Wir haben in der Regionalliga eine gute Visitenkarte abgegeben

Letztes Spiel in der Regionalliga Südwest für den TSV SCHOTT. Wir sprachen mit unserem Cheftrainer Sascha Meeth über die Saison, schöne und weniger schöne Momente, seinen ersten Abstieg überhaupt und das Besondere an unserem Verein.

Sascha, wie sieht deine persönliche Saisonbilanz aus? Und was nimmst du in sportlicher Hinsicht mit?
Grundsätzlich kann man sicher von einer gelungenen Saison sprechen, auch wenn wir sehr viele Wellentäler durchschreiten mussten. Es gab viele Dinge, die unangenehm waren, zuvorderst natürlich unsere Verletzungsmisere. Dann der Abstieg hintendrauf, der – obwohl zu erwarten – dennoch wehgetan hat. Trotzdem war die Saison aus meiner Sicht ein voller Erfolg: Wir haben mindestens eine Handvoll Spieler, die das Interesse anderer Regionalligisten geweckt haben. Unsere Jungs haben sich prächtig weiterentwickelt, und wir haben eine gute Visitenkarte abgegeben. Unterm Strich war es eine sehr spannende Erfahrung für uns alle.

Hat sich das Abenteuer Regionalliga also gelohnt?
Absolut! Und ich denke, da spreche ich für alle Schottianer! Wir hatten zwar Momente im Trainerteam, in denen wir dachten, dass die Regionalliga eigentlich eine Klasse zu hoch ist für uns. Aber wenn man sieht, was wir auf allen Ebenen gestemmt haben, sei es im Sponsoring, in der Organisation der Heimspiele und auch in sportlicher Hinsicht, war es auf jeden Fall der richtige Schritt.

Einige Spieler werden in der Regionalliga bleiben. Was nimmt die Mannschaft ansonsten aus dieser Saison mit?
Definitiv Erfahrungswerte. Die Jungs haben enorm gelernt und sich weiterentwickelt. Sie haben gemerkt, dass man an seine Grenzen gehen muss, gerade in körperlicher Hinsicht, da die Liga viel schneller und athletischer ist. Jeder einzelne konnte sehen, was eine Profiliga ist, und dass das eine andere Welt im Vergleich zur Oberliga ist.

Was waren in der Runde dein schönster und dein frustrierendster Moment?
Eine verdammt schwere Frage! Es gab zwei ganz frustrierende Momente: Zum einen die Verletzung des sowieso schon verletzungsgeplagten Manuel Schneider, der sich so auf die Regionalliga gefreut hatte. Als wir nach vier Wochen der Hoffnung die niederschmetternde Diagnose bekamen (Knorpelschaden am Knie), nachdem zuvor schon Jonas Raltschitsch und Konstantin Fring aus gefallen waren, war das schon sehr niederschmetternd. Der nächste tieftraurige Moment war im Zuge des Völklingen-Spiels, als wir Schwung hatten und alle super drauf waren, und sind dann Nenad Simic vor und Constantin Leinhos schließlich im Spiel verletzten. Die schönsten Momente: Konstantin Fring und Jonas Raltschitsch, zwei spielerisch wie charakterlich tolle Jungs und absolute Leitwölfe im Kader, haben sich trotz schlechter Genesungsprognosen zurückgekämpft und spielen wieder. Und die beiden hohen Heimsiege gegen Hessen Kassel und Stuttgarter Kickers oder der toll erkämpfte Auswärtserfolg vergangenen Samstag gegen VfB Stuttgart II.

Der Abstieg aus der Regionalliga ist für dich persönlich dein erster Abstieg in deiner Trainerkarriere. Wie ist das für dich?
Bereits zu Saisonbeginn war klar, dass der Klassenverbleib eigentlich kaum zu bewerkstelligen sein kann. Realistisch betrachtet hatten wir mit diesem geringen Etat und unserem unerfahrenen Kader schon keine reelle Chance. Dann kam noch das unfassbare Verletzungspech hinzu und so wurde es ein Kampf gegen Windmühlen – obwohl wir gemeinsam alles Machbare ausreizten und unternahmen. So hatten wir schon sehr lange Zeit, uns mental auf den Abstieg vorzubereiten. Als es jedoch nach dem Saarbrücken-Spiel Gewissheit wurde, war das schon tieftraurig und ich war richtig down. Wir wollten nochmal alles versuchen und alles raushauen, es war nach dem Spiel schon sehr frustrierend. Auch am Sonntag hat es noch weh getan, aber ab Montag hat sich dann schon wieder Vorfreude auf die noch verbleibenden Partien und die neue Saison eingestellt.

Was sind die Ziele für die nächste Saison? Strebt ihr den direkten Wiederaufstieg an? Und was traust du deinem Team in der Oberliga zu?
Ab meinem ersten Tag beim TSV SCHOTT sind das Trainerteam, Frank Gerhardy und Till Pleuger in die gleiche Richtung gegangen. Wir sehen uns als Ausbildungsverein, der die Spieler weiterentwickeln möchte. Dann schauen wir, was tabellarisch rauskommt. Genauso werden wir auch die nächste Saison angehen. Wie nach unserem Aufstieg, setzen wir auch nach dem Abstieg auf unsere bewährte Mannschaft. Natürlich wird es einen Umbruch geben, da einige Spieler zu Regionalliga-Vereinen wechseln. Aber die Neuen sind jung und hungrig und wollen sich weiterentwickeln. Rein tabellarisch wird die neue Saison jedoch brutal mit wahnsinnig vielen Traditionsvereinen wie 1. FC Kaiserlautern II, FK Pirmasens, Eintracht Trier, FV 07 Diefflen, SV Röchling Völklingen und eventuell auch TuS Koblenz als Mitabsteiger. Wir werden vom ersten Spieltag an hart arbeiten müssen, um vernünftig in die Runde zu kommen. Wir streben einen einstelligen Tabellenplatz an. Über allem steht jedoch die Entwicklung der jungen Spieler.

Eine kräftezehrende Saison geht also zu Ende. Wie erholst du dich in der fußballfreien Zeit?
Die Saison war tatsächlich sehr kräftezehrend! Ich persönlich werde alles so ausrichten, dass mit dem Abpfiff gegen Kickers Offenbach auch erst mal eine Phase der Ruhe einkehrt. Die Kaderplanung ist weitgehend abgeschlossen, abgesehen von ein paar Eckpunkten. Die Vorbereitung ist auch bereits geplant, so dass ich zunächst einmal Urlaub vom Fußball machen werde. Im Rahmen der Vorbereitung werde ich dieses Jahr erstmalig zwei Wochen fehlen und mit meiner Lebensgefährtin einen Wanderurlaub in Kanada machen.

Beim FSV Mainz 05 hast du im Jugendbereich trainiert. Hier jetzt in der zweiten Saison eine Herren-Mannschaft…
Bei Mainz 05 habe ich am Ende in der Junioren-Bundesliga gearbeitet. Davor war ich aber jahrelang schon Trainer im Seniorenbereich und DFB-Stützpunkttrainer. Mainz 05 wird immer in meinem Herzen bleiben. Ein wahnsinnig toller Verein, zu dem ich noch enge Kontakte habe, die ich hege und pflege. Ich habe mich jedoch gegen den professionellen Fußball entschieden, weil ich in meinem Beruf als Lehrer und meiner Stelle im Bildungsministerium sehr glücklich bin. Das wollte ich zu diesem Zeitpunkt nicht aufgeben. Ob Jugend oder Aktive: Hauptsache, die Jungs wollen leistungsorientiert arbeiten und sich weiterentwickeln.

Könntest du dir vorstellen, irgendwann in den Profifußball zu wechseln?
In meiner Zeit bei Mainz 05 habe ich mich für meinen Beruf und gegen den Profifußball entschieden. Auch wenn viele meiner Freunde und fußballerischen Weggefährten diese Entscheidung nicht verstehen konnten und können, bin ich damit sehr glücklich. Was die Zukunft bringt, kann ich nicht sagen. Vielleicht packt es mich doch nochmal und ich trainiere ein Jugend-Bundesligateam. Wer weiß… Momentan jedoch bin ich beim TSV SCHOTT Mainz extrem glücklich.

Du hast deinen Vertag kürzlich um ein weiteres Jahr verlängert. Warum? Und was macht für dich den TSV SCHOTT aus?
Ich habe in meiner ganzen Trainerkarriere immer nur Einjahresverträge gemacht und werde das auch weiterhin so handhaben. Was macht den TSV SCHOTT aus? Zunächst einmal die wahnsinnige, fast familiäre Gemeinschaft! Mein unbezahlbares Trainerteam ist überragend und gar nicht hoch genug zu schätzen. Es macht riesigen Spaß mit einem so loyalen Team zu arbeiten. Darüber Im Hinblick auf die Mannschaft freue ich mich schon jetzt sehr darauf, auch in der nächsten Saison mit einer jungen und hungrigen Truppe zu arbeiten.
Darüber hinaus arbeite ich unglaublich gerne mit Till Pleuger und Frank Gerhardy zusammen, die mittlerweile zu richtigen Freunden geworden sind. Ich denke, auch strategisch haben wir gemeinsam in den vergangenen Jahren in der Fußballabteilung Hervorragendes geleistet, auch in der Verbindung zur Jugend. Diese Entwicklung muss man einfach auch auf allen Ebenen loben, schätzen und würdigen. Keiner hätte es für möglich gehalten, dass wir die Regionalliga organisatorisch schaffen. Menschen wie Uwe, Petra und Dieter identifizieren sich mit dem TSV SCHOTT und machen diesen Verein unglaublich sympathisch. Es ist toll, ein Teil davon zu sein.

Das Gespräch führte Margit White.

 

 

Seitenwechsel – Offenbacher Kickers: Am Ende ging die Puste aus

Zu unserem letzten Heimspiel begrüßen wir heute noch einmal ein absolutes Schwergewicht dieser Liga, die Offenbacher Kickers.

Die Kickers, die bereits 1901 gegründet wurden, haben eine bewegte Vereinsgeschichte hinter sich. Dem Klub wurde 1963 aus nicht nachvollziehbaren Gründen ein Startplatz in der neu gegründeten Bundesliga verwehrt. Erst 1968 schafften die Offenbacher den Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs. Nach nur einem Jahr mussten sie allerdings wieder absteigen, schafften aber 1970 die sofortige Rückkehr in die Erste Liga.

Zudem gelang dem Verein im gleichen Jahr der bis dato größte Erfolg in der Vereinsgeschichte: Die Kickers besiegten im Finale des DFB-Pokals den hoch favorisierten 1. FC Köln mit 2:1 und sind damit bis heute der einzige Zweitligist, dem dieser Coup gelang. Nach dem erneuten Abstieg kehrten die Kickers noch zwei Mal in die Bundesliga zurück: erstmals 1973 bis 1977. In dieser Zeit standen so prominente Trainer wie Otto Rehhagel, Branko Zebec und Tschik Cajkovski an der Seitenlinie.

Und noch einmal für eine Saison, 1983/84, spielten die Hessen im Oberhaus. Danach folgten turbulente Jahre, in denen der Verein zwischen der Zweiten Liga und der Oberliga Hessen pendelte.

Auch in dieser Saison waren die Offenbacher mit großen Ambitionen gestartet. Allerdings ging der Mannschaft von Trainer Oliver Reck im Endspurt die Puste aus. Als Konsequenz gab der Verein in der vergangenen Woche bekannt, den aus laufenden Vertrag mit Reck nicht zu verlängern.

Frank Gerhardy

Unser Kölner TSV-Fanclub macht fürs letzte Regionalliga-Spiel mobil

Sie haben es bereits in der Vorrunde gemacht und erweisen unserer Mannschaft beim vorerst letzten Regionalliga-Heimspiel am Bruchweg erneut die Ehre: Die Mitglieder des 1. TSV-SCHOTT-Fanclubs aus Köln werden trotz des so gut wie feststehenden Abstiegs unsere TSV-Jungs lautstark am Bruchweg unterstützen. Und sie hoffen auf viele Mainzer, die das ebenfalls tun. Als kleine Motivationshilfe haben der Fanclub-Vorsitzende Marco Scheiper und seine Mitstreiter sich etwas Tolles ausgedacht und einige Liedtexte zu Papier gebracht. Deshalb: Kommt alle mit zum Bruchweg, vorher die Liedtexte auswendig lernen und dann aus vollen Kehlen mitsingen!

1. Lied (Melodie: Die rote Wand steht hinter Dir)
Egal woher wir sind
Ob wir alt sind oder Kind
Wir stehn zu dir Schott Mainz
Du bist unsre Nummer Eins
Oooooooh TSV
Ein ganzes Leben
Für den Verein

2. Lied (Melodie: Martin Garrix – Animals)
Hey TSV, Hey Hey Hey TSV
TSV Schott Mainz,
TSV Schott Mainz
Hey TSV, Hey Hey Hey TSV
Uns’re Nummer Eins
Uns’re Nummer Eins

3. Lied (Melodie: KC & The Sunshine Band – Give it up)
Nanananananananaaaa
TSV Schott Mainz
TSV
TeeeSV Schott Mainz

Übrigens haben sich die Mitglieder des Kölner TSV-Fanclubs noch einige weitere Lieder ausgedacht, die sie am Bruchweg präsentieren möchten.

Ballgeflüster – die Stadionzeitung zum 17. Heimspiel

Ballgeflüster - die Stadionzeitung zum 17. HeimspielWir begrüßen zum 17. Heimspiel, diesmal im Bruchwegstadion, den 1. FC Saarbrücken. Unser Gast hat es bereits geschafft. Die Relgetationsspiele zur Dritten Liga sind fix. Gratulation für das Team von Dirk Lottner.

Am letzten Spieltag gab es für den 1. FC Saarbrücken einen 2:0-Heimsieg gegen Kickers Offenbach. Das macht derzeit insgesamt imposante 75 Punkte, also die unbestrittene Nummer eins in der Regionalliga Südwest. Dreifacher Torschütze war Kevin Behrends, der gemeisam mit Patrick Schmidt bereits 38 Treffer in dieser Spielzeit erzielt hat.

Unser TSV SCHOTT Mainz setzt sich zum Ziel, diesem absoluten Topteam aus dem Südwesten Paroli bieten zu können, das Spiel zumindest lange Zeit eng zu halten. Vielleicht gelingt es ja. Dabei kann der TSV wieder auf Silas Schwarz zurück greifen, seine Gelbstrafe hat er abgesessen. Insgesamt hat sich für den TSV die personelle Situation entspannt. Erfreulich, dass Konstantin Fring auf der Bank sitzt. Und dass Nenad Simic und Constantin Leinhos sich schon wieder einmal zumindest ihre Fußballschuhe überziehen durften.

Für Spannung ist also gesorgt am Bruchweg. Die Zuschauer dürfen sich eine packende Begegnung freuen, mit dem hoffentlich besseren Ende für unser Team. Das Spiel beginnt um 14 Uhr.

Das Stadionheft zu dieser Begegnung steht jetzt wie gewohnt als PDF-Download bereit. Klick HIER und dann viel Spaß damit!

… wir sehen uns zum Spiel 😉

Kabinenwechsel – Cheftrainer Sascha Meeth zum 17. Heimspiel

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,

zu unserem heutigen Heimspiel in der Regionalliga Südwest gegen den 1.FC Saarbrücken darf ich Sie alle herzlich begrüßen. Ein besonderer Willkommensgruß geht an die Gastmannschaft um Trainer Dirk Lottner und alle mitgereisten Fans aus Saarbrücken sowie an das Schiedsrichtergespann der heutigen Begegnung.

Die Serie unserer Spiele gegen Top-Teams der Liga findet wohl heute ihren Höhepunkt. Nachdem wir vergangenen Samstag gegen den SV Waldhof Mannheim auf verlorenem Posten standen und hochverdient mit 0.2 bezwungen wurden, begrüßen wir heute das absolute Spitzenteam der Liga, den ehemaligen Erstligisten aus der saarländischen Hauptstadt im Mainzer Bruchwegstadion.

Dirk Lottner, seinem Team, allen Funktionären und Fans aus Saarbrücken möchte ich an dieser Stelle zur vorzeitigen Qualifikation zu den Relegationsspielen zur Dritten Liga gratulieren. Herzlichen Glückwunsch zu einer fantastischen Runde, die hoffentlich in zwei erfolgreichen Relegationsspielen und dem damit verbundenen Aufstieg mündet. Wir vom TSV SCHOTT Mainz drücken dem 1.FC Saarbrücken hierzu alle Daumen.

Die souveräne Tabellenführung und die vorzeitige Absicherung einer der ersten beiden Plätze in der Regionalliga Südwest kann kaum überraschen, verfügen die Saarländer doch über einen absolut drittligareifen Kader.
Das imposante Torverhältnis von 81 geschossenen und lediglich 29 kassierten Treffern dokumentiert die enorme Qualität eindrucksvoll, mit der Saarbrücken die Saison bestimmt hat.

Alleine das Sturmduo Kevin Behrens und Patrick Schmidt erzielte mit 37 Einschlägen nahezu genau so viele Treffer wie unser gesamtes Team mit deren 40. Wir dürfen uns im drittletzten Spiel dieser aufregenden Saison also sicherlich mit einer Ausnahmeelf messen.

Auf dieses Kräftemessen freuen wir uns sehr. Wir möchten am heutigen Samstag unbedingt den Nachweis erbringen, dass wir auch gegen die Spitzenteams der Liga in der Lage sind, die Spiele eng zu halten und Paroli bieten zu können. Alleine das wäre bereits ein Riesenerfolg für meine junge Mannschaft – und ich glaube fest daran, dass wir heute kein Sparringspartner sein werden.

Personell hat sich unsere Situation weiter entspannt. Es ist zwar spät in der Saison, dass viele unserer Führungsspieler wieder auf dem Trainingsplatz aktiv sein können, aber es gibt ein unwahrscheinlich gutes Gefühl, Nenad Simic, Konstantin Fring oder Constantin Leinhos wieder in Fußballschuhen zu sehen. Ob einer der drei Genannten bereits heute wieder im Kader stehen kann, müssen wir abwarten. Sicherlich wieder dabei ist der in Mannheim noch gelbgesperrte Silas Schwarz.

Bleibt mir, Ihnen allen, liebe Zuschauer, eine interessante Partie im Bruchwegstadion zu wünschen, schauen wir mal, was gegen den designierten Meister aus dem Saarland möglich sein kann.

Sascha Meeth (Cheftrainer)

Seitenwechsel – 1.FC Saarbrücken schafft Relegation zur Dritten Liga

Zu unserem vorletzten Heimspiel der Saison begrüßen wir sehr herzlich den 1.FC Saarbrücken.

Der Verein wurde bereits 1903 gegründet. 1943 und 1952 feierten die Saarländer ihre größten Erfolge, sie wurden in beiden Jahren Deutscher Vizemeister. Auch konnten sie sich 1963 als einer von 16 Vereinen für die neu gegründete Bundesliga qualifizieren. Jedoch stiegen sie als Tabellenletzter sofort wieder ab.

Bis Mitte der 2000er Jahre pendelte der FC zwischen der Ersten und Zweiten Liga. 1974 noch in die neu geschaffene Zweite Bundesliga aufgenommen, gelang 1976 für zwei Jahre sogar die Rückkehr in die Erste Liga. Letztmals gelang den Saarländern 1992 unter Kulttrainer Peter Neururer der Sprung in die Bundesliga, nach furiosem Saisonstart aber folgte der sofortige Abstieg. 2004 waren die Landeshauptstädter noch einmal für zwei Jahre zweitklassig, danach begann jedoch der freie Fall, der nach Lizenzverweigerungen und finanziellen Problemen in der fünftklassigen Oberliga Südwest endete.

Nach dem sofortigen Wiederaufstieg in die Regionalliga und einer kurzzeitigen Rückkehr in die Dritte Liga spielt der schlafende Riese, wie der Verein auch gerne genannt wird, seit 2014 in der Regionalliga. Aus dieser versuchen die Saarländer mit großem finanziellem Aufwand den Aufstieg zu schaffen.

In dieser Saison hat es der seit November 2016 als Cheftrainer tätige Ex-Profi Dirk Lottner geschafft, eine bärenstarke Mannschaft um die beiden Top-Torjäger Kevin Behrend und Patrick Schmidt zu formen. Mit Erfolg: Am vergangenen Spieltag haben sich unsere Gäste durch einen 2:0- Sieg gegen Kickers Offenbach für die Relegationsspiele zur Dritten Liga qualifiziert hat. Dort wünschen wir der Mannschaft viel Erfolg!

Frank Gerhardy

Ballgeflüster – die Stadionzeitung zum 16. Heimspiel

Ballgeflüster - die Stadionzeitung gegen Eintracht StadtallendorfDer derzeit Tabellendreizehnte, Eintracht Stadtallendorf, ist im Samstag, den 14. April 2018 auf der Mombacher Bezirkssportanlage zu Gast.

Unter der Woche hatte Eintracht Stadtallendorf noch ein Heimspiel gegen VfR Wormatia Worms zu bestreiten. Die Teams trennten sich 1:1-Unentschieden in einem kuriosen Begegnung, das in erster Linie von den Wetterkapriolen geprägt war. Die Partie begann mit 20 Minuten Verspätung, dann folgten eine längere Unterbrechung nach nur vier Minuten Spielzeit und eine nahezu 40 Minuten lang andauernde Halbzeitpause. Insofern konnte im wahrsten Sinne des Wortes von einem Geduldsspiel gesprochen werden.

Der TSV ist indes leider auf den drittletzten Tabellenrang abgerutscht. Beim letzten Auswärtsauftritt bei der mitgefährdeten TuS Koblenz kam man zu einem 1:1-Unentschieden. Für den Ligaerhalt sind drei Heimpunkte nun dringend geboten. Cheftrainer Sascha Meeth ist zuversichtlich, dass dies gelingt. Auch wenn er von einer ganz harten Nuss spricht, die dem TSV am Samstag entgegen tritt.

Beide Teams benötigen die Punkte, beide Teams möchten den Dreier für sich verbuchen. Die Zuschauer dürfen sich demzufolge auf eine attraktive Begegnung freuen, mit dem hoffentlich besseren Ende für unser Team. Vieleicht bringen die Einlaufkids das notwendige Glück. Die Bambini und die F2 des TSV sind wieder dabei. Der Anstoß dieser letzten Heimpartie auf der Mombacher Bezirkssportanlage erfolgt um 14 Uhr.

Das Stadionheft zu dieser Begegnung steht jetzt wie gewohnt als PDF-Download bereit. Klick HIER und dann viel Spaß damit!

… wir sehen uns zum Spiel 😉

Seitenwechsel – Eintracht Stadtallendorf: Amateurkicker mit viel Kampfgeist

Zum letzten Regionalliga-Heimspiel in dieser Saison auf der Bezirkssportanlage Mainz-Mombach (die beiden verbleibenden Heimspiele gegen den 1. FC Saarbrücken und Kickers Offenbach finden im Bruchwegstadion statt) begrüßen wir den TSV Eintracht Stadtallendorf.

Die Mittelhessen spielten seit ihrer Gründung 1956 über viele Jahre hinweg in der Landesliga. 2008 gelang mit dem Aufstieg in die Oberliga Hessen erstmals der Sprung in die höchste hessische Liga.

Dort etablierte sich der TSV schnell und geriet in den Folgejahren nie in Abstiegsnöte. In der vergangenen Saison gelang dann der Eintracht der große Coup: Die Stadtallendorfer stiegen als Tabellenzweiter (sie profitierten dabei vom Verzicht des Meisters SC Hessen Dreieich) in die Regionalliga auf. Dabei siegten sie am letzten Spieltag 2:0, wohingegen der bis dato Tabellenzweite Rot Weiß Frankfurt überraschend verlor.

Das von Trainer Dragan Sicaja betreute Team besteht, wie auch unser Kader, im Prinzip nur aus Amateurfußballern. Der TSV trainiert ebenfalls vier Mal in der Woche abends. Daher ist es sehr bemerkenswert, was die Mannschaft aus Stadtallendorf in dieser Regionalliga leistet. Sie steht mit 34 Punkten knapp oberhalb der Abstiegsplätze.

Die großen Stärken unserer Gäste aus Hessen sind die mannschaftliche Geschlossenheit und der große Kampfgeist. Top-Torjäger des Teams ist aktuell Laurin Vogt mit acht Treffern. Über die meiste Erfahrung verfügt der 35-jährige Daniel Vier. Er hielt lange Jahre die Knochen für den VfB Stuttgart II in der Dritten Liga hin.

Frank Gerhardy

Im Gespräch – Athletiktraining: Nur keine Langeweile bei den Übungen

Athletiktraining ist ein nicht mehr wegzudenkendes Element des modernen Fußballtrainings. Warum? Und wie sieht ein gutes Athletiktraining eigentlich aus? Wir sprachen mit David Heser (35) aus dem Trainerteam des TSV SCHOTT.

David, du bist seit der Saison 2016/17 Athletiktrainer beim TSV SCHOTT! Wie kam es dazu?
Ich habe mich im Rahmen meiner Schulbewerbung nach meinem Referendariat mit Sascha Meeth getroffen. Dabei hat mir Sascha erzählt, dass er als Trainer der 1. Mannschaft Unterstützung im Fitness- bzw. Athletikbereich braucht. Das war für mich der ausschlaggebende Punkt, zum TSV SCHOTT zu wechseln. Schon in der Vergangenheit habe ich mit Sascha zusammen im Jugendbereich bei Mainz 05 gearbeitet. Das hatte ich in so guter Erinnerung, dass ich unbedingt nochmal etwas mit ihm zusammen machen wollte. Zudem reizte mich die Trainertätigkeit im Herrenbereich, ob nun als Co-Trainer oder Athletiktrainer, war mir fast egal. Da aber mein Faible schon immer im Bereich Koordination und Schnelligkeit lag, bot sich dieser Job sehr gut an.

Was waren deine vorherigen Stationen?
Ich habe beim FSV Mainz 05 als Jugendtrainer und beim FSV Frankfurt als Cheftrainer der U16 und Co-Trainer der U17 gearbeitet. Obwohl die Zeit in Frankfurt toll war, musste ich aus beruflichen Gründen mit Beginn meines Referendariats aufhören.

Wie sieht ein Athletiktraining eigentlich aus?
Wir haben unterschiedliche Schwerpunkte. Montags sind wir im Kraftraum, dort wird beispielsweise ein Regenerationstraining nach den Spielen am Wochenende durchgeführt. Aber natürlich stehen insgesamt alle Bereiche des fußballspezifischen Fitnessanspruches auf unserem Programm, also auch insbesondere Muskelaufbau sowie Schnelligkeitstraining. Jeder Spieler hat hierbei einen individuell von mir erstellten Fitnessplan mit den Zielen, die sie jeweils anstreben. Die Ziele könnten sehr unterschiedlich sein. Der eine trainiert auf Muskelzuwachs, während der andere muskuläre Defizite ausgleichen muss oder seine Schnelligkeit versucht zu verbessern. Donnerstags stehen koordinative Übungen auf dem Plan, freitags Sprintvariationen.

Woher nimmst du deine Ideen?
Das mache ich alles selbst. Dabei halte ich mich natürlich an sportwissenschaftliche Prinzipien, aber ausgehend von diesen, entwickle ich meine Übungen selbst. Dabei achte ich im Sinne einer Variation darauf, keine Übung doppelt zu machen

Du selbst hast auch Fußball gespielt beim FC Bitburg und in der luxemburgischen 1. Liga. Früher gab es Athletiktraining in der heutigen Form noch nicht. Hättest du dir als Spieler so etwas gewünscht?
Ich denke, ein solches Training hätte mir geholfen, die ein oder andere Verletzung zu verhindern. Denn ein gutes Athletiktraining dient definitiv zur Verletzungsprophylaxe, da eine gute Muskulatur immer gut andere Defizite ausgleicht.

Gibt es Unterschiede bezüglich der Fitness in den verschiedenen Ligen?
Von der Oberliga bis zur 3. Liga findet man viele kräftige, extrem durchtrainierte Spieler, während diese Entwicklung in den oberen Ligen wieder ein bisschen zurückgeht. D.h. Weltklassespieler wie Gerard Piqué sind zwar athletisch, jedoch nicht so aufgepumpt wie manche Spieler in der Regionalliga. Oder Weltklassespieler wie Mesut Özil, Lionel Messi und selbst Cristiano Ronaldo sind zwar austrainiert, aber vergleichsweise drahtig und nicht so massig.

Das ist erstaunlich! Wird also in der Regionalliga mehr auf Muskelmasse trainiert?
So wie ich es sehe, liegt das an der Art und Weise, wie in der Regionalliga Fußball gespielt wird, nämlich körperbetont und kämpferisch. Die zweiten Bälle sowie die Zweikämpfe sind von großer Bedeutung, wodurch spielerische Defizite ausgeglichen werden können.

Was macht für dich den TSV SCHOTT und die 1. Herrenmannschaft aus?
Ich hatte noch nie so eine positive Bindung zu den Spielern. Gleichzeitig haben wir aber auch ein super Trainerteam, das total motiviert ist. Es macht mich sehr stolz, hier zu arbeiten und ich bin sehr froh, diese Chance bekommen zu haben. Was uns ausmacht, die Art und Weise wie wir Fußball spielen. Wir sind mutig und geben alles. Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist super und die Jungs lassen sich auch bei Niederlagen nicht vom Ziel abbringen.

Neben deinem Beruf als Lehrer und der Tätigkeit beim TSV… Was macht du gerne in deiner Freizeit?
Wenn ich es schaffe, mache ich natürlich selber gerne Sport, Kickboxen und Tennis zum Beispiel. Oder ich fahre in die Eifel zu meiner Familie.

Das Gespräch führte Margit White

Nachgefragt …

… bei György Szekely

Alter: 22
Position: Torwart
Bisherige Vereine: TSV 1860 München II, Ujbuda FC, Paksi FC

György, du bist in der Winterpause zum TSV gewechselt. Was ist für dich das Besondere an deiner neuen Mannschaft?
Unser präzises und schnelles Konterspiel ist nur ganz schwer zu verteidigen und bereitet auch den besten Mannschaften in der Liga Probleme.

Was traust du deinem Team noch zu in dieser Runde?
Es geht einzig und alleine ums Überleben. Jedes Spiel ist für uns ein Endspiel.

Hast du ein Ritual vorm Spiel?
Unmittelbar vor dem Spiel versuche ich kurz in einem geschlossenen Raum alleine zu sein und mir selbst einzureden, Spaß zu haben und immer instinktiv zu handeln.

Wer sind deine wichtigsten Förderer?
Meine Eltern, meine Familie und mein erster ungarischer Torwarttrainer, der mir alle Grundlagen und noch vieles mehr beigebracht hat.

Dein größter Wunsch?
2. Bundesliga spielen und später Torwarttrainer einer europäischen Topmannschaft sein.

Mit wem würdest du gerne für einen Tag tauschen?
Justin Timberlake

Der bisher schönste Tag in deinem Leben?
Das Spiel mit der U20-Nationalmannschaft gegen Brasilien bei der U20-WM in Neuseeland.

Was nervt dich an deiner Sportart?
Die oberflächlichen Werte im Fußball und die Spielerberater!

Was würdest du gerne über dich in der Zeitung lesen?
György Szekely wird Torwarttrainer bei Benfica Lissabon – aber am besten erst in 15 Jahren nach meiner Fußballkarriere.

Wie jubelst du nach einem Torerfolg deines Teams?
Zurückhaltend. Ich laufe meistens zurück zum Tor und trinke aus meiner Wasserflasche.

Was machst du, wenn du mal nicht Fußball spielst?
Ich trainiere sechsmal die Woche kleine Kinder, gehe schwimmen, mache vormittags Atheltiktraining und gehe gerne in die Sauna oder ins Kino.

Das Gespräch führte Klaus Bauer