Ungewohnte Anstoßzeiten standen am Wochenende 2./3. Februar auf dem Programm der 1.Herren gegen Bad Dürkheim. Zwei Spielen in 24 Stunden gegen den gleichen Gegner sind ebenfalls nicht der Normalfall, aber absolut richtungsweisend für beiden Teams. Mit einem Dreier aus beiden Spielen kann sich der TSV SCHOTT Mainz den Klassenerhalt sichern, Dürkheim hingegen benötigt zwei Siege um den letzten Tabellenplatz zu verlassen und damit noch selbst im Kampf um den Verbleib in der Liga mitspielen zu können.

Mit gutem Videostudium und klarer taktischer Ausrichtung ging es für die Mainzer am Freitagabend nach Dürkheim mit dem klaren Ziel – 3 Punkt. Da es für Dürkheim ums nackte Überleben in der Liga geht, wurden erwartungsgemäß die Rekordnationalspieler Mayerhöfer und Purps in die Mannschaft nominiert. Alle Zeichen standen auf spannende und hochklassige Spiele.
Dürkheim startet perfekt in das Spiel und konnte den ersten Konter nach nur 40 Sekunden zum 1:0 verwerten. Die Taktik schien auf zu gehen, denn die Hausherren spielten Ihren Stiefel weiter und die Mainzer langen schließlich nach 12 Minuten mit 3:0 in Rückstand. Eine Auszeit des Trainergespanns sollte diese Serie unterbrechen und die Mainzer aufwecken. Gesagt getan – mit einer sicheren Defensivarbeit verbessert sich das Mainzer Spiel und immer mehr Chance können raus gespielt werden. So ist es Kapitän Niklas Plattenteich, der 10 Minuten vor Halbzeitpfiff, den ersten Treffen mit einem 7-Siebenmeter landen konnte. Kurz vor der Pause verkürzte Moritz Jürgensen noch zum 3:2.
Die Devise nach der Halbzeit war klar, nicht wieder so ein Start wie in Halbzeit eins und, ja was soll man sagen, innerhalb von 10 Minuten dreht Mainz das Spiel mit den Toren von Mats Klippert, Sebastian Blatt und Max Dürkopp auf 3:5. Was für ein Beginn der Mainzer, die immer wie immer durch den starken Torwart Nils Kissel im Spiel gehalten werden. Doch was in den letzten 11 Minuten passiert ist kurios. Nach dem 4:5 Anschlusstreffer und einer Auszeit auf Seiten der Gastgeber, nehmen die Pfälzer den Torhüter zugunsten eines Feldspielers raus. Das Videostudium der Mainzer zahlt sich aus: Sie nehmen ebenfalls den Torhüter raus. Spiel mit offenen Visier auf beiden Seiten. Zuerst hält Feldspieler mit Torwartrechten Plattenteich eine kurze Ecke, danach spielen die Schottler die Angriffe perfekt aus und erhöhen das Ergebnis auf 4:8. Dürkheim reagiert und wechseln noch Ihren Torhüter wieder ein und kommen noch zum 5:8 Schlusstreffer.
Die Enttäuschung der Heimmannschaft war groß, denn das große Ziel 6 Punkte war gelaufen. Die Mainzer hingegen konnten nach einer absoluten Kampfleistung mit viel Leidenschaft den Klassenerhalten feiern und entspannter in das Heimspiel am kommenden Tag starten.

Um die Saison perfekt zu Ende zu spielen, wollten die Mainzer natürlich das Spiel vor heimischer Kulisse gewinnen. Für den verletzten Moritz Jürgensen und den nicht zu Verfügung stehenden Falk May rückten Chris Franik und Leif Wegener in die Mannschaft.
Die Halle ist voll, wieder über 200 Zuschauer in der Otto-Schott-Halle und die Mainzer verpassen erneut den Beginn der Partie. Es steht 0:3 für Dürkheim, wieder nach nur 10 Minuten Spielzeit. Es sollte ein Abbild des Vortags werden, denn Plattenteich erzielt in Minuten 16. und 28. den Anschluss und Pausenstand zum 2:3.
Wieder mussten die Trainer die Mannschaft zurechtrücken und die Motivation anheizen, denn nach dem Klassenerhalt schien es so, als ob bei dem ein oder anderen der Kopf nicht ganz bei der Sache ist. Es klappt, Hemmersbach durch 7m und Dürkopp zweimal drehen erneut das Spiel zugunsten der Mainzer. Es steht 5:3 für Mainz. Leider konnte die heutigen Gastgeber das Tempo aber nicht so hoch halten, sodass Dürkheim durch Ecken und Überzahlspiel das Spiel wieder ausgleichen. Kurz vor Ende bekommt Dürkheim nach einem Foul ein 7m zugesprochen, welchen sie souverän mit 5:6 Siegtreffer verwerten.

Dürkheim hat mit dem Sieg noch eine Minimale Chance, mit Schützenhilfe die Klasse über den Relegationsplatz zu halten.