FCK, Wormatia, Koblenz, Trier: Die ärgsten Verfolger der Schott-Fußballer in der Oberliga sind wahre Größen der Region – ein Überblick
Eintracht Trier, Wormatia Worms, TuS Koblenz, 1. FC Kaiserslautern II. Klangvolle Namen, reichlich Tradition, geschichtsträchtige Stadien, Zweitliga-Zeiten, Pokal-Sensationen. Vieles schwingt mit, wenn man auf das Spitzenquartett der Fußball-Oberliga blickt. Und oben drüber steht der TSV SCHOTT Mainz. „David gegen Goliath, der Amateurverein unter Profis“, schwebt Sascha Meeth als Überschrift für diese Konstellation vor. Der TSV-Trainer würde Samstag (14.30 Uhr) gegen Arminia Ludwigshafen natürlich gern Platz eins verteidigen, einer Grippewelle zum Trotz. Auf die ganze Saison geblickt, sieht Meeth die anderen Klubs klar in der Favoritenrolle. Zu unterschiedlich seien die Voraussetzungen. „Wenn andere sich auf’s Spiel vorbereiten, gemeinsam essen oder spazieren gehen, gehen unsere Jungs arbeiten“, sagt Meeth, den die Konstellation an die Regionalliga-Saison seines Teams 2017/18 erinnert. „Wir genießen es, mit solchen Vereinen, die auch wirtschaftlich ganz andere Möglichkeiten haben, mitzuschwimmen.“
1. FC Kaiserslautern II
Der aktuelle Zweite ist mit sechs Zu-Null-Siegen am Stück in herausragender Form, hätte aber das Problem, nicht aufsteigen zu dürfen – außer der Drittligamannschaft gelingt die große Aufholjagd. Der Unterbau ist gezielt als U 21 ausgerichtet, die eigenen Talente sollen geschliffen werden. Routinierte Zugpferde mit höherklassiger Erfahrung sind nicht Teil des Konzepts, was natürlich auch wirtschaftliche Gründe hat. Trainiert wird aber unter Profi-Bedingungen. Der Aufstieg ist kein vorrangiges Ziel, die Entwicklung der Talente steht im Vordergrund. Und da sind Erfolgserlebnisse ja mitunter dienlicher als brutaler Abstiegskampf in einer höheren (und teureren) Liga.
TuS Koblenz
Beim 1:1 beim TSV SCHOTT Mitte August präsentierte sich der Ex-Zweitligist sehr diszipliniert – voller Fokus auf’s Ergebnis. Mindestens so wichtig wie der Blick auf die Tabelle ist der auf’s Konto. Das Insolvenzverfahren wird zurzeit abgeschlossen, im Rennen um die Sponsoren gilt es auch Regionalligaaufsteiger Rot-Weiß Koblenz auszustechen. Eine Frage von Leben oder Tod ist der Aufstieg dieses Jahr – so hört man – nicht, aber natürlich möchte der Klub die Oberliga so schnell es geht verlassen. Neun Teams trafen häufiger, aber keines fing sich so wenige Tore. Die mit viel Routine besetzte Deckung und Sieben-Tore-Mann Amodou Abdullei vorne sind die Prunkstücke. Gut vorstellbar, dass im Winter, wenn die Tabellenkonstellation es nahe legt, nachgerüstet wird.
Wormatia Worms
Für einen Aufstiegskandidaten ist der Altersschnitt erstaunlich niedrig. Sieben der letzten acht Spiele wurden gewonnen, damit war bei der runderneuerten, talentierten, aber eben auch sehr grünen Truppe kaum zu rechnen. Entsprechend freudig nimmt das Umfeld die Entwicklung zur Kenntnis, der Abstiegsfrust scheint überwunden – auch ein Verdienst von Trainer Kristjan Glibo, der Spieler und Umfeld zu entfachen versteht. Gegentore, die es eigentlich wöchentlich hagelt, machen der Mannschaft nichts aus, auch weil Jan Dahlke (zwölf Saisontore) fleißig knipst. Bis 2021 wollte der Klub eigentlich zurück in die Regionalliga, entsprechend viele Zweijahresverträge hat der neue Sportliche Leiter Norbert Hess signiert. Gegen eine direkte Rückkehr hätten die notorischen Blitz-Starter natürlich nichts einzuwenden.
Eintracht Trier
Der aktuelle Fünfte dürfte der Klub sein, in dem am meisten Druck zum Aufstieg herrscht. Schon vorige Saison war die Kursvorgabe klar formuliert, das dritte Oberligajahr am Stück soll tunlichst das letzte bleiben. Ex-SCHOTTler Edis Sinanovic (acht Saisontore) schlug prächtig ein, die Neuzugänge machen insgesamt Eindruck. In Worms (1:0) und gegen Koblenz (3:2) bewies die Eintracht Topspiel-Kompetenz, doch es setzte schon drei Auswärtspleiten. Der zwei Millionen Euro große Schuldenberg wurde großteils abgetragen, doch der Klub fährt wieder Defizite – so lange er in der Oberliga ist allemal.
Quelle: FuPa.net