Meeth „begeistert“ von der Leistung

Den (damaligen) Zweiten auswärts 5:1 geschlagen, nun dem designierten Meister ein 2:2 abgetrotzt und dabei dem Sieg deutlich näher gewesen – ja, der TSV SCHOTT Mainz ist ein Oberligist mit Potenzial zum Spitzenteam. Doch für die Anhänger stellte sich die Frage, ob man ob einer beherzten, spielfreudigen und kampfstarken Leistung wie gegen Rot-Weiß Koblenz nun begeistert sein soll – oder doch eher dieser vergebenen Spielzeit nachtrauert.
„Heute hat man es wieder gesehen, wie in Engers, wie auch bei Gleichzahl in Pfeddersheim – wir können es“, sagt Leon Kern. Warum die Leistungen derart schwankend sind, gehört zu den seltsamen Geheimnissen des Mannschaftssports. Sicher sind die vielen Ausfälle ein Thema. Trainer Sascha Meeth listet 14 Spieler auf, die nicht zur Verfügung standen. Doch die, die da waren, lieferten. Manasse Eshele sorgte mit einer Schusstechnik, die der frühere Abteilungsleiter Fahrettin Sarac ehrfurchtsvoll als „Karate-Kick“ bezeichnet, nach Giorgio Del Vecchios Flanke für das bereits überfällige 1:0 (25.), das Hendrik Hillen infolge eines langen Balles unmittelbar vor dem Seitenwechsel ausglich (45.).

Kein Spiel gemacht, aber Gelb kassiert

So wenig dieses 1:1 dem Spielverlauf entsprach, so sehr drängte der TSV nach Wiederbeginn auf weitere Treffer. Wieder spielte Del Vecchio die Kugel nach innen, Janek Ripplinger probierte es mit der Hacke, traf den Pfosten, setzte nach und ließ das Netz zappeln (50.). Edis Sinanovic war mit Kopfball (52.) und Freistoß (62.) dicht dran an der Entscheidung, und spätestens als Leon Kern in freier Position noch einmal quer spielte, statt abzuschließen (69.), kam die Befürchtung auf: Das muss sich rächen. Und das tat es auch, in der Nachspielzeit, durch Hillens Abstauber nach einem Freistoß (90.+1). Die Koblenzer hatten in der Schlussviertelstunde eine Menge Druck entfacht, doch die emsig verteidigenden Mainzer standen immer wieder im Weg – bis kurz vor Abpfiff zumindest. Im Ärger über den Ausgleich schaffte es Karsten Endlich übrigens, sich als Reservist eine Verwarnung einzuhandeln. Kein Saison-Einsatz, eine Gelbe, das gibt es auch nicht alle Tage.

„Wir haben den Tabellenführer an die Wand gespielt“, stellt Kern fest, „wir haben es selbst auf dem Fuß, das Spiel zu entscheiden. Das spiegelt die Saison wieder.“ Meeth war „begeistert“, seine ersatzgeschwächte Elf habe eine „richtig gute erste Halbzeit gespielt und das in der zweiten Halbzeit fortgesetzt. Das Ding muss nach 60 Minuten durch sein.“ Aber: „Wenn du so spielst und doch nicht gewinnst, dümpelst du auch zu Recht auf dem achten Platz rum.“ Doch seit der bitteren 1:5-Pleite gegen den FCK II stimmt die Leistung wieder. Einen versöhnlichen Saisonabschluss, das haben sich Meeth und Kern vorgenommen.

Kern: Wer hier bleibt, macht nichts falsch

Und dann? „Die Regionalliga war mein Ziel, vorzugsweise mit Schott“, sagt der Stürmer, der noch zögert, seinen Vertrag zu verlängern, „wir haben eine geile Mannschaft, ein geiles Umfeld, ein geiles Trainerteam. Damit, hier zu bleiben, kann man eigentlich nichts falsch machen.“ Der 22-Jährige, der im Sommer sein Studium beendet, will allerdings noch abwarten. Das Spiel gegen Koblenz gab gute Gründe, optimistisch in die neue Saison zu gehen.

TSV SCHOTT Mainz: Wroblewski – Senftleben, Raltschitsch, Rinker – Melament (63. Breier), Eshele, Fring, Del Vecchio – Kern, Ripplinger, Sinanovic (86. Gansmann).

Quelle: FuPa.net