… bei Sascha Meeth, Cheftrainer des TSV SCHOTT Mainz

Sascha MeethSascha, es gibt einige Verletze. Wie ist aktuell die Lage?
Die Verletzungen sahen zunächst dramatisch aus, aber glücklicherweise sind bei keinem Spieler bis auf Cons Leinhos langfristige Ausfälle zu erwarten. Jannik Reinländer hat wieder lockeres Training aufgenommen, gleiches gilt für Jo Gansmann und Leon Kern. Alle drei Jungs werden noch etwas brauchen, um komplett schmerzfrei zu sein, sie können aber behutsam wieder herangeführt werden. Edis Sinanovic hat auch einen Aufbauplan bekommen, ins Mannschaftstraining wird er wohl nach dem Wiesbach-Spiel eins teigen. Konst Fring macht immense Fortschritte. Wenn man seinen Knöchel einen Tag nach dem Tritt im Koblenz-Spiel gesehen hat, kann man kaum glauben, dass er bald wieder trainingsfähig ist. Mahdi Mehnatgir wird voraussichtlich nach dem Spiel in Völklingen ins Reha-Training einsteigen. Bleiben die Langzeitverletzten Cons Leinhos und Manuel Schneider. Während wir alle hoffen, Manu im Jahr 2019 wieder in Fußballschuhen sehen zu können, wird Cons nach der erfolgreich verlaufenen OP wohl im Oktober mit der Reha starten.

Gibt es Gründe für die Verletzungen? Zu harte Zweikämpfe, oder einfach Pech?
Sowohl als auch. Mit Dr. Grass, den Physios Jürgen Griesinger und Johannes Peter sowie Reha-Trainer David Heser haben wir eine überragende medizinische Abteilung. Wir stehen ständig im Austausch. Hätten wir viele Muskelverletzungen, würden sie mir auf die Finger klopfen und sagen: „Coach, fahr die Intensität im Training etwas runter!“ Dem ist aber gar nicht so, gerade in Sachen Muskelverletzungen sind wir top in den vergangenen Jahren. Viele Verletzungen, etwa die von Manu, Jannik oder Edis, sind pures Pech. Sprunggelenksverletzungen wie die von Konst, Jo oder Mahdi, gingen böse Tritte voraus. Nicht umsonst war ich nach dem Spiel gegen Trier erbost über die Schiedsrichterleistung. Hier wurden unsere Jungs nicht geschützt. Die Folge ist, dass wir noch schneller den Ball laufen lassen und im Training noch mehr Wert auf Stabilität legen müssen.

Wegen der vielen Verletzungen müssen auch die jungen Spieler jetzt mehr Verantwortung übernehmen. Wie hat das Trainerteam sie darauf vorbereitet, auch mental, und wie setzen die Spieler das um?
Das ist keine große Sache, da es eine weitere Facette unserer Philosophie und Arbeitsweise ist. Wir verlangen von jedem Spieler, dass er bereit ist, sich weiterzuentwickeln. Wir möchten keine „Verwalter“, wir erwarten von einem Nenad Simic, einem Niko Mladenovic oder einem Janek Ripplinger den gleichen Hunger und die gleiche Aufgeschlossenheit, taktische Neuerungen aufzunehmen und umzusetzen wie von einem Silas Schwarz, einem Giorgio del Vecchio, einem Maurice Pinger oder einem Jost Mairose. Jeder darf Fehler machen, egal ob jung oder alt, und jeder muss genauso seinen Anteil an Verantwortung übernehmen. Da geht’s nicht nur um sportliche Verantwortung, sondern auch um Verantwortung als Spieler der Startelf und von der Bank kommend sowie um das Verhalten, wenn jemand mal nicht zum Kader gehört.

Wie können die jungen von den erfahrenen Spielern profitieren?
Da unsere älteren Semester charakterlich ausnahmslos top Typen sind, geben sie ihre Erfahrungen natürlich gerne an die Jüngeren weiter, nicht belehrend, sondern als Hilfe anbietend. Ein junger Innenverteidiger wie Noah Juricinec wäre töricht, nicht auf die Tipps eines Jonas Raltschitsch oder Marco Senftleben zu hören und von ihrem Auftreten zu lernen. Da bekommt er mehr Hilfreiches, weil von Herzen Kommendes, mit, als durch Pseudo-Tipps, die die ganzen Berater dies er Welt den jungen Spielern zurufen.

Wird es aufgrund der Verletzungen noch Neuverpflichtungen geben?
Eine gibt es, sie ist aber nicht als Reaktion auf die Verletzungsmisere zu verstehen, sondern vielmehr eine wohlüberlegte Investition in die kommenden Monate: Linus Wimmer hat nach monatelanger Verletzungsseuche seinen Vertrag bei Mainz 05 aufgelöst und versucht bei uns einen Neuanfang. Das freut mich extremst, da ich Linus viele Jahre kenne, ihn schon trainiert habe und menschlich wie sportlich wahnsinnig viel von ihm halte. Linus wird noch einige Zeit brauchen, um wieder spielfähig zu sein – und die geben wir ihm. Ansonsten wird kein Neuer kommen, da vertrauen wir voll und ganz unserem Kader.

Wie sind deine Erwartungen an das Spiel bzw. die Spieler gegen Hertha Wiesbach?
Das ist ganz einfach: Wir wollen genau s o viel Leidenschaft, Freude und Power auf den Platz bringen, wie in den Spielen gegen Koblenz oder Idar-Oberstein.

Das Gespräch führte Margit White

Hertha Wiesbach – sehr kompaktes Auftreten

Zu unserem dritten Heimspiel der Saison begrüßen wir ganz herzlich den FC Hertha Wiesbach auf der Mombacher Bezirkssportanlage.

Gegründet wurde der Verein im August 1908 als SSK Hertha Mangelhausen. Vorbild bei der Namensgebung war der Berliner Verein BFC Hertha 92, aus dem im Jahre 1923 Hertha BSC wurde. Mitte der 1920er Jahre wurde aus dem SSK Hertha Mangelhausen der FC Hertha Wiesbach.

Über Jahrzehnte spielte nie Hertha nur auf Kreisebene, ehe 1992 der Aufstieg in die Bezirksliga gelang. Nach einer Vizemeisterschaft 1999 hinter dem FC Kutzhof wurden die Wiesbacher ein Jahr später Meister und stiegen in die Landesliga auf. Im Jahre 2004 folgte mit dem Aufstieg in die Verbandsliga Saar erstmals der Sprung in die höchste saarländische Amateurliga.FC Hertha Wiesbach

In der Verbandsliga, die seit 2008 Saarlandliga genannt wird, belegte die Mannschaft stets Platzierungen im oberen Drittel. Im Jahre 2013 wurde der Verein vorzeitig Meister und stieg in die Oberliga auf. Gleichzeitig erreichten die Wiesbacher das Endspiel um den Saarlandpokal, das sie mit 0:4 gegen den 1. FC Saarbrücken verloren.

In dieser Saison tritt die Mannschaft von Trainer Michael Petry sehr kompakt auf und spielt bisher eine sehr solide Vorrunde. Torjäger Ruddy Mpassi, vor dieser Saison von Röchling Völklingen gekommen, traf bereits dreimal. Auch Giovanni Runco erzielte als Abwehrspieler schon drei Treffer.

Frank Gerhardy

Dritter Sieg in Serie

Mit seinem dritten Sieg am Stück ist der TSV SCHOTT Mainz ins obere Tabellendrittel der Fußball-Oberliga geklettert. Beim 2:1 (1:0)-Sieg beim neuen Letzten VfB Dillingen machte es der Regionalliga-Absteiger allerdings unnötig spannend. Mit einer schönen Einzelaktion, gekrönt von einem gezielten Schuss von der Strafraumgrenze aus, erlöste Jost Mairose die Mainzer kurz vor Schluss (89.). „Wir haben es uns ohne Grund viel zu schwer gemacht. Wenn du denkst, du zählst zu den Spitzenteams dieser Liga, dann musst du das Spiel mit 3:0 nach Hause fahren“, sagte Trainer Sascha Meeth.

Die Partie nahm der 43-Jährige als „relativ langweilig“ wahr: „Der Gegner hat mit elf Mann verteidigt, wir haben das Spiel viel zu langsam gemacht.“ Eine Ausnahme gab es in Minute 36, als Giorgio Del Vecchio die Kugel über die Kette in den Lauf von Janek Ripplinger chippte. Der Torjäger vollendete mit einem Lupfer über den Keeper. Und die hätten die Mainzer nach dem Seitenwechsel mit einer handvoll dicker Chancen ausbauen müssen. Am eklatantesten wurde es, als Silas Schwarz frei vor dem Tor dachte, dass er im Abseits war, und nicht richtig abschloss. Die Strafe folgte durch Meriton Mehmeti, der zum 1:1 einschob (86.) – 60 Sekunden, nachdem die Saarländer durch Gelb-Rot sogar in Unterzahl geraten waren. „Das Gute war, dass wir danach direkt zwei Gänge hochgeschaltet und uns noch drei Hundertprozentige erarbeitet haben“, betonte Meeth. Der Lohn durch Mairoses Treffer folgte prompt. „Noch wichtiger als die drei Punkte könnte dieses Spiel dann werden, wenn die Jungs ihre richtigen Schlüsse daraus ziehen“, sagte der TSV-Trainer.

TSV SCHOTT: Wroblewski – Senftleben, Simic, Raltschitsch, Schlosser – Rinker – Mairose, Mladenovic (87. Fring) – Del Vecchio (65. Breier), Ripplinger, Schwarz (90.+2 Heeg).

Quelle: FuPa.net

Auswärtsdreier im Saarland?

Unser nächstes Auswärtsspiel führt uns am 2. September 2018 zum VfB Dillingen. Der Aufsteiger aus dem Saarland ist mit nur einem Sieg aus sechs Spielen (gegen Mitaufsteiger TSV Emmelshausen) gestartet und muss sich noch zurechtfinden in der Liga. Das Team von Trainer Stefan Kiefer (24) verfügt mit Niclas Judith über einen gefährlichen Stürmer, der in der Jugend des 1. FSV Mainz 05 aus gebildet wurde und auch in der Junioren-Bundesliga zum Einsatz kam. Zuletzt hatte Dillingen beim FV Diefflen mit 2:5 das Nachsehen. Der TSV hingegen zeigte sich beim 7:0-Heimerfolg gegen SC Idar-Oberstein von seiner Schokoladenseite. Das Spiel beginnt am Sonntag um 15.00 Uhr.

Ballgeflüster – die Stadionzeitung zum 3. Heimspiel

3. Heimspiel gegen SC Idar-ObersteinZu seinem 3. Oberligaheimspiel der Saison ist beim TSV SCHOTT Mainz der SC Idar-Oberstein zu Gast. Dazu begrüßen wir recht herzlich das Gästeteam, deren Fans sowie das Schiedsrichtergespann.

Der SC Idar-Oberstein steht derzeit auf Platz 12 der Oberligatabelle. Vier Punkte hat der SC bisher erzielt. Die Saison begann mit einer 0:5-Niederlage gegen die U21 vom FCK. Danach holte man in Engers ein Unentschieden. Es folgten im Anschluss zwei Niederlagen gegen RW Koblenz und FC Arminia Ludwigshafen. Zuletzt gewann man gegen FV Diefflen deutlich mit 7:0.

Der TSV SCHOTT Mainz gewann am letzten Dienstag bei der TuS Koblenz mit 1:2. Cheftrainer Sascha Meeth sprach von einem dreckigen Sieg, bei dem allen die Steine vom Herzen gefallen seien. Allerdings hat unser Coach mit Konstantin Fring einen weiteren Verletzten zu beklagen. Somit rücken unweigerlich jüngere Talente in den Fokus. Sie werden alles dazu beitragen, dass der TSV seinen Stempel dem Spiel aufdrücken kann.

Die Zuschauer dürfen also eine unterhaltsame Begegnung beider Mannschaften erwarten, mit dem hoffentlich besseren Ende für den TSV. Das Spiel beginnt um 15.30 Uhr auf der Mombacher Bezirkssportanlage Mombach.

Das Stadionheft dazu steht jetzt wie gewohnt als PDF-Download bereit. Klick HIER und dann viel Spaß damit!

… wir sehen uns zum Spiel 😉

…bei Frank Gerhardy, Sportlicher Leiter des TSV SCHOTT

Frank GerhardyFrank, kannst du für unsere Leser deine Aufgaben als sportlicher Leiter der 1. Mannschaft des TSV SCHOTT beschreiben?
Cheftrainer Sascha Meeth und ich haben 2016 gemeinsam hier beim TSV SCHOTT angefangen, d.h. dies ist nun unsere dritte Saison. Gemeinsam versuchen wir einen vernünftigen Kader zusammenzustellen: unsere wichtigste und zugleich auch schwierigste Aufgabe.
Dabei führe ich Verhandlungsgespräche sowohl mit unseren Spielern, als auch mit potenziellen Neuzugängen, die ich mir natürlich auch auf dem Platz anschaue. Bei der Mannschaftszusammenstellung zählt jedoch nicht nur die spielerische Qualität der Fußballer. Auch charakterlich muss es hier zusammenpassen, um einen guten Kader zu haben. Zusammen mit unserem Team-Manager Klaus Bauer organisiere ich auch vieles rund um die Mannschaft: Ich kümmere mich um die Spielberechtigungen der Spieler und Gastspieler beim Verband, organisiere die Trainingseinheiten rund um die Spiele und sorge mich um die Integration der A-Jugend und 2. Mannschaft, mit dem Ziel, insgesamt eine Einheit zu bilden.

Wie ist deine persönliche Einschätzung des Saisonverlaufs bisher?
Unser erstes Spiel in Jägersburg verlief spielerisch nicht ideal, jedoch hätten wir es, was die Chancen betrifft, gewinnen müssen. Das erste Heimspiel gegen den FC Karbach haben wir recht souverän gewonnen, dagegen war die Niederlage in Mechtersheim verdient. Den Topfavorit Eintracht Trier haben wir eigentlich gegen die Wand gespielt und können trotz eines Unentschiedens mit der Leistung zufrieden sein, ebenso nach dem Sieg in Koblenz.

Es gibt viele Neuzugänge, die aber bereits sehr gut in das Team integriert wurden. Wie habt ihr das so schnell geschafft?
Schon bei den Spielergesprächen versuchen wir darauf zu achten, dass wir charakterlich top Typen haben, die sich auch in die Mannschaft einbringen wollen. Wir wollen keine Egospieler mehr im Team haben, die ihre eigenen Interessen über die der Mannschaft stellen. Die Mannschaft unternimmt auch außerhalb des Platzes viel gemeinsam. So wurde schon zusammen gegrillt und unser Kapitän Marco Senftleben organisiert regelmäßig Mannschaftsabende. Am vergangenen spielfreien Wochenende stand ein gemeinsames Match auf unserem Tennisplatz mit anschließendem Lunch beim Griechen an, was allen sehr viel Freude bereitet hat.

Du hast selbst in deiner aktiven Zeit 1999/2000 ein Jahr für den SC Idar-Oberstein gespielt. Was verbindest du mit dieser Zeit und hast du noch Kontakte zum Verein?
Klar gibt es noch Kontakte. Idar-Oberstein hat damals in der dritthöchsten Klasse gespielt. Es war eine schöne Zeit mit vielen tollen Momenten. Bei den Heimspielen war mit 3000 bis 4000 Zuschauern die Hölle los, auch mit vielen attraktiven Mannschaften wie Fortuna Düsseldorf oder Bayer Leverkusen Amateure.

Die Fragen stellte Margit White.

SC 07 Idar-Oberstein: Pendler zwischen den Ligen

Zu unserem dritten Heimspiel der Saison begrüßen wir ganz herzlich den SC Idar-Oberstein auf der Mombacher Bezirkssportanlage.

Im Jahr 1971 entschieden sich die beiden Idarer Vereine 1. FC Idar 07 und Spvgg. Idar 08 zur Fusion, aus der der SC Idar- Oberstein hervorging. Jedoch brachte der Zusammenschluss nicht den erhofften sportlichen Erfolg. Tiefpunkt war der Abstieg in die A-Klasse 1987. Daraufhin beschlossen einige Idar-Obersteiner Schmuckhändler unter Leitung von Hennes Krieger einen Förderverein zu gründen. Von nun an ging die sportliche Entwicklung steil bergauf.
Schon im Jahr 1995 schaffte der SC unter dem legendären ehemaligen Nationalspieler Lothar „Emma“ Emmerich den Sprung in die Oberliga Südwest. Auf Emmerich folgte 1995 der ehemalige Kapitän des 1. FC Kaiserslautern, Michael Dusek, als Trainer. Er formte ein absolutes Spitzenteam in der Oberliga um Kapitän Kristof Maslanka, Top-Torjäger Jörg Hausmann und Super-Talent Carsten Schneider. Das Team feierte 1999 die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die damalige drittklassige Regionalliga, die der SC aber nach einem Jahr wieder verlassen musste.

SC Idar-ObersteinSeither pendelt der Verein zwischen Regionalliga, Oberliga und Verbandsliga. Aktuell wird die Mannschaft von Murat Yasar trainiert. Der SC verfügt über eine kampfstarke Mannschaft, die keinen Zweikampf scheut. Angeführt wird das Team vom erfahrenen Christian Henn, der bereits beim FK Pirmasens Regionalliga-Praxis sammelte.

Frank Gerhardy

Kämpferischer Kindergarten

„Einen dreckigen Auswärtssieg – und einen der wichtigsten in den letzten Monaten“ bejubelte Sascha Meeth am Dienstagabend. Der TSV SCHOTT Mainz hatte beim Mitabsteiger in die Fußball-Oberliga, der TuS Koblenz, 2:1 (0:0) gewonnen. Trotz schwacher erster Hälfte, trotz Rückstands. Und trotz der erneut grassierenden Personalmisere mit fünf verletzten Stammspielern, zu denen sich in der Pause auch noch Konstantin Fring (Knöchel angeschwollen) gesellte.

„Dann hast du in der zweiten Halbzeit einen halben Kindergarten auf dem Feld und kämpfst dich trotzdem wieder rein“, lobt der Chefcoach seine Jungs, die nach dem Seitenwechsel das klare Chancenplus auf ihrer Seite hatten. Zwar nutzte Amodou Abdullei einen Abspielfehler und eine missglückte Abseitsfalle zum 1:0 der TuS (49.). Doch der TSV ließ sich nicht schocken und drehte die Partie. Erst legte Marius Breier den Ball ins Zentrum, wo Janek Ripplinger ihn über die Linie stocherte (54.). Dann vollendete Breier einen mustergültigen Angriff nach Nicklas Schlossers Hereingabe in den Rückraum mit einem überlegten Flachschuss ins lange Eck (77.).

„Die ersten 20 Minuten waren okay, danach ist das Spiel total gekippt“, berichtet Meeth, „wir hatten keinen Zugriff mehr, gehen glücklich mit 0:0 in die Kabine.“ Dort fand der 43-Jährige offenbar die richtigen Worte – und durfte einen Sieg bejubeln, „bei dem uns allen die Steine vom Herzen gefallen sind“. Seiner Elf fehle die Leichtigkeit, die komme nur mit Selbstvertrauen. In Koblenz tankte der TSV vor bald 1000 Zuschauern eine Menge davon.

TSV SCHOTT Mainz: Wroblewski – Senftleben, Simic, Rinker, Schlosser – Fring (46. Del Vecchio) – Mairose, Mladenovic (86. Raltschitsch) – Schwarz, Ripplinger, Pinger (46. Breier).

Quelle: FuPa.net

Unser nächstes Spiel: bei TuS Koblenz

Am 21. August 2018 führt das nächste Auswärtsspiel unseres Oberligisten zum ehemaligen Zweitligisten TuS Koblenz. Die TuS steckt aktuell in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten und musste im Juni zum wiederholten Male Insolvenz anmelden. Trotzdem konnten die Koblenzer einige Akteure aus der Regionalliga-Spielzeit halten. Auch werden wir einen alten Bekannten im Stadion Oberwerth treffen: Necmi Gür, in den vergangenen beiden Jahren für unseren TSV im Mittelfeld am Ball, schloss sich in diesem Sommer der TuS an.

Steile Lernkurve

Auch wenn sie jegliche Aufstiegsambitionen weit von sich weisen – gegen den Titelfavoriten Eintracht Trier legte der TSV SCHOTT Mainz ein echtes Spitzenspiel hin. Ein 2:2 (1:1), viel Aufregung, heftig diskutierte und wunderschöne Treffer, hohes Tempo, spielerische Klasse – diese Partie hatte alles. Auch seine unschönen Momente.

Der Reihe nach. Die Mainzer dominierten vom Start weg mit sauber vorgetragenen Angriffen. Manche dicke Chance verhindert der letzte Pass, Edis Sinanovics Schlenzer (22.) und sein Freistoß an den Pfosten (45.) hätten Treffer verdient gehabt. Der fiel, unter dubiosen Umständen, auf der Gegenseite. Jost Mairose, gegen Trier-Ass Christoph Anton auf die rechte Abwehrseite gezogen, vertändelt die Kugel ausgerechnet gegen Anton. Der läuft in den Strafraum, Keeper Mike Wroblewski kommt raus, Anton fällt, hat den Ball am Arm, rappelt sich auf, spielt in die Mitte, Dominik Kinscher trifft (33.).

Schwalbe, Handspiel, Tor

Helle Aufregung. „Durch die Schwalbe fällt er auf den Ball und verschafft sich mit einem Handspiel einen Vorteil“, schimpfen Nicklas Schlosser und Teammanager Frank Gerhardy, „und alle hören auf zu spielen.“ Nur Anton nicht. „Ich bin im vollen Lauf, denke der Torwart erwischt mich, komme ins Straucheln“, sagt der nach der Partie sichtlich bedröppelte Trierer. Ein Elfmeter sei es nicht gewesen. Handspiel? „Nicht bewusst.“ Die Mainzer reagierten wütend. Mairose bügelte seinen Bock mit einer Flanke aus, Janek Ripplinger rauschte mit der Stirn voran hinein – 1:1 (40.), der allemal verdiente Lohn, auch wenn Wroblewski gegen Tim Garnier noch stark parieren musste (44.).

„SCHOTT ist im spielerischen Bereich wahrscheinlich die beste Mannschaft der Oberliga“, hielt Eintracht-Coach Daniel Paulus fest. TSV-Trainer Sascha Meeth sah „Werbung für den Oberligafußball“. Nur das Schiri-Trio um den sichtlich unerfahrenen Thorben Rech spielte nicht mit. „Ich habe noch nie so ein schlechtes Gespann gesehen“, betonte Meeth, während Paulus eifrig nickte. Das völlige Fehlen irgendeiner Linie war wohl auch ein Grund dafür, dass Nenad Simic irritiert zum Unparteiischen blickte, als ein Trierer im Strafraum fiel. Garnier nagelte die Kugel zum 1:2 ins Netz (49.). „Blöd“, gibt Simic zu, „ich habe den Ball gar nicht mehr gesehen.“ Doch auch der TSV-Verteidiger bügelte seinen Lapsus aus – und wie: Einen zweiten Ball nach einem Standard schoss Silas Schwarz zumindest grob Richtung Tor, Simic lenkte die Kugel mit dem Rücken zum Tor per Hacke in die Maschen (71.).

Simic macht es brasilianisch

„Wir spielen öfters Fünf gegen Zwei, da übe ich das, und mit meiner Jugendmannschaft im Training auch“, grinst der 34-Jährige, „das ist nicht meine Stärke, aber ich entwickle es weiter.“ Dass die Trierer vorher drei ganz dicke Chancen zum 1:3 hatten, gehört ebenso zur Dramaturgie wie das phasenweise Powerplay der Platzherren nach dem neuerlichen Ausgleich. „Wir haben Trier 70 Minuten beherrscht, wir müssen das Spiel gewinnen“, betont Meeth. „Wir machen uns frei von Ergebnissen, die Entwicklung zählt“, hält Mairose fest. Einen bitteren Wermutstropfen bilden die Verletzungen von Johannes Gansmann und Mahdi Mehnatgir, bei beiden besteht der Verdacht auf Bänderriss.

TSV SCHOTT Mainz: Wroblewski – Mairose, Simic, Senftleben, Schlosser – Fring, Mladenovic (79. Del Vecchio) – Kern, Sinanovic (86. Gansmann), Mehnatgir (36. Schwarz) – Ripplinger.

Quelle: FuPa.net