Sie macht den Spagat zwischen Regionalliga und Nationalmannschaft. Seit zwei Jahren spielt Ebru Uzungüney vom TSV SCHOTT Mainz für die türkische Frauenfußball-Auswahl. Diese sei zwar im internationalen Vergleich „nicht ganz so gut, aber wir haben ein paar richtig gute Einzelspieler“, sagt die 21-Jährige. Am fünften Oktober reist sie mit der Nationalmannschaft zu einem Lehrgang nach Georgien, bei dem auch zwei Testspiele gegen den Gastgeber anstehen. „Solche Reisen machen immer richtig Spaß und sind was Besonderes“, sagt Uzungüney voller Vorfreude. Doch da ist ja noch das Tagesgeschäft in der Regionalliga, und das kann sich als ziemlich schwierig gestalten. Der 1:0 (0:0)-Heimsieg des TSV SCHOTT gegen den SC Siegelbach war ein hartes Stück Arbeit. „Wir haben den Ball zu lange laufen lassen, so haben wir uns ja kaum Chancen erspielt“, brachte es Uzungüney auf den Punkt. Zwar hatte der TSV Schott deutlich mehr Ballbesitz, doch in die gefährlichen Räume kam er kaum. Wenn, dann kamen die Gastgeber über die linke Seite. Dort wirbelte Michéle Schmitt mit Unterstützung von Außenverteidigerin Jessica Hess. Präzise Flanken kamen dabei jedoch nicht raus. Ebru Uzungüney versuchte auf der Sechserposition, das Spiel anzukurbeln, dirigierte, zog die Fäden. Trotzdem wirkte das Aufbauspiel der Gastgeber behäbig, fand auch Trainer Marcello Muzio: „Das war unsere schlechteste Saisonleistung, alles ging zu langsam.“

Schmitts Treffer macht den Unterschied

Muzio versuchte zu reagieren, gab seiner Defensivabteilung schon in der zwölften Spielminute per Zettel die Anweisung, schneller umzuschalten. Dasselbe habe er noch mal in der Halbzeitpause betont. Gefruc htet hat es nicht. Warum es trotzdem für einen Sieg gereicht hat, schien niemand so recht zu wissen. Den Unterschied machte letztendlich Michéle Schmitt, die nach einem Abstimmungsfehler in der Siegelbacher Abwehr frei vor das Tor kam. Der halbherzige Abschluss rutschte Gäste-Keeper Marie Katharina Assel dann auch noch unter dem Arm durch, plötzlich stand es 1:0 (50.). Die einzige Gelegenheit, noch einen Treffer nachzulegen, hatte Uzungüney, die nach Eckball von Romy Gajdera den Kopfball etwas zu hoch ansetzte (62.).

Mit 19 Punkten aus acht Spielen und dem dritten Tabellenplatz steht der TSV SCHOTT nicht ganz im Soll. Immerhin erklärten Muzio und Co-Trainerin Mira Krummenauer vor der Saison, Meister werden zu wollen. Doch mit fünf Punkten Vorsprung ist Spitzenreiter SG Andernach noch in Sichtweite. Und enge Spiele trotz schwacher Leistung zu gewinnen, ist schließlich auch eine Qualität – auch wenn das Marcello Muzio nicht zufriedenstellte. „Zu dem Spiel gibt es eigentlich nichts Positives zu sagen“, haderte der Coach, „als Topteam musst du gegen diesen Gegner sieben bis acht Dinger machen“. Optimistischer ist Uzungüney, die das Team auf einem guten Weg sieht: „Wir wachsen immer besser zusammen, die Stimmung ist richtig gut“, versichert die Spielführerin. In den nächsten Wochen kann sie den TSV noch unterstützen, ehe sie das Spiel gegen Riegelsberg wegen der Länderspielpause verpassen wird. „Schade, aber das nimmt man gerne in Kauf.“

TSV SCHOTT: Berlin – Hess, Loeber, Meierfrankenfeld, Frase – Bornschein (59. Scherzberg), Uzungüney, Linssen – Schmitt, Bohrer (46. Kierek) – Gajdera (73. Schienke).

Quelle: FuPa.net