Sieben C-Mädchen (getarnt als B4-Mannschaft) des TSV SCHOTT und ein Ersatztrainer (Slawo) begaben sich Mitte Januar ins winterliche Mayen zum zweiten Verbandsligaspieltag der B-Mädchen. Die Aufgabe der Sieben war nicht einfach, sie wollten nach ihren drei Siegen von Koblenz den zweiten Platz in der Gruppe unbedingt halten und in die Endrunde kommen, das Ziel des Trainers war aber natürlich sogar der Gruppensieg.

Dazu mussten die Mädchen „nur“ alle ihre vier Spiele gewinnen, auch gegen die starke Mannschaft des Kreuznacher HC. Zwar waren diese sieben Mädchen alle die älteren aus ihrem C-Jahrgang, an sich sogar eine eingespielte Truppe, aber immerhin mussten sie gegen B-Mädchen antreten, d.h. gegen auf jeden Fall ältere und optisch größere Gegnerinnen, dazu mit nur einer Auswechselspielerin. Die Mädels waren dennoch mit viel Hoffnung, Euphorie, aber auch mit Selbstvertrauen aufs Spielfeld gegangen.

Das erste „Schwesterduell“ gegen die dritte Mannschaft des TSV ging mit etwas Mühe mit 3:0 (2:0) doch über die Bühne. Vorne überraschte Ana-Lisa mit dem ersten schnellen Tor, danach folgten noch Tore von Valentina und später von Emilka und das Spiel war eigentlich gelaufen. Unsere B3-Mädels kämpften auch um den Anschluss, aber gegen die Abwehrmauer der C-Mädchen hatten sie leider kein Rezept, obwohl die angereisten Co-Trainer Ana und Slawo nichts gegen einen Ehrentreffer für die B3-Mannschaft gehabt hätten. Danach folgte ein an sich nie gefährdetes 6:0 (3:0) gegen den Gastgeber Mayen, hinten stand die Abwehr dicht und ließ diesmal, im Gegensatz zum ersten Spieltag in Koblenz, keinen Gegentreffer gegen spielerisch etwas unterlegenen Mayener Mädels zu. Außer Valentina und Emilka hat für den TSV SCHOTT in diesem Spiel auch die an diesem Tag stark aufspielende Mia zwei Tore erzielt.

Nach nur einem Spiel Pause, de facto nur etwa 10 Minuten Verschnaufpause, wenn man noch die Nach- und Vorbesprechungen berücksichtigt, ging es weiter gegen RW Koblenz II. Hier wurden die Mädels so richtig gefordert, aber mit einer kompakten Abwehr und Disziplin im Spielaufbau sowie mit konsequenten Auswechslungen im 2-Minuten Takt und festgelegter Reihenfolge haben die Mädels auch diese Hürde gemeistert. Nach Toren von Emilka und wiederum Mia, die sonst eher in der Abwehr eigesetzt wird, aber in Mayen oft vorne spielen durfte, gab es am Ende ein gerechtes 2:0 (1:0). Der zweite Platz und Einzug in die Endrunde war damit besiegelt. Die Mädels waren super happy, aber auch wirklich müde.

Die „Pflicht“ war getan, doch dann kam noch die „Kür“ – der Ersatz-Coach Slawo sprach auf die Mädels ein und wollte wissen, ob sie noch gegen den Tabellenführer – die zweite Mannschaft der Kreuznacher HC, auch gewinnen wollen. Es gab keine Zweifel, somit ging es sehr, sehr diszipliniert zur Sache. Schon nach wenigen Sekunden führten wir 1:0, nachdem wieder Mia für das schnellste Tor des Spieltages sorgte. Leider stand nach einer Minute bereits 1:1. Es war nur ein echter und dazu noch der erste und auch der letzte Fehler in der Abwehr am gesamten Spieltag, das wurde eiskalt von den eigentlich spielerisch und athletisch besseren Kreuznacherinnen ausgenutzt, Jana musste sich geschlagen geben.

Naja, das Spiel am ersten Spieltag entschied der Gegner mit 2:1 für sich und war daher verdient Tabellenführer. Das Spiel war danach ausgeglichen und die Kreuznacher waren sicher, dass sie Gruppensieger werden, dazu hätte bereits eine Unentschieden gereicht. Ein schöner Spielzug und Torabschluss von Valentina brachte die Wende. In die wohlverdiente Pause gingen die Mädels mit einer 2:1-Führung. Noch 10 Minuten und der Gegner muss erst ein Tor schießen, d.h. unsere Mädels hatten alles in eigener Hand. Nach gemeinsamer Besprechung wurde einheitlich die defensive Taktik gewählt, sogar ohne Mittelfeld, um nicht unnötig auf der Mittellinie den Ball zu verlieren. Trotzdem gab es paar gefährliche Schussaktionen auf das Kreuznacher Tor. Jana in unserem Tor hatte eigentlich fast nichts zu tun, da der Gegner nach der taktischen Umstellung keinen Plan mehr hatte, wie man mit eigenem Ballbesitz erfolgreich den Angriff formt. Die Mainzer Mädchen waren so heiß auf den Sieg, dass sogar zwei Mädchen, die gerade ihre zwei Minuten auf der Bank verblieben, freiwillig auf die Einwechslung verzichteten, um den Spielfluss und die Taktik nicht zu gefährden. Die Uhr lief weiter, und mit jeder Minute wuchs die Gewissheit, dass uns der Sieg nicht mehr zu nehmen war. Nach der Schlusssirene umarmten sich alle sieben Mädchen, als ob sie RPS-Meister geworden wären. Am 28. Februar kämpfen sie tatsächlich um den Meistertitel in der Verbandsliga der B-Mädchen.

Zum Gruppensieg haben natürlich auch einige Mädels vom ersten Spieltag mit ihren drei Siegen und vielen Toren beigetragen. Insgesamt hat die vierte Mannschaft sieben Spiele gewonnen und dabei über 30 Tore geschossen.

Die 7 C-Mädels (Jana, Siri, Marie, Mia, Emilka, Valentina, Ana-Lisa) hatten keine Angst vor den „Großen“ und zeigten schönes Hockeyl, großen Kampfwillen, viel Ehrgeiz und eine super tolle Leistung, vor allem im letzten Spiel, im „kleinen Finale“ gegen den bisherigen Tabellenführer Kreuznacher HC II. Im Endeffekt war das ein schöner Sonntag für die Mainzer Mädels.

Slawomir „Slawo“ Sznurczak („Ersatztrainer“)