Manuel SchneiderNach seiner schweren Knieverletzung vom 13. Oktober 2017 im Regionalliga-Spiel gegen TuS Koblenz, kämpft sich unser Defensivspieler Manuel Schneider ins Team zurück. Wir haben ihn während seiner Trainingseinheiten bei unserem Kooperationspartner, dem Ambulanten Rehazentrum Mainz-Mombach, besucht.

Manuel, was ist beim Spiel gegen die TuS damals genau passiert?
Nach dem Spiel dachte ich direkt, das fühlt sich ähnlich an wie bei meinem früheren Knorpelschaden am anderen Knie. Der Mannschaftsarzt gab jedoch zunächst mit der Diagnose Muskelfaserriss und Bluterguss in der Wade Entwarnung. Nach sechs Wochen wurde jedoch im MRT festgestellt, dass es doch ein Knorpelschaden mit Kreuzbandanriss war. Die Folge waren drei Operationen: Im Januar wurde ein Partikel des Knorpels entnommen und im Labor vermehrt. Nach vier Wochen wurden die neu gezüchteten Zellen implantiert. Wiederum vier Wochen später wurde das kaputte Kreuzband mit einem Sehnenteil repariert.

Du hattest also schon mal einen Knorpelschaden?
Ja, ziemlich genau vor sechs Jahren, als ich bei Mainz 05 gespielt habe. In Folge eines nicht aus kurierten Meniskusschadens habe ich mir einen Knorpelschaden vierten Grades zugezogen, der operiert werden musste. Bei dem so genannten Microfracturing wurden in den Knorpel Einbohrungen gemacht, wodurch sich eine Ersatzschicht gebildet hat.

Bei den 05ernMomentan befindest du dich im Aufbautraining im Ambulanten Rehazentrum Mainz-Mombach. Wie oft trainierst du und wie genau sieht deine Reha aus?
Drei Monate nach der OP durfte ich anfangen, das Gelenk vorsichtig wieder zu belasten. Seither arbeite ich mit meinen Reha-Trainern Pascal und Sebastian an meiner Kraft, Stabilität und Beweglichkeit. Sehr geholfen hat mir dabei das AlterG. Das ist ein Anti-Schwerkraft-Laufband, das durch ein Training mit reduzierter Schwerkraft den frühestmöglichen Reha-Beginn ermöglicht. Meine Beine befinden sich in einer Anti-Schwerkraft-Kammer, wodurch eine präzise Gewichtsentlastung ermöglicht wird. So kann die Stoßwirkung reduziert werden. Zu Beginn der Reha habe ich fünfmal pro Woche trainiert. Durch mein Studium und meinen Job schaffe ich es derzeit nur noch drei- bis viermal die Woche.

Wie sehen deine fußballerischen Zukunftspläne aus?
Im Moment fühlt sich mein Knie sehr gut an, und ich bin sehr optimistisch, was das abschließende MRT im Januar angeht. Da wird man feststellen, wie der neue Knorpel im Gelenk integriert ist und ob er die gewünschte Festigkeit erreicht hat. Ein Knorpelschaden ist leider eine Verletzung, der man viel Zeit geben muss. Ich muss vorsichtig sein und ganz langsam einsteigen. Draußen Joggen gehen, ein paar koordinative Übungen… Wenn das alles gut funktioniert, werde ich hoffentlich bald wieder ins Fußballtraining einsteigen können.

Reha-Zeit ist LeidenszeitWie hältst du den Kontakt zur Mannschaft?
Durch mein Architekturstudium, den Job als Werksstudent und die Reha bleibt mir dazu im Moment leider sehr wenig Zeit. Ich versuche natürlich, mir die Spiele anzusehen. Manchmal schaue ich auch beim Training vorbei.

Was schätzt du am TSV SCHOTT? Vielleicht auch gerade jetzt während deiner Verletzung?
Hier ist es sehr familiär. Der Verein unterstützt seine Spieler immens und es ist ihm wichtig, wie es den Spielern geht, auch außerhalb des Fußballs. Das finde ich überragend!

Welche Erwartungen hast du an das heutige Spiel gegen TSG Pfeddersheim?
Bei einigen hat mir in der Vergangenheit etwas der Wille gefehlt. Wenn wir als Mannschaft geschlossen richtig Gas geben, dann sollten wir gegen die TSG Pfeddersheim, wie eigentlich gegen jede Mannschaft, keine Probleme haben. Ich erwarte also einen klaren Sieg!

Danke für das Interview. Wir drücken die Daumen, dich hoffentlich bald wieder auf dem Platz zu sehen!

Das Gespräch führte Margit White