Wie so oft haben Pokalspiele ihren ganz eigenen Charakter. So erlebten die SCHOTT-Fans (Eltern) eine verkehrte Fussballwelt in der ersten Halbzeit. Warm anziehen durften sich die Schottler, die einfach nicht ins Spiel fanden, nervös agierten, ungenaue Pässe spielten und den Gegner stark machten. Man hatte das Gefühl, dass die Hausherren unbedingt gewinnen wollten und die Gäste mit dem aggressiven Spiel in der Anfangsphase überhaupt nicht zurecht kamen. Selbst Spieler, die normalerweise Ruhe und Sicherheit ausstrahlen, spielten überhastet und ungenau.
Es wurden sich kaum Chancen erspielt. Wie aus dem Nichts fiel das 1:0 für die Schottler, eiskalt die erste richtige Chance genutzt und den Gegner damit geschockt. Es sah für kurze Zeit danach aus, als sollten nun die Gäste das Spiel in den Griff bekommen. Eine Unkonzentriertheit brachte die Hausherren kurz vor der Pause jedoch wieder ins Spiel: 1:1, der Halbzeitstand. Unter den mitgereisten Gäste-Fans machte sich ein leicht mulmiges Gefühl breit.
Eine emotionale zweite Halbzeit sollte es bestätigen. Dennoch erlebten sie in der zweiten Hälfte eine deutlich aggressivere SCHOTT-Mannschaft, die langsam aber sicher das Heft in die Hand nahm. Die Nieder Ulmer mussten ihrer aggressiven Spielweise Tribut zollen und ließen kräftemäßig nach. Auch wenn es nach 5 Minuten bereits 3:1 für SCHOTT stand, war das Spiel damit noch nicht gelaufen. Ein ungenauer Pass in der eigenen Hälfte in die Füße des Gegners und auf einmal stand es nur noch 3:2. Der Anschlusstreffer mobilisierte die letzten Kräfte der Hausherren und so entwickelte sich ein echter Pokalfight. Kein schönes, aber ein spannendes und kampfbetontes Spiel.
Und in Halbzeit zwei waren es die Schottler, die sich zahlreiche gute Chancen erspielten, aber einfach nicht treffen wollten. Nachdem Jonathan eine Nieder Olmer Chance mit einer tollen Parade zunichte machte, gelang Jona im Gegenzug das erlösende 4:2. Danach wurden noch drei, vier gute Chancen vergeben und erst mit dem 5:2 kurz vor Schluss war wirklich alles klar. Bei den „großen Kickern“ in der Bundesliga würde man jetzt von einem „dreckigen“ Sieg sprechen. Eine gute Mannschaft zeichnet aber aus, dass sie auch an schwächeren Tagen wichtige Spiele gewinnen kann.
Beim Gegner würde die ein oder andere Träne verdrückt, doch wenn man das ganze Spiel und die vielen Großchancen in Halbzeit 2 betrachtet, geht der Sieg am Ende doch in Ordnung. SCHOTT-Kapitän Josh meinte nach dem Spiel: „Irgendwie war ich doch aufgeregt, weil es unser erstes Pokalspiel war.“ Das könnte also durchaus eine Erklärung für die ungewöhnlich nervöse erste Halbzeit gewesen sein. Am Ende zählt aber das Erreichen der nächsten Runde und die Jungs können sich auf ihr zweites Pokalspiel freuen.