Loch“, erzählt Hahn, „dann kam der Weckruf, seitdem ging es bergauf.“ Meeth beschreibt den Industriemechaniker aus Bad Kreuznach als offenen, lebensfrohen Menschen, der prima für’s Mannschaftsgefüge ist, aber auch als aufgeschlossenen Gesprächspartner für ernsthafte Diskussionen. Und als jemanden, der unbedingt lernen will. Schon im Winter 2018/19, als Silas Schwarz nach Mannheim ging, wollte Meeth den früheren SCHOTTler, der von der C- bis zur A-Jugend beim TSV gespielt hat, von RWO Alzey loseisen. Keine Chance. Im Sommer klappte der Wechsel, für beide Seiten aufgrund der Arbeitsbelastung ein mutiger Schritt. „Von seiner Einstellung zum Fußball her ist er ein Parade-Beispiel“, betont Meeth.

Zwei Urlaubstage, zwei Doppelpacks

An die zehn Urlaubstage hat Hahn schon genommen, für den TSV. Für das Heimspiel gegen Arminia Ludwigshafen, und auch für das jüngste Gastspiel beim FCK II, an seinem eigentlich letzten Frühschicht-Tag. Beide Male schnürte Hahn einen Doppelpack. „Hat sich gelohnt“, grinst er. Die Arbeitssituation hat ihn belastet, das gibt er offen zu. Über den Jahreswechsel hatte er einen Hänger. All der Stress, die zeitintensive Vorbereitung, packt er das noch? Seit rund einem Monat, das Ende des Schichtdienstes vor Augen, ist der Optimismus wieder da. Das Lautern-Spiel soll die Initialzündung sein. Bis Juli hat er nun immer zwischen 15 und 16 Uhr Feierabend, danach folgen zwei Jahre Techniker-Schule in Ingelheim. Planbare Tage, Wochen, Monate, die der Leistungskurve zugute kommen dürften.
„Ich erhoffe mir einen weiteren Schub“, sagt Meeth, „wenn er so fokussiert bleibt, sind weitere Leistungssprünge drin. Von der Kategorie Mairose und Del Vecchio, die aktuell unser Spiel tragen, ist er noch ein Stück weg. Aber er arbeitet sehr hart.“ In der Vorbereitung schulte der 45-Jährige seinen Flügelstürmer schon auf Linksverteidiger um, zumindest als Zweitposition, seiner Dynamik wegen. Die taktische Arbeit gegen den Ball, die Handlungsschnelligkeit auf engem Raum im ersten Kontakt und den rechten Fuß sieht der Trainer als Mankos. Aber dass Christian Hahn die Oberliga nicht packt, davon kann keine Rede sein.

Mit Rückenwind ins Rheinhessen-Derby

Erster gegen Vorletzter – „aber zu Tausend Prozent wird hier niemand Hassia Bingen unterschätzen“, betont SCHOTT-Mainz-Trainer Sascha Meeth vor dem Rheinhessen-Derby am Samstag (14:30 Uhr). Auf Körperlichkeit und Erfahrung komme es gegen Thomas Eberhardts Routiniers an. Umso wichtiger, dass Jonas Raltschitsch wieder startklar ist. Auch Nicklas Schlosser und Janek Ripplinger könnten zurückkehren, der hochgezogene U19-Spieler Marius Fuchs darf auf sein Debüt hoffen. „Die Jungs, die in Lautern mit Bravour bestanden haben, werden wieder alles investieren“, hofft Meeth auf Rückenwind aus dem 3:1-Sieg im Topspiel.

Quelle: FuPa.net

Hassia Bingen – Offensive mit Ex-Profi verstärkt

Hassia Bingen schwebt in der Oberliga in akuter Abstiegsgefahr. Das Team von Trainer Thomas Eberhardt belegt in der Tabelle aktuell den drittletzten Platz. Nicht nur, aber auch in der Offensive drückt der Schuh. Vor allem weil mit Vllaznim Dautaj, Fabian Liesenfeld oder Deniz Darcan immer wieder wichtige Offensiv-Akteure verletzt ausfielen. 21 Tore in 20 Spielen sind wenig.

Umso mehr freut es den Hassia-Trainer, dass zum Jahresabschluss ein prima Offensiv-Transfer gelungen ist: Pierre Merkel kam vom Nordost-Regionalligisten Berliner AK. Er ist kein Unbekannter in der Region. Der gebürtige Bad Kreuznacher wurde in der Jugend bei den Kreuznacher Kickers und Karadeniz Kreuznach groß, bevor er nach Waldalgesheim wechselte. Als Aktiver tingelte er über die Kreuznacher Eintracht zum SV Alemannia und SC Idar-Oberstein. Vom „Haag“ schaffte der Oberliga-Torschützenkönig den Sprung in den Profibereich zu Trainer Torsten Lieberknecht und Eintracht Braunschweig, wurde mit den Niedersachsen in der ersten Zweitliga- Saison auf Anhieb Achter. „Das ist ein Mega-Deal. Wir freuen uns riesig“, kommentierte Thomas Eberhardt die Verpflichtung.

Merkel ist nach Argirios Goulas (28, SV Unter-Flockenbach), Sebastian Platten (23, VfB Ginsheim) und Igor Heizmann (26, ehemals SCHOTT Mainz) der vierte Winter-Zugang. „Wir läuten einen Umbruch ein, den wir im Sommer weiterführen wollen – hoffentlich in der Oberliga“, so der Coach.

Quelle: FuPa.net

DFB belohnt TSV für Frauen-Talentförderung

Belohnung für die Fußball-Abteilung des TSV SCHOTT: Die Vorsitzende des Frauen- und Mädchenausschusses im Südwestdeutschen Fußballverband (SWFV), Bärbel Petzold, überreichte vor einem Regionalliga-Spiel unseres Frauenteams einen Scheck in Höhe von 1.200 Euro für die Talentförderung von Jule Kleymann. Die heute 18-jährige Mittelfeldspielerin kickte zwei Jahre für den TSV SCHOTT, wechselte 2017 zum SC Freiburg, spielte dort ebenfalls in der B-Juniorinnen- Bundesliga und seit dieser Saison in der zweiten Frauenmannschaft der Breisgauer in der Regionalliga Süd. Jule Kleymann kam bereits in der U17-Nationalmannschaft zum Einsatz.

Genau deshalb erhielt der TSV SCHOTT nun den Scheck im Rahmen des DFB-Bonussystems im Bereich der Talentförderung. Demnach erhalten Amateurvereine finanzielle Zuwendungen, wenn deren frühere Spielerinnen oder Spieler in einer DFB-U-Nationalmannschaft eingesetzt worden sind. Das Bonussystem besteht seit der Saison 2004/2005 und belohnt Vereine, die mit ihrem Einsatz wesentlich zur sportlichen Entwicklung der Spielerin oder des Spielers beigetragen haben. Mit dem Geld soll die Förderung des Jugendfußballs im jeweiligen Verein finanziert werden.

SCHOTT-Frauen gelingt spät der Ausgleich

Carolin Kieper hat die Regionalliga-Fußballerinnen des TSV Schott Mainz vor einem kompletten Fehlstart in das Jahr 2020 bewahrt und mit ihrem Tor in der 87. Minute noch einen Punkt beschert. 1:1 (0:1) trennte sich das TSV-Team vom abstiegsgefährdeten SG Fidei, den Maria Schmitz in der 35. Minute in Führung geschossen hatte. In der zweiten Halbzeit machten die Schottlerinnen viel Druck, um die Niederlage zu vermeiden. Kiepers Tor fiel nach einer Standardsituation.

TSV SCHOTT Mainz: Allmann, Stendebach, Bilz (68. Wahler), Loeber, Gürtler, Besserdich (46. Klug), Barhoumi (46. Schmitt), Sigurdardotir, Kieper, Meierfrankenfeld, Joest.

Winterpause: Zwei Zugänge, ein Fast-Zugang und ein Abgang

Der TSV SCHOTT hat sich in der Winterpause mit Issaka Mouhaman verstärkt. Der 21-Jährige kommt nach zwei Jahren beim FC Nürnberg II und war im vergangenen halben Jahr ohne Vertrag. Cheftrainer Sascha Meeth kennt Mouhaman aus gemeinsamen Zeiten in der Jugend des FSV Mainz 05. Der frühere Drittligaspieler Tim Müller hat ebenfalls eine 05-Vergangenheit und wird nach einem Kreuzbandriss im April bei SCHOTT einsteigen. Lukas Fischer (19) dagegen hat den TSV SCHOTT Mainz verlassen. Nicht geklappt hat vorerst die anvisierte Rückkehr von Silas Schwarz. Der frühere TSV-Stürmer bleibt in der Rückrunde noch bei Waldhof Mannheim.

Doppelter Blitzstart

TSV ohne sechs Stammspieler, dafür Hahn mit Doppelpack beim 3:1-Sieg im Topspiel beim 1. FC Kaiserslautern II

Souveräner Sieg beim Tabellenzweiten, und das ohne ein halbes Dutzend Stammspieler – der TSV SCHOTT Mainz hat einen bemerkenswerten Start ins Oberliga-Jahr hingelegt. 3:1 (1:0) gewann der Herbstmeister beim 1. FC Kaiserslautern II. Begünstigt durch einen doppelten Blitzstart und eine, wie Co-Trainer Bernd Bangel sagt, „kämpferisch und läuferisch hervorragende Leistung“.

Schneider, Raltschitsch, Schlosser, Kern, Fring, kurzfristig auch noch Ripplinger – die Ausfallliste bei den Mainzern kam vor dem Topspiel zur Unzeit, doch das Team reagierte mit großer Geschlossenheit. Eine zu drei Vierteln neu zusammengewürfelte Viererkette hielt den Laden dicht, vorne debütierte U19-Knipser Gianni Auletta. Eine Prise Glück kam hinzu. Von den Pfälzern heftig beanstandet, entschied der Schiedsrichter nach einer Mainzer Flanke auf Rückpass zum Keeper. Den indirekten Freistoß aus sechs Metern knallte Giorgio Del Vecchio in den Winkel (2.).

Pfälzer rund eine Stunde in Unterzahl

Als die Pfälzer nach rund einer halben Stunde vehement Handelfmeter forderten, setzte Kapitän Julian Löschner offenbar verbal zu entschlossen nach – Gelb und Gelb-Rot in derselben Situation (33.). Blitzstart Nummer zwei folgte direkt nach dem Seitenwechsel. Yoel Yilma spielte lang auf Dennis De Sousa Oelsner, der fand in der Mitte Christian Hahn, dessen Schuss in den Winkel flog (46.). Danach verpassten Lars Hermann per Alu-Kopfball und De Sousa frei stehend nach einem Konter die Vorentscheidung. Anil Aydin machte es per Abstauber spannend (75.), doch Hahn sorgte nach einem Konter mit seinem zweiten Treffer zügig für klare Verhältnisse (81.).

Bangel, der den erkrankten Chefcoach Sascha Meeth an der Seitenlinie vertrat, war voll des Lobes ob der Leistung seiner stark ersatzgeschwächten Elf: „Nach unserem frühen Tor hatte Lautern mehr Ballbesitz, aber wir haben kaum Chancen zugelassen und konnten immer wieder für Entlastung sorgen. Nach dem Anschlusstor hat Lautern ordentlich aufgezogen. Sie sind sehr spielstark, kamen aber kaum in unseren 16er. Ein Riesen-Lob an die Jungs, die toll geackert und schöne Kontertore geschossen haben. Eine Top-Leistung gegen einen sehr starken Gegner.“

TSV SCHOTT Mainz: Hansen – Yilma, Kohns, Hermann, Mouhaman – Del Vecchio – Mairose, Rinker – Hahn (89. Senftleben), Auletta (46. De Sousa Oelsner), Assibey-Mensah (82. Gansmann).

Quelle: FuPa.net

Grippewelle beim TSV und tritt angeschlagen gegen Fidei an

Dass für die Regionalliga-Fußballerinnen des TSV SCHOTT Mainz die Winterpause an diesem Sonntag um 14 Uhr mit dem Heimspiel gegen den FC Fidei endet, passt Trainer Marcello Muzio gar nicht. „Bei uns grassiert seit zwei Wochen die Grippewelle“, berichtet er von personellen Problemen. Elf Spielerinnen werden die SCHOTT-Frauen dank ihres großen Kaders dennoch aufs Feld bringen, sagt Muzio. Sein Team liegt als Dritter elf Punkte hinter Spitzenreiter 1. FFC Niederkirchen und hat sich für die Rückrunde vorgenommen, „uns vom Tabellenplatz her zu verbessern“. Gegen Abstiegskandidat Fidei will der TSV defensiv besser stehen und besser umschalten als in der Hinrunde.

Quelle: FuPa.net

Meisterhafter Knaller

Oberliga-Primus TSV SCHOTT zu Gast beim zweitplatzierten FCK mit Ex-Marienborner Portmann

Zweiter gegen Erster – spannender geht’s nicht. Am Samstag, 13.30 Uhr, tritt Oberliga-Herbstmeister TSV SCHOTT Mainz am Fröhnerhof an, wo die U 23 des 1. FC Kaiserslautern spielt und trainiert. Nach der starken Hinrunde und der, so Trainer Sascha Meeth, sehr guten Vorbereitung war die Vorfreude riesig. Doch dann fielen Konstantin Fring, Manuel Schneider, Jonas Raltschitsch, Nicklas Schlosser und Leon Kern aus. Meeth, selbst grippekrank, spricht von einem „argen Wermutstropfen“. Aber: „An diesem Wochenende wird sich nichts entscheiden.“

Senftleben tritt als Papa fortan sportlich kürzer

Marco Senftleben hat ein klares Ziel vor Augen, was den Sommer angeht: „Mit den Jungs ein, zwei Bierchen trinken auf eine erfolgreiche Saison“, erzählt der Mainzer Kapitän, der auf dem Sprung zur Teilzeitkraft ist. Der 27-Jährige will seinen Nachwuchs aufwachsen sehen, und er ist beim TSV für das Fitnessstudio zuständig, gibt Kurse, arbeitet auf der Geschäftsstelle und in der Instandhaltung des Außengeländes mit. Viel Verantwortung, die Trainingszeit kostet. „Die Jungs, die körperlich fitter sind, spielen. Ich stelle keine Ansprüche. Wenn ich gebraucht werde, haue ich mich voll rein“, sagt er. Doch der Schritt ist schwierig. „Wenn du ein Leben lang Fußball gespielt hast, ist es nicht so leicht, umzuschalten.“ Woanders sportlich austrudeln lassen? „Ich habe blaues Herzblut. Das geht, glaube ich, nicht. Und bis ich komplett aufhöre, wird es noch dauern.“ Schon Samstag könnte Senftleben, zumindest in Teilzeit, wieder dringend gebraucht werden.

Für Etienne Portmann soll es erst richtig losgehen. Der frühere Marienborner, den sie gern zum TSV geholt hätten, hat sich eine Menge vorgenommen. Im Sommer spät zum FCK gewechselt, im Herbst sechs Wochen mit einer Ermüdungsreaktion im Knie außer Gefecht – jetzt will der 22-Jährige nach kompletter Vorbereitung voll angreifen. „Ich fühle mich so fit wie noch nie“, sagt Portmann, der auf Kumpels wie Jost Mairose oder Dennis De Sousa Oelsner trifft. Man kennt sich, schätzt sich. Doch die Ziele sind klar. Wenn die Erste in der Dritten Liga bleibt, ist für den Unterbau in der Oberliga Endstation. „Aber jeder von uns will, so schnell es geht, so weit wie möglich nach oben. Und wenn du Meister wirst, hilft dir das sicher mehr, als wenn du Fünfter wirst.“

Den Schritt zum FCK bereut der Spielgestalter nicht. Das professionelle Training mit sechs, sieben Einheiten die Woche, die Fokussierung voll auf den Fußball, seit er im Sommer seine Ausbildung hinter sich hat – lauter neue, wertvolle Erfahrungen. „Ich denke nicht mehr so romantisch über den Fußball wie früher“, sagt Portmann. Bei der TuS gab es für dreifache Doppelpässe Jubel von der Bank, egal was dann daraus wurde. Beim Profiklub geht es bedeutend sachlicher zu. Der Erfolg zählt. Auch für Portmann, der zumindest den Sprung in die Regionalliga anpeilt. Im Testspiel gegen 1860 München schoss er unlängst ein Tor. Nun will er Stammspieler werden. Und Oberliga-Meister.

Meister werden – dagegen hätte auch Senftleben natürlich nichts. Wobei sie beim TSV glaubhaft das Credo, von Spiel zu Spiel zu denken, pflegen. Das war bislang schließlich das Erfolgsrezept. „Wir haben keinen Druck – und wenn, dann ist es ein positiver“, findet der TSV-Kapitän, „als Fußballer willst du doch immer gewinnen.“ Vor allem in so einem Topspiel.

Quelle: FuPa.net