Die Fußballer der Stuttgarter Kickers erlebten in den achtziger Jahren die größten Erfolge und zugleich das tiefste Leid ihrer Fußballerkarriere. Nachdem sich die Kickers 14 Jahre lang in der zweiten Bundesliga etabliert hatten, erreichten sie in der Saison 1986/87 das DFB-Pokalfinale in Berlin – unterlagen aber dem Hamburger SV 1:3. Es war dennoch der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte.

Welche tolle Rolle die Kickers im deutschen Fußball damals einnahmen, zeigt der Blick in die Spielerliste: Jürgen Klinsmann und Guido Buchwald stammen aus der Kickers-Jugend und spielten für die „Blauen“, Fredi Bobic, Karl Allgöwer und Robert Prosinecki sind weitere prominente Ex-Spieler. 1987/88 schaffte die Mannschaft um Trainer Manfred Krafft sogar den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Doch diesem Erfolg folgte eine turbulente Zeit, in der sich alle Höhen und Tiefen des Traditionsvereins widerspiegelten. Nur ein Jahr später stiegen die Kickers in die zweite Liga ab.

Der Traum Bundesliga war von kurzer Dauer gewesen. Doch die Kickers kämpften sich zurück: Der Lohn war im Jahr 1991 die erneute Rückkehr in die erste Liga. Das Team von Trainer Rainer Zobel erreichte jedoch nur den 17. Tabellenplatz und stieg in die 2. Bundesliga ab. Auch in Liga 2 konnten sich die Stuttgarter nicht halten und mussten sogar in die wieder eingeführte Regionalliga runter.

In der Saison 1994/95 verpassten die Kickers schließlich – wenn auch nur ganz knapp – den Wiederaufstieg in die zweite Bundesliga. In der Folgezeit rückte die zweite Liga für den Verein immer weiter aus dem Blickfeld. Schlimmer noch: 2009 stiegen die Kickers in die vierte Liga ab. Zwar gelang in der Saison 2012/13 noch einmal die Rückkehr in die 3. Liga, aber 2016 folgte der erneute Absturz in die Regionalliga.

Michael Theurer