Heute stellt sich mit dem SSV Ulm 1846 erstmals ein ehemaliger Bundesligist im Stadion an der Karlsbader Straße vor. Viele werden sich noch gut daran erinnern, wie die Spatzen, wie sie aufgrund des Ulmer Spatzen im Volksmund heißen, 1999 den Durchmarsch von der dritten Liga in die Bundesliga schafften. Trainiert wurden sie damals vom heutigen Sportdirektor von RB Leipzig, Ralf Rangnick, der in einem legendären Sportstudio-Interview den Systemfußball seiner Mannschaft an der Taktiktafel erklärte, was ihm den Spitznamen „Professor“ einbrachte. Jedoch mussten die Ulmer nach nur einem Jahr die Liga als Tabellensechzehnter wieder verlassen.
Auch im folgenden Zweitligajahr konnte der Abstieg nicht vermieden werden. Aufgrund finanzieller Probleme bekamen die Ulmer auch keine Lizenz für die Dritte Liga und stürzten bis in die Verbandsliga ab.
Nach dem Aufstieg in die Oberliga 2003 schafften die Spatzen 2008 den Sprung in die Regionalliga, mussten seitdem jedoch mehrfach aus dieser Liga wieder absteigen. Dem SSV gelang aber immer sofort der Wiederaufstieg, zuletzt 2016. In der vergangenen Saison erreichte die bisher von Stephan Baierl trainierte Mannschaft souverän den Klassenverbleib – am Dienstag bat Baierl den Vorstand jedoch überraschend um seine Vertragsauflösung. Aktuell stehen die Ulmer noch ohne Punkt da.
Besonders aufpassen wird unsere Mannschaft auf Thomas Rathgeber. Der Stürmer schnupperte beim VfL Bochum schon Zweitligaluft und spielte viele Jahre für die Spvgg. Unterhaching in der Dritten Liga. In der Saison 2016/17 traf der Torjäger zwölf Mal, aktuell stehen auch schon wieder zwei Treffer auf seinem Konto. Im Mittelfeld zieht Christian Sauter die Fäden.
Frank Gerhardy