23-Jähriger erhofft sich beim TSV SCHOTT den nächsten Karriere-Schritt

Wer weiß, wie die Saison des TSV SCHOTT Mainz vorige Saison geendet wäre, wäre nicht das Gastspiel bei Hassia Bingen 1:2 verloren gegangen – drei verschenkte Punkte, die richtig weh taten. Damals blieben die spielerischen Ambitionen des Fußball-Oberligisten im gefühlt meterhohen Gras am Hessenhaus hängen, stattdessen gab es eine Lehrstunde in Sachen Wehrhaftigkeit. Blickt man auf das jüngste 3:2 gegen die U 21 aus Kaiserslautern, haben die Mainzer gelernt. Dennis De Sousa Oelsner war im November 2018 gerade eine Minute auf dem Feld, als Enes Sovtis das späte Binger Siegtor gelang. An diesem Dienstag um 19 Uhr hofft der 23-Jährige auf mehr Spielminuten – diesmal aber im Dress der Gäste.

Schwarz, Just und Güclü dienen als Vorbilder

Erst einen Monat ist es her, dass De Sousa beim TSV einen Einjahresvertrag unterschrieben hat. Die Mainzer reagierten auf Edis Sinanovics Abgang zu Eintracht Trier. Der Deutsch-Brasilianer De Sousa hatte auch bei Regionalligisten vorgespielt und stand mit Hessen Dreieich in konkreteren Verhandlungen. Doch mit Freunden und Berater war er sich einig: „Ich wollte zu Sascha Meeth, einem Trainer mit extrem viel Wissen.“ Dass auch Silas Schwarz, Jan Just (Waldhof Mannheim) oder Arif Güclü (FSV Frankfurt) durch den SCHOTT-Chefcoach ihren nächsten Karriereschritt geschafft haben, macht den TSV attraktiv.

Profi-Träumen hängt De Sousa nicht nach. Vom Fußball leben? „Das ist nur indirekt mein Ziel“, sagt er, „ich will das Maximum meiner Leistung erreichen.“ Wo auch immer das liegen mag. Der Flügelstürmer weiß, wo er herkommt. Als 18-Jähriger absolvierte er in der A-Klasse für Fontana Finthen II sein erstes Aktiven-Spiel. Beim SVW Mainz (36 Landesligaspiele, 22 Tore) sorgte er für Aufsehen, verlor aber durch mehrere Verletzungen über ein Jahr. In den vorigen beiden Spielzeiten in Gonsenheim und Bingen stehen jeweils 33 Einsätze zu Buche – bei der Hassia aber mit doppelt so vielen Minuten und elf (statt vorher drei) Treffern. Den Sprung zum etablierten Oberligaspieler hat er geschafft.

„Er hat unsere Spielweise in Windeseile aufgenommen“, lobt Meeth den spät Verpflichteten, der mit neun Toren beim Turnier in Waldalgesheim einen Traum-Einstand hinlegte und auch bei den Liga-Siegen in Karbach (3:0) und gegen den FCK II traf. Hohes Tempo, Konsequenz vor dem Tor, Variabilität in der Spielanlage, Wissbegierde – Meeth hat viel Positives über den „typischen Straßenfußballer“ zu berichten, würde sich aber über konsequentere Arbeit gegen den Ball und einen dosierteren Einsatz von Dribblings nicht beklagen. De Sousa weiß das. Neben dem Platz arbeitet der 1,72-Meter-Mann an seiner Athletik, am Körperlichen. Und, mit einer Ausbildung, am beruflichen Standbein.

Die Löcher im Binger Rasen kennt er genau

Im SCHOTT-Team, wo er mit Johannes Gansmann, Jost Mairose und Lars Hermann alte Gonsenheimer Weggefährten wiedertraf, fühlte sich De Sousa schnell integriert. Auf die Rückkehr nach Bingen freut er sich dennoch. „Das sind super Jungs“, sagt er über sein Ex-Team, das zwar viel höherklassige Erfahrung zusammenbringe, aber auch eine große Geschlossenheit. Und der nicht bei allen Gegnern beliebte Rasen? „Ich kenne die ganzen Löcher und weiß, wo man ganz gut lang laufen kann“, flachst De Sousa.

Quelle: FuPa.net