TSV SCHOTT agiert wie ein Spitzenteam, korrigiert Ziel vor Topduell mit Völklingen aber nicht nach oben

Bälle erobern, Bälle verteilen, einrücken, vorrücken. Jede Position auf dem Spielfeld ist verantwortungsvoll, aber direkt vor der Abwehr fließt alles ineinander. Drei Siege, 13:2 Tore, dreimal den Spieltag als Oberliga-Spitzenreiter beendet – und immer war Yannick Rinker zuletzt als Sechser des TSV SCHOTT Mainz von zentraler Bedeutung. Der 26-Jährige traf gegen die TuS Koblenz zum 1:1, ging dann auf Studienreise und ist seither ein Fixpunkt des Mainzer Höhenflugs. Aber woran liegt das?

„Wir sind eingespielter, kennen die Abläufe, haben das System von Anfang an verinnerlicht“, sagt Rinker, „und wir bringen im Moment eine große Geschlossenheit auf den Platz. Wenn wir montags in der Videoanalyse Fehler gezeigt bekommen, versucht jeder die schon im Training zu verbessern.“

Trainer Meeth bemerkt unglaublichen Lernwillen

Den enormen Lernwillen stellt auch Trainer Sascha Meeth heraus. Raphael Assibey-Mensah ist ein Musterbeispiel, machte zuletzt markante Fortschritte. Dennis De Sousa Oelsner, sein Pendant am offensiven Flügel, tut sich noch etwas schwerer damit, das sehr auf Aktivität und Dominanz ausgerichtete Schott-System zu verinnerlichen. „Aber er will, fragt immer, bleibt dran“, lobt Meeth. Alles eine Frage der Zeit. Auch beim Spitzenplatz? „Nach zehn Spieltagen ist das schon ein Gradmesser“, findet Meeth. Vor den finanziell ungleich üppiger ausgestatteten Favoriten zu stehen, mache „total stolz“. Aktuell agiere man im Stile einer Spitzenmannschaft, ohne Zweifel.

Seit Jahren sind Duelle mit Röchling prickelnd

Röchling Völklingen, die Gefährten beim Regionalliga-Auf- und Abstieg, stellen am Samstag (14.30 Uhr) den nächsten Prüfstein dar. Der Wechsel hin zu den spielenden Interimstrainern Nico Zimmermann und Julien Erhardt zog einen 4:2-Sieg gegen Gonsenheim nach sich. Beim TSV fehlte diese Woche zeitweise ein Dutzend lädierte oder verhinderte Spieler, und prickelnd sind die Duelle beider Teams seit Jahren.

„Ich würde sie immer noch als Spitzenmannschaft einschätzen“, blickt Rinker auf die Saarländer. Ob das auch für die Mainzer zutrifft, werde sich in den nächsten Wochen zeigen. „Vom Verein gibt es gar keinen Druck“, betont der 26-Jährige, „wir haben uns vorgenommen, von Spiel zu Spiel zu denken. Letztes Jahr haben wir die halbe Saison über die Regionalliga gesprochen, aber man hat es unserer Spielweise nicht angesehen. Daraus haben wir gelernt.“ Wie ein Spitzenteam spielen und nicht groß drüber reden, ist allemal die klügere Kombination.

Quelle: FuPa.net