Die Gerüchte halten sich schon länger. Und ja, es steht vereinsintern zur Diskussion, dass der TSV SCHOTT Mainz seine Bezirksliga-Fußballmannschaft zur neuen Saison zurückzieht. „Es ist nichts entschieden, aber es kann sein, dass wir die zweite Mannschaft abmelden“, bestätigt TSV-Manager Till Pleuger. Es habe bereits im Dezember Gespräche mit Trainer Jockel Weinz und den Spielern gegeben. Dort sei offen kommuniziert worden, dass die finanziellen Zwänge des Vereins zur Abmeldung führen könnten.
Hintergrund sind die Kürzungen durch die SCHOTT AG, die ihren jährlichen Zuschuss bis zum kommenden Jahr schrittweise auf 500 000 Euro mehr als halbiert. Allein der Betrieb der eigenen Sportanlage kostet den größten Breitensportverein in Rheinland-Pfalz einen hohen sechsstelligen Betrag. Also standen und stehen Einsparungen sowie das Erschließen neuer Einnahmequellen an. „Aber für zweite Mannschaften findet man keine Sponsoren“, sagt Pleuger. Der Oberliga-Unterbau, ohnehin alles andere als üppig ausgestattet, müsste also den Gürtel noch enger schnallen. Spieler und Trainer wurden um ein Meinungsbild gebeten, in den nächsten Wochen soll eine Entscheidung fallen.
Die „Zweite“ hat sich in den letzten Jahren kaum einmal als Sprungbrett für junge Spieler Richtung erster Mannschaft erwiesen. Doch die Arbeit und Ausbildungserfolge von Trainer Jockel Weinz werden klubintern hoch geschätzt. Um wirklich als Sprungbrett zu dienen, müsste der Landesliga-Aufstieg her, doch der ist quasi zum Nulltarif kaum zu haben. Und der SV Gonsenheim macht vor, wie man auch ohne Aktiven-Unterbau kontinuierlich Talente fördern kann. „Wenn die Jungs alle sagen, sie wollen unbedingt hier weiterspielen, werden wir darüber reden“, sagt Pleuger, „es ist definitiv noch nicht entschieden.“
Quelle: FuPa.net