Mit einem gehörigen Schrecken begann der Sonntag für die Mainzer Hockeymädels. In der BBS-Halle, in der die Oberliga-Endrunde ausgerichtet werden sollte, wimmelte es nur so von Kendo-Kämpfern. Auf die erste Sprach- und Hilflosigkeit folgte hektisches Telefonieren und Suchen nach Verantwortlichen – aber es war Sonntagmorgen 9 Uhr! Nach einigem Hin und Her und einer beeindruckenden Demonstration des japanischen Schwertkampfes konnte das Turnier glücklicherweise mit einer mit einer Stunde Verspätung starten.

Der erste Gegner der SCHOTT-Mädels hieß TG Frankenthal, eine Mannschaft, die sie in den Vorrunden stets deutlich besiegen konnten. Diesmal sah es aber anders aus. Die Mainzerinnen fanden nicht so recht zu ihrem Spiel. Die Frankenthalerinnen waren auf Zack und nutzten konsequent in der Anfangszeit eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr zur 1:0-Führung. Die Mainzer Mannschaft ließ sich jedoch nicht dem Konzept bringen und erarbeitete sich ihre Chancen. Eine davon nutzte Luisa Höfling-Conradi zum baldigen 1:1-Ausgleich. Noch vor der Pause konnten die Mädels durch eine verwandelte Ecke von Anna Lawall in Führung gehen. Leider schafften sie es nicht, in der zweiten Halbzeit den Vorsprung weiter auszubauen. Möglichkeiten dazu gab es genug. Das rächte sich letztlich in der letzten Spielminute – Frankenthal erzielte mit dem Schlusspfiff durch eine Kurze Ecke den 2:2-Endstand.

Im nächsten Match gegen den Dürkheimer HC ging es um den Einzug ins Halbfinale. Ein Unentschieden genügte, um im Rennen um die Meisterschaft zu bleiben. Was nun geboten wurde, war das spielerisch ansehnlichste und beste Spiel des Tages. Die SCHOTT-Mädels spielten sich einige gute Chancen heraus, allein die zählbare Ausbeute ließ zu wünschen übrig. Die Dürkheimerinnen ließen nie locker, und beide Mannschaften zeigten ein gutes und abwechslungsreiches Spiel, das Mainz schlussendlich durch zwei Tore von Luisa Höfling-Conradi verdient mit 2:1 gewann. Mit diesem Ergebnis zogen beide Mannschaften ins Halbfinale ein.

In der darauffolgenden Begegnung zwischen dem Kreuznacher HC und Neunkirchen wurde der Mainzer Halbfinalgegner ermittelt. Der insgeheime Wunsch, den unbequemen Neunkirchner Mädels nicht bereits in ihrem nächsten Match zu begegnen, erfüllte sich leider nicht.

Die Mainzer Mädels versuchten von Beginn an, mit ihrem Spiel die Saarländerinnen aus ihrer defensiven Stellung heraus zu locken. Es gelang ihnen, die eine oder andere Torchance herauszuspielen, aber es war Neunkirchen, das durch einen schnellen Konter mit 1:0 in Führung ging. Die hielt zum Glück nicht lange an, Anna Lawall gelang der längst überfällige Ausgleich.
Kurze Zeit später spielte Luisa Höfling-Conradi die Neunkirchner Torfrau aus und erzielte die verdiente 2:1-Führung. Die Saarländerinnen spielten trotz Rückstand weiterhin sehr defensiv, und konnten aber wiederum durch einen Konter noch vor der Halbzeitpause zum 2:2 ausgleichen. In der zweiten Spielhälfte verschanzten sich die Neunkirchner Mädels vollends rund um ihren Schusskreis. Die SCHOTT-Mädels fanden einfach kein Durchkommen, und so fiel dann vier Minuten vor Schluss erneut durch einen Konter der Siegtreffer für Neunkirchen, die sich dadurch für die Süddeutsche Meisterschaft qualifiziert haben.

Die Enttäuschung über den verpassten Finaleinzug war groß – keine leichte Sache für Trainer Kristian Martens, die Mädels nochmals für das Spiel um Platz drei, wiederum gegen den Dürkheimer HC, zu motivieren.

Das Partie erreichte nicht ganz das Niveau wie im ersten Aufeinandertreffen, aber es entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel mit Torszenen auf beiden Seiten. Anna Lawall, Luisa Höfling-Conradi und Lea Daferner sorgten für die Mainzer Tore. Am Ende stand es 3:3. Da ein Sieger ausgespielt werden musste, kamen die Zuschauer noch in den Genuss eines Penalty-Schießens, das die Dürkheimerinnen mit 1:0 für sich entscheiden konnten.

Es spielten: Cara Franz (Tor), Sonka Kurz, Marlene Müller, Helen Lindauer, Anna Lawall, Luisa Höfling-Conradi, Nele Seitz, Noemi Becker, Kaja Büchner, Lea Daferner