Mit 2:3 Toren erlebte die E2-Jugend des TSV SCHOTT Mainz bei der U9 des 1. FSV Mainz 05 eine unglückliche Niederlage. Dennoch konnten die tapferen Jungs um Trainerin Yllka Ramadani hoch erhobenen Hauptes und sogar ein wenig stolz den altehrwürdigen Bruchweg verlassen. Denn vor allem in Halbzeit zwei dominierten die Schottler dank ihres großen Einsatzwillens und ihrer eindrucksvollen mannschaftlichen Geschlossenheit die Hausherren. Sie hätten sich damit auch im Hinblick auf das Verhältnis der Torchancen zumindest einen Punkt verdient gehabt.

Aber der Reihe nach: Beim Derby am Bruchweg vor etwa 80 Zuschauern hatten die Gastgeber noch eine Rechnung mit ihren Gegnern offen. Das Hinspiel im Käfig in der Vorrunde war mit 8:5 Toren deutlich an den Tabellenführer TSV SCHOTT gegangen. Dass die 05er diese Scharte unbedingt ausmerzen wollten, war in den Anfangsminuten deutlich zu spüren. Es entwickelte sich von der ersten Minute an ein Jugendspiel auf einem für diese Altersstufe extrem hohen Niveau – und das in sowohl in taktischer als auch technischer und kämpferischer Hinsicht.

Schnell wurde klar, dass die Mannschaft, die in den entscheidenden Zweikämpfen den berühmten Tick wacher sein würde, auch erst einmal die Oberhand gewinnen würde. Das waren allerdings die 05er. Yllka Ramadani beschrieb es so: „Wir waren ein bisschen zu beeindruckt vom Bruchweg, von den dort an diesem Abend trainierenden Profis, von den Trikots.“ Und weiter: „Dadurch waren wir zu Beginn nicht zu 100 Prozent konzentriert, nicht ausreichend sortiert, nicht konsequent genug in der Deckung und haben dem Gegner zu viel Platz gelassen, in dem er seine Spielidee perfekt umsetzen konnte“. Die logische Folge: Das 0:1 nach vier und das 0:2 nach elf Minuten. In den letzten Minuten der ersten Hälfte kamen die Jungs vom TSV besser ins Spiel, fanden in die Zweikämpfe und gewannen immer mehr davon.

Nach der Pause, in der Trainerin Ramadani nach eigenen Angaben vor allem „das Taktische noch einmal intensiv angesprochen“ und die Jungs „mit deutlichen Worten aufgeweckt hatte“, zeigte sich, was an diesem Tag möglich gewesen wäre, wenn diese Erkenntnisse bereits vor Spielbeginn in den Köpfen und Füßen der Spieler Platz gefunden hätten. Es kam zu einer Anhäufung von „gefühlt 20“ (O-Ton Ramadani) guten bis sehr guten Torchancen für die „Jungs in Blau“. Die Gastgeber gerieten zusehends in immer größer werdende Schwierigkeiten. Emir Sar nutzte in der 32. Minute eine der vielen durch unermüdlichen Einsatz herausgearbeiteten Gelegenheiten zum bis dato mehr als überfälligen Anschlusstreffer. Danach folgten weitere Einschussmöglichkeiten fast im Minutentakt. Allerdings blieben auch die 05er dank ihrer individuellen Qualität bei ihren wenn auch nur noch seltenen Vorstößen brandgefährlich. Keeper Jonathan Hieß entschärfte nach 36 Minuten eine hundertprozentige Gelegenheit per Fußabwehr, war dann aber nach weiteren unzähligen Angriffen und Abschlüssen seines Teams auf der anderen Seite beim 1:3 machtlos.

Doch auch dieser erneute Niederschlag führte bei den Schottlern nicht zur Resignation. Das Team zeigte weiterhin großen Charakter. Man stemmte sich unbeirrt weiter gegen die drohende Niederlage. Belohnt wurde sie allerdings lediglich mit dem erneuten Anschluss zum 2:3 durch Paul Becker in der 47. Minute. Was folgte, war eine weitere Steigerung durch eine eindrucksvolle Energieleistung und das nach wie vor entschlossene Drängen auf den verdienten Ausgleich bis zur letzten Minute. Doch das ersehnte 3:3 gelang den Gästen trotz weiterer guter Einschussmöglichkeiten leider nicht mehr.