TSV SCHOTT Mainz – MSV Duisburg 1:3 (1:3)
Mit einer 1:3-Niederlage verabschiedeten sich die TSVlerinnen in der 1. Hauptrunde gegen den Erstligaabsteiger MSV Duisburg. Zu allem Überfluss verletzte sich das junge Sturmtalent Rosi Kunst schwer am Schienbein und musste kurz nach ihrer Einwechslung und einem nicht gegebenem Abseitstor ausgewechselt werden. Die gute Nachricht – der erste Verdacht auf Schienbeinbruch hat sich nicht bestätigt. Wir wünschen Rosi eine schnelle Genesung und gute Besserung. Der TSV musste auf Mittelfeldmotor Fiona Röhrig ( Knöchelprobleme ) und Außenverteidigerin Nadine Bechtel (starke Rippenprellung) verzichten. Im Sturm konnte Chefcoach Thorsten Lamers wieder auf Annika Leber zurückgreifen, ihr merkte man den Trainingsrückstand allerdings an.
Duisburg begann von Anfang an sehr robust und verstand es über die gesamte Spieldauer sehr gut, Angriffe des TSV mit geschickten Fouls zu unterbinden. Geschickt deswegen, weil nahezu alle dieser Fouls ungeahndet blieben. Was jedoch sehr oft der Nachteil des TSV war. Die Mädels von Chefcoach Lamers hielten trotzdem dagegen. Der MSV agierte mit hohen, diagonalen Bällen. Zumeist konnte das Duisburger Mittelfeld aber auch die zweiten Bälle danach erobern. Wenngleich durch diese Spielweise keine echten Torchancen aus dem Spiel heraus kreiert werden konnten. Elena Bläser wurde zum ersten Mal in der 13. Minute durch einen Distanzschuss von Sofia Nati geprüft.
In der 14. Minute konnte Laura Freigang sich über die linke Seite durchsetzen und im Strafraum zum 1:0 einschieben. Nur zwei Minuten später hätte Chiara Loos auf 2:0 erhöhen können, ihr Schuss im Strafraum ging jedoch über das Gehäuse (16.). Auf Mainzer Seite wurden leider viele Zweikämpfe abgepfiffen, was Duisburg viele Freistöße bescherte. Ein Freistoß, wie in der 33. Spielminute. Ein hoher Ball in den Strafraum, Keeperin Elena Bläser unterschätzte den Ball und bei der anschließenden Verwirrung konnte die Duisburgerin Luis den Schussversuch ins Tor lenken. Dieser Ausgleich fiel aus stark abseitsverdächtiger Position – zählte aber. Die sehr starke Duisburgerin Sofia Nati konnte nur zwei Minuten später das Spiel drehen, als sie aus 18 Metern Keeperin Bläser keine Chance ließ. Und zu allem Überfluss leistete sich Deniz Özer einen kapitalen Bock, als sie im eigenen Sechszehner den Ball mit der Hacke Innenverteidigerin Laura Ofiara zuspielen wollte. Auf diesem Niveau wird das bestraft – Sofia Nati ging dazwischen und hatte wenig Mühe zum 1:3 zu vollenden (45.). Gleichzeitig auch das Halbzeitresultat.
Nach dem Seitenwechsel blieben die TSV-Mädels dran. Oft fehlte jedoch der entscheidende Pass. Leider wurden auch in Hälfte Zwei eine harte Gangart der Duisburgerinnen an den Tag gelegt. Nach Fouls mit gestreckten Beinen gab es mehrere verletzungsbedingte Unterbrechungen. Die Duisburgerinnen blieben weiter mit hohen Bällen gefährlich und beschränkten sich auf Konter. Laura Freigang hatte in der 67. Minute die Riesenchance, auf 2:3 zu verkürzen. Sie scheiterte jedoch an Keeperin Maike Kämper. Viele Angriffe des TSV wurden wegen Abseitspositionen abgepfiffen. Annika Leber hatte auch zwei sehr gute Gelegenheiten, bei ihr schwanden aber die Kräfte und somit auch die Konzentration.
Die für Annika Leber eingewechselte Rosi Kunst erzielte in der 75. Minute das 2:3. Die junge Schiedsrichter-Assistentin entschied jedoch auf Abseits. Nach Sichtung des Video-Materials allerdings eine klare Fehlentscheidung – es war kein Abseits! Kunst nahm nach Pass von Meike Weber ihrer Gegenspielerin gute 4 Meter ab und spitzelte den Ball an Keeperin Kämper vorbei. Mit diesem Anschluss wäre es sicherlich nochmal spannend geworden. Solche Fehlentscheidungen sind bitter, kommen aber leider immer wieder vor. Kunst musste einige Minuten später nach einem Pressschlag mit Kämper ausgewechselt und ins Krankenhaus eingeliefert werden. Am Abend gab es aber glücklicherweise Entwarnung, kein Bruch des Schienbeins. Jülide Mirvan hatte in der 88. Minute noch eine Chance zum 1:4, Elena Bläser konnte den Ball jedoch entschärfen. Am Ende blieb es bei der 1:3-Niederlage in der 1. Runde des DFB-Pokals.
Fazit: Der MSV Duisburg wirkte in der Spielanlage besser, wenn gleich sehr viel mit hohen Bällen agiert wurde. Eine sehr robuste Mannschaft, die den Gegner gekonnt am Spiel hindern kann. In den entscheidenden Momenten ist die Mannschaft sehr abgebrüht und clever. Mit dieser Art und Weise und den Ansätzen der guten Spielanlage werden die Zebras ganz vorne in der 2. Bundesliga-Nord mitspielen. Wenn Linda Bresonik noch an Bord ist, wäre alles andere als der Wiederaufstieg in die Allianz-Frauenbundesliga eine sehr große Überraschung. Die TSV-Mädels haben sicherlich gemerkt, dass es eine große Umstellung von der Regionalliga zur 2. Bundesliga sein wird. Es gilt, sich auf diesem Niveau schnell zu akklimatisieren und in vielen Situationen cleverer zu werden. Angst und Bange muss einem nicht werden, die Qualität im Kader ist vorhanden. Am kommenden Sonntag gastiert am 1. Spieltag der 2. Bundesliga der VfL Sindelfingen in Mainz – Anstoß ist um 14:00 Uhr an der Karlsbader-Straße.