TSV SCHOTT Mainz holt gegen FV Engers ein 2:2 – und das eine Halbzeit lang ohne Innenverteidiger. Als das Spiel schon einige Minuten vorüber war, holte Sascha Meeth seine Mannschaft noch einmal zusammen, ließ sie einen Kreis bilden. Eine für den Trainer des TSV SCHOTT Mainz höchst ungewöhnliche Maßnahme, doch sie hatte ihre Gründe. Die Köpfe waren unten nach dem 2:2 (0:0) gegen den FV Engers. „So ein Spiel macht mich viel stolzer als ein 7:0 gegen Idar-Oberstein“, mühte sich der 43-Jährige um zügige Aufbauarbeit. Schließlich war ab Minute 46 gar kein gelernter Innenverteidiger mehr auf dem Feld, und trotz zweier blöder Gegentore arbeiteten sich die Mainzer immer wieder zurück ins Spiel. „Super, wie ihr gefightet habt“, diese Botschaft wollte Meeth unbedingt noch loswerden.

„Wir haben uns nicht verrückt machen lassen, stecken nie auf“, sagte Stürmer Janek Ripplinger. „Da sieht man, was für eine geile Truppe wir sind“, demonstrierte auch Nicklas Schlosser eine breite Brust. Der Stamm-Linksverteidiger bildete, nachdem in der Pause in Jonas Raltschitsch auch noch Innenverteidiger Nummer fünf mit Schmerzen im Knöchel aussetzen musste, gemeinsam mit Konstantin Fring den Not-Innenblock. „Die beiden haben das klasse gemacht“, sagt Meeth – und nimmt eine Szene aus.

Fring bügelt seinen Patzer prompt wieder aus

Fring hatte den Ball schon erobert, ließ ihn sich dann aber von Yannik Finkenbusch abnehmen. Der spielte ins Zentrum, Emre Kaya netzte zum 1:2 ein (69.). „Das darf nicht passieren, aber ich bin der Meinung, es war ein Foul“, sagt Fring, der seinen Patzer prompt ausbügelte und nach Nikola Mladenovics Ecke mit perfektem Timing zum Ausgleich einköpfte (75.). Mahdi Mehnatgirs Kopfball in Minute 90 nach derselben Variante wurde von der Linie geklärt. Es wäre ein verdienter Dreier gewesen, weil der ohnehin deutlich aktivere TSV nach einer ebenso umkämpften wie chancenarmen ersten Halbzeit nach dem Rückstand einen wahren Sturmlauf entfachte.

Und das Zustandekommen des Rückstands war umstritten. Von einem „Witz-Elfmeter“ sprach Meeth. „Er köpft mich an, ich habe die Arme am Körper“, betont Ripplinger, „ich weiß nicht, wo ich die Arme hintun soll.“ Sören Klappert verwandelte trocken (49.), und prompt war es ein verwandeltes Spiel. Johannes Gansmann (51.), Silas Schwarz (52.) und Edis Sinanovic (63.) ließen hochkarätige Chancen aus. Dafür traf Mladenovic, aus dem Halbfeld mit einem auf das kurze untere Eck gezirkelten Freistoß (56.). Nicht wirklich eine Torchance, aber drin. Keeper Mike Wroblewski parierte Klapperts Kopfball stark (58.), ansonsten spielten fast nur die Platzherren – und ärgerten sich entsprechend über die trotz zweifachen Rückstands gefühlt verlorenen Zähler.

TSV SCHOTT Mainz: Wroblewski – Kern, Raltschitsch (46. Sinanovic), Schlosser, Mladenovic – Fring – Assibey-Mensah, Del Vecchio – Schwarz, Ripplinger, Gansmann (83. Mehnatgir).

UPDATE:

Nach dem Spiel wirkte er noch optimistisch. Starke Schmerzen im Fuß hatte Jonas Raltschitsch nach dem Foul Sören Klapperts verspürt, aber an den Bändern war seiner Ansicht nach nichts. Recht hatte der leidgeprüfte Innenverteidiger, dem nun dennoch eine lange Pause droht. Vierter Mittelfußknochen an der Basis gebrochen, mindestens sechs Wochen Pause lautet die Diagnose, wie Trainer Sascha Meeth am Samstag mitteilte.

Quelle: FuPa.net