TSV-Fußballer müssen sich nach dem 2:2 gegen Schlusslicht Dillingen auf ein weiteres Jahr Oberliga einstellen

Die Mitbewerber spielen ihnen eigentlich immer wieder Bälle in den Lauf. Doch Fußball-Oberligist TSV SCHOTT Mainz ließ erneut eine Chance liegen, Richtung Aufstiegsränge zu klettern. Und was für eine. 2:2 ging die Partie gegen das abgeschlagene Schlusslicht VfB Dillingen aus, trotz 2:0-Pausenführung. Für Sascha Meeth ist der Zug Richtung Viertklassigkeit damit abgefahren. „Wenn irgendjemand im blauen Trikot das Wort Regionalliga in den Mund nimmt, muss er mit dieser Welt abgeschlossen haben“, hält der Trainer fest.

Manche Mainzer schimpften beim Gang vom Platz, manche sanken erst einmal auf den Boden, viele schüttelten den Kopf, mit leerem Blick. Sieben Minuten brauchte der Tabellenletzte, der zuvor elf Spiele am Stück verloren hatte und seit September auf einen Sieg wartet, um den Pausenrückstand zu egalisieren. Erst sah Keeper Mike Wroblewski bei Matthias Krauß’ Schuss aus dem Halbfeld mit über 30 Metern Torentfernung nicht gut aus (48.), dann blieb die komplette Abwehr bei einer Kombination völlig körperlos, was Janek Velten bestrafte (55.). Dabei schien alles nach Plan zu laufen. 20 Minuten brauchte der Absteiger, um den Aufsteiger auseinander zu spielen, dann versenkte Jost Mairose einen Abpraller aus 20 Metern kunstvoll im Winkel (21.). Drei Minuten später führte eine hohe Balleroberung über Mairoses abgefälschten Querpass zum 2:0, das Johannes Gansmann per Flachschuss aus zwölf Metern erzielte (24.).

Nach der Pause den Gegner einfach unterschätzt

Was nach dem Seitenwechsel passierte, ist für Meeth nur mit „sportlich arrogantem Auftreten“ zu erklären. Der Gegner, zwar wacker, aber chancenlos, wurde unterschätzt, die Mainzer wechselten in den Larifari-Modus und bekamen den Schalter dann nicht mehr umgelegt. „Die Körperspannung war raus, wir waren als Mannschaft nicht mehr auf dem Platz“, ärgert sich Kapitän Nicklas Schlosser. Dabei schien eine, wie auch Meeth im Vorfeld sagte, richtig gute Trainingswoche eigentlich auf eine andere Leistung hinzudeuten. Und bei Manasse Esheles Kopfball an den Querbalken (64.), Janek Ripplingers Flachschuss an den Innenpfosten (74.) und Edis Sinanovics vom verletzungsbedingt eingewechselten Ersatzkeeper Nikolaj Kamenev gut parierten Abschluss etwa vom Elfmeterpunkt (76.) war auch Pech dabei.

Aber Dusel hatten sich die Mainzer an diesem Nachmittag nicht verdient. „Über die Regionalliga sollten wir erst mal nicht mehr reden“, hält Schlosser fest. „Wir sind 2019 sieglos. Dass wir meinen, nach einem 2:0 läuft es von selber, verstehe ich nicht“, schüttelt Meeth den Kopf. Es bleibt für die Mainzer eine Saison der vertanen Gelegenheiten.

TSV SCHOTT Mainz: Wroblewski – Eshele, Roesler, Raltschitsch (73. Simic), Schlosser – Fring – Mairose, Del Vecchio (59. Mladenovic) – Gansmann (81. Senftleben) – Sinanovic, Ripplinger.

Quelle: FuPa.net