Kitzbühel/Kirchberg. Einmal gegen den FC Barcelona spielen. Was für die allermeisten Fußballer das ganze Leben lang nur ein Traum bleiben wird – für die Jungs unserer E2 wurde es über Pfingsten Wirklichkeit. Beim internationalen Cordial Cup in den Kitzbühler Alpen hatte es die Gruppenauslosung gut mit dem TSV Schott gemeint und uns Barca als Gruppengegner zugelost. Aber auch andere Hochkaräter waren am Start: Bayern München, FC Liverpool, Ajax Amsterdam, FC Chelsea und viele weitere Top-Clubs hatten für das Turnier, das 2017 zum 20. Mal stattfand, gemeldet.
Und so standen wir am Pfingstsamstag im Eröffnungsspiel des U11-Wettbewerbs den spanischen Jungs in den weltberühmten rot-blau gestreiften Trikots gegenüber. Wir, das waren Mehmet, Konstantin, Ben, Julian, Dino, Luis, Aymane, Anis, Philipp, Sean, Leo und Dario. Um es vorweg zu nehmen: Der späterer Turniersieger aus Spanien, der erstmals beim Cordial Cup dabei war, ließ uns keine Chance. Im Tiki-Taka-Stil lief der Ball wie an der Schnur von einer Seite auf die andere, immer wieder spielten die spanischen Jungs uns mit ihrer außergewöhnlichen Technik aus.
Immerhin: Wir kämpften und versuchten alles, doch das Ergebnis war eindeutig: 0:7 hieß es am Ende der 15 Minuten. Und doch war es ein unvergessliches Erlebnis, denn die Barca-Kinder, die mit einem ganzen Betreuer-Stab samt Dolmetscher und eigener Physiotherapeutin angereist waren, verhielten sich alles andere als arrogant oder hochnäsig.
Nicht recht ins Spiel fanden wir leider auch beim zweiten Spiel: Ferencvaros Budapest aus Ungarn war uns ebenfalls deutlich überlegen und siegte mit 6:0. Hier merkte man dann doch deutlich, dass wir ein Jahr jünger waren als fast alle anderen Mannschaften bei diesem U11-Turnier. Schließlich waren wir an Pfingsten für die U11 des TSV SCHOTT eingesprungen, die sich einige Wochen zuvor bei einem Vorrundenturnier in Heusenstamm für den Cordial Cup qualifiziert hatte, aber an Pfingsten schon für ein anderes Turnier zugesagt hatte.
Eine tolle Moral nach den zwei Auftaktpleiten zeigten wir im dritten Spiel: Gegen NK Radomlje aus Slowenien sah es lange Zeit nach einem Unentschieden aus, doch leider kassierten wir in der allerletzten Sekunde das 2:3. Die Enttäuschung war zunächst groß, doch unsere Trainer Daniel und Stefano richteten uns wieder auf. Und es lief auch besser danach: Gegen den Gastgeber SC Kirchberg setzen wir uns verdient mit 1:0 durch und sicherten uns damit trotz der anschließenden knappen Abschlussniederlage gegen SC Kirchheim den fünften Tabellenplatz. Im 48-er Teilnehmerfeld spielten wir deshalb am nächsten Tag um die Plätze 32 bis 40.
Am Pfingstsonntag bekamen wir es zunächst mit dem FC Pukersdorf aus Österreich zu tun. Gegen die älteren und körperlich stärkeren Jungs mussten wir extrem dagegen halten. Unser Einsatz wurde belohnt: Wir erreichten zwar etwas glücklich das Sieben-Meter-Schießen, doch dabei setzten wir uns nervenstark mit 5:4 durch. Damit hatten wir den 36. Platz erreicht und die beiden Niederlagen am Schluss gegen die Jungs von Waldhof Mannheim und der Justfootball Academy aus der Schweiz änderten daran nichts mehr.
Viel wichtiger als die Ergebnisse waren aber die einmaligen Erlebnisse rund um das Turnier: Die Eröffnungsfeier vor mehr als 2000 Zuschauern, das Stadion in Kirchberg vor den herrlichen Kitzbüler Alpen, unsere super-nette Bewirtung in der Pension Villa Lisa, und, und, und…