Oberliga-Primus TSV SCHOTT zu Gast beim zweitplatzierten FCK mit Ex-Marienborner Portmann
Zweiter gegen Erster – spannender geht’s nicht. Am Samstag, 13.30 Uhr, tritt Oberliga-Herbstmeister TSV SCHOTT Mainz am Fröhnerhof an, wo die U 23 des 1. FC Kaiserslautern spielt und trainiert. Nach der starken Hinrunde und der, so Trainer Sascha Meeth, sehr guten Vorbereitung war die Vorfreude riesig. Doch dann fielen Konstantin Fring, Manuel Schneider, Jonas Raltschitsch, Nicklas Schlosser und Leon Kern aus. Meeth, selbst grippekrank, spricht von einem „argen Wermutstropfen“. Aber: „An diesem Wochenende wird sich nichts entscheiden.“
Senftleben tritt als Papa fortan sportlich kürzer
Marco Senftleben hat ein klares Ziel vor Augen, was den Sommer angeht: „Mit den Jungs ein, zwei Bierchen trinken auf eine erfolgreiche Saison“, erzählt der Mainzer Kapitän, der auf dem Sprung zur Teilzeitkraft ist. Der 27-Jährige will seinen Nachwuchs aufwachsen sehen, und er ist beim TSV für das Fitnessstudio zuständig, gibt Kurse, arbeitet auf der Geschäftsstelle und in der Instandhaltung des Außengeländes mit. Viel Verantwortung, die Trainingszeit kostet. „Die Jungs, die körperlich fitter sind, spielen. Ich stelle keine Ansprüche. Wenn ich gebraucht werde, haue ich mich voll rein“, sagt er. Doch der Schritt ist schwierig. „Wenn du ein Leben lang Fußball gespielt hast, ist es nicht so leicht, umzuschalten.“ Woanders sportlich austrudeln lassen? „Ich habe blaues Herzblut. Das geht, glaube ich, nicht. Und bis ich komplett aufhöre, wird es noch dauern.“ Schon Samstag könnte Senftleben, zumindest in Teilzeit, wieder dringend gebraucht werden.
Für Etienne Portmann soll es erst richtig losgehen. Der frühere Marienborner, den sie gern zum TSV geholt hätten, hat sich eine Menge vorgenommen. Im Sommer spät zum FCK gewechselt, im Herbst sechs Wochen mit einer Ermüdungsreaktion im Knie außer Gefecht – jetzt will der 22-Jährige nach kompletter Vorbereitung voll angreifen. „Ich fühle mich so fit wie noch nie“, sagt Portmann, der auf Kumpels wie Jost Mairose oder Dennis De Sousa Oelsner trifft. Man kennt sich, schätzt sich. Doch die Ziele sind klar. Wenn die Erste in der Dritten Liga bleibt, ist für den Unterbau in der Oberliga Endstation. „Aber jeder von uns will, so schnell es geht, so weit wie möglich nach oben. Und wenn du Meister wirst, hilft dir das sicher mehr, als wenn du Fünfter wirst.“
Den Schritt zum FCK bereut der Spielgestalter nicht. Das professionelle Training mit sechs, sieben Einheiten die Woche, die Fokussierung voll auf den Fußball, seit er im Sommer seine Ausbildung hinter sich hat – lauter neue, wertvolle Erfahrungen. „Ich denke nicht mehr so romantisch über den Fußball wie früher“, sagt Portmann. Bei der TuS gab es für dreifache Doppelpässe Jubel von der Bank, egal was dann daraus wurde. Beim Profiklub geht es bedeutend sachlicher zu. Der Erfolg zählt. Auch für Portmann, der zumindest den Sprung in die Regionalliga anpeilt. Im Testspiel gegen 1860 München schoss er unlängst ein Tor. Nun will er Stammspieler werden. Und Oberliga-Meister.
Meister werden – dagegen hätte auch Senftleben natürlich nichts. Wobei sie beim TSV glaubhaft das Credo, von Spiel zu Spiel zu denken, pflegen. Das war bislang schließlich das Erfolgsrezept. „Wir haben keinen Druck – und wenn, dann ist es ein positiver“, findet der TSV-Kapitän, „als Fußballer willst du doch immer gewinnen.“ Vor allem in so einem Topspiel.
Quelle: FuPa.net