TuS Koblenz: Ein ständiges Auf und Ab

An diesem Oberligaspieltag stellt sich die TuS Koblenz in Mainz vor. Die TuS hat eine sehr wechselhafte Vergangenheit hinter sich. 1948, 1950 und 1956 erreichten die Koblenzer noch als TuS Neuendorf drei Mal die Endrunde um die deutsche Meisterschaft.

Bekannte Spieler wie der damalige Ersatztorwart der deutschen Nationalmannschaft, Karl Adam, sowie Trainerlegende Rudi Gutendorf trugen das Trikot der TuS.

Jedoch verpassten die Koblenzer 1963 die Qualifikation zur neu gegründeten Bundesliga und auch 1974 zur 2. Bundesliga. Danach ging es stetig bergab mit dem Verein. 1981 stiegen die Koblenzer sogar aus der Oberliga ab. Erst in der Saison 1993/94 schaffte die TuS unter Trainer Colin Bell die Rückkehr in die Oberliga. Etwas überraschend kam 2004 der Aufstieg in die Regionalliga.

TuS KoblenzDer große Wurf gelang den Blau- Schwarzen schließlich im Sommer 2006: Milan Sasic hatte eine starke Mannschaft geformt, die den lange ersehnten Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffte. In dieser hielt sich der Verein vier Spielzeiten bis 2010.

Nach einigen Trainerwechseln wurde Petrik Sander in der Winterpause der Saison 2009/10 verpflichtet. Aber auch er konnte den Abstieg aus der 2.Liga nicht verhindern.

Aufgrund finanzieller Turbulenzen verzichtete der Klub dann auf die Drittligalizenz und ging freiwillig in die Regionalliga. In dieser hielt er sich bis 2015, aber wegen Lizenzentzug musste er auch diese Spielklasse wieder verlassen. Nach einem Jahr in der Oberliga schaffte die TuS den direkten Wiederaufstieg. Wieder nur ein Jahr später stieg sie dann erneut in die Oberliga ab.

Neue Anzüge: Bezirksliga-Team freut sich über Spende

Eine gute Figur machen die Jungs unserer 2. Mannschaft auf jeden Fall vor und nach ihren Spielen in der Bezirksliga: Das Team von Coach Jockel Weinz freut sich über eine Spende von 1200 Euro der Sparda-Bank Mainz, die in einheitliche Anzüge, bestehend aus Trainingstop und -hose, investiert wurden. Unser herzlicher Dank dafür geht an Michael Hattemer und die Sparda-Bank Mainz. Weitere Spender sind herzlich willkommen!

Die Zweite des TSV mit neuem Trainingsdress
Die Zweite des TSV mit neuem Trainingsdress

Unterzahl statt Ausgleich

Zweites Spiel, zweite Niederlage. Durch die 1:3 (0:2)-Pleite bei Eintracht Trier drohen die Aufstiegsträume für Fußball-Oberligist TSV SCHOTT Mainz allmählich zu verfliegen. „Wir müssen aufpassen, jetzt nicht in irgendwelche Fahrwasser nach unten zu geraten“, sagt Trainer Sascha Meeth, der alles in allem eine verdiente Niederlage sah – auch wenn das Spiel Mitte der zweiten Halbzeit durchaus hätte kippen können.

Ein früher Doppelschlag (Kinscher/13., Kahyaoglu/17.) brachte die Platzherren 2:0 in Führung – begünstigt durch Mainzer Fehlpässe und mangelndes Zweikampfverhalten, wie Meeth betont. Die Bilanz in den direkten Duellen sei in Halbzeit eins „unterirdisch“ gewesen. Erst in Durchgang zwei, nach Doppelwechsel und Systemumstellung hin auf 4-4-2 mit Mittelfeldraute, wurde es besser. Nach einem doppelten Doppelpass mit Nikola Mladenovic zirkelte Edis Sinanovic den Ball zum Anschlusstreffer in den Winkel (62.). Kurz drauf forderten die Mainzer vehement Elfmeter, Meeth sah ein klares Handspiel. Doch statt der dicken Chance zum 2:2 gerieten die Mainzer ins Hintertreffen, denn Konstantin Fring sah wegen Meckerns Gelb-Rot (69.).

Ausgleichschance zu zehnt und ein nicht gegebenes Tor

„Wir haben es in der zweiten Halbzeit echt gut gemacht. Das war wohl die entscheidende Szene“, sagt Meeth. Zwar hatte Leon Kern per Kopf die große Chance zum Ausgleich (74.), doch mit dem Trierer 3:1 durch Dominik Kinscher (85.) war das Spiel durch – auch wenn Manasse Eshele noch zum vermeintlichen 2:3-Anschluss traf, was aber nicht zählte. „Der Ball war zwei Meter hinter der Linie, jeder hat’s gesehen“, ärgert sich Meeth, der gleichwohl die Gründe für den Punktlos-Start in den eigenen Reihen sucht. Zu viele Spieler sind noch nicht im Rhythmus, wirken verunsichert.

Das spielfreie Wochenende über Fastnacht kommt insofern mehr als gelegen. Zwei freie Montage gibt es, aber auch intensives Training, ehe in der TuS Koblenz (9. März) der nächste namhafte Gegner auf der Matte steht. „An die Leistung in der zweiten Halbzeit müssen wir anknüpfen, dann kriegen wir sowohl psychisch als auch spielerisch wieder Stabilität rein“, sagt Meeth.

TSV SCHOTT Mainz: Wroblewski – Rösler (78. Raltschitsch), Simic, Senftleben – Kern, Rinker, Mairose (46. Mladenovic), Schlosser – Del Vecchio (46. Fring), Eshele, Sinanovic.

Quelle: FuPa.net

Zu Gast bei der Trierer Eintracht

Das nächste Auswärtsspiel bestreitet unsere 1. Mannschaft an der Mosel beim SV Eintracht Trier. Die launische Diva hinkt in dieser Saison ihren eigenen Ansprüchen weit hinterher. Vom Selbstverständnis her mindestens noch ein Drittligist, spielen die Trierer, als Meisterschaftsfavorit gestartet, bis her eine durchwachsene Saison – und dies trotz eines sehr starken Kaders. Auch der Pflichtspielauftakt in das Jahr 2019 misslang. Beim FV Diefflen unterlag man mit 0:1.

Um 14.00 Uhr beginnt die Partie im Trierer Moselstadion.

10. Heimspiel gegen TuS MechtersheimEndlich geht es wieder los. Der Ball in der Oberliga rollt wieder. Zum 10. Heimspiel Saison begrüßen wir am 16.02.2019 den TuS Mechtersheim mit seinem Team und dessen Fans. Ebenso heißen wir das Schiedsrichtergespann willkommen.

Unser Gegner belegt derzeit den 6. Platz in der Tabelle. Das Hinspiel konnte der TuS mit 3:1 für sich entscheiden. Auswärts schaffte das Team von Gästetrainer Ralf Schmitt bisher aber lediglich zwei Siege (1:4 beim FV Diefflen und 0:3 bei Hassia Bingen). Dem stehen vier Unentschieden und vier Niederlagen gegenüber. Dennoch, unsere Gäste möchten so lange wie möglich oben angreifen. Das darf man dieser starken Mannschaft durchaus zutrauen.

Der TSV hat eine unruhige Vorbereitungszeit hinter sich, geprägt von vielen Verletzungen und krankheitsbedingten Ausfällen. Auch das Spielerkarussel drehte sich an der Karlsbader Straße. Spieler wie Silas Schwarz (SV Waldhof Mannheim) und Mahdi Mehnatgir (VfB Ginsheim) verließen leider unseren Verein. Dem stehen mit Manasse Eshele, Lukas Rowald und David Roesler aber drei starke Neuzugänge gegenüber.

Ein spannendes Spiel bei bestem Fußballwetter, dazu ein Sieg des Gastgebers. Das wünschen sich alle, die es mit unserem TSV halten. Pünktlich um 14.30 Uhr soll die Partie an der Mombacher Bezirkssportanlage beginnen.

Das Stadionheft dazu steht jetzt wie gewohnt als PDF-Download bereit. Klick HIER und dann viel Spaß damit!
… wir sehen uns zum Spiel 😉

TuS Mechtersheim: Möglichst lange oben dabei bleiben

An diesem Spieltag stellt sich der TuS Mechtersheim an der Karlsbader Straße vor. Der Club wurde bereits im März 1914 gegründet. Mechtersheim ist ein Stadtteil der Gemeinde Römerberg und liegt in der Nähe des pfälzischen Speyer. Der dort beheimatete Turn- und Sportverein bietet seinen Mitgliedern neben dem Fußballsport auch Jazztanzen, Kinderturnen und verschiedene Fitnesskurse an.

Der Verein spielte bis Ende der 1990er-Jahre in unterklassigen Amateurligen. Erstmals stieg der TuS 1999 in die Landesliga Ost auf und schaffte zwei Jahre später sogar den Sprung in die Verbandsliga Südwest. Im Jahr 2004 folgte dann der Höhepunkt der Vereinshistorie bis dorthin: Die Pfälzer wurden Meister in der Verbandsliga Südwest und stiegen erstmals in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar auf.

In dieser Klasse hielten sie sich bis zur Saison 2014/15, in der sie als Tabellenfünfzehnter wieder den Gang in die Verbandsliga antreten mussten. Jedoch gelang sogleich in der darauffolgenden Spielzeit souverän die Meisterschaft und die damit verbundene Rückkehr in die Oberliga.

TuS Mechtersheim

Die aktuelle Runde 2018/2019 verläuft für die Pfälzer bisher sehr ordentlich. Das Hinspiel des TSV SCHOTT im August 2018 in Mechtersheim endete 3:1 für den TuS. Derzeit belegt das Team von Cheftrainer Ralf Schmidt mit 32 Punkten Platz sechs in der Tabelle und will so lange wie möglich oben dabei bleiben. In der Winterpause haben sich die Mechtersheimer mit Yasin Özcelik (FK Pirmasens), Dustin Demmerle (FC Speyer U18) und Shun Kuroyanagi (Japan) verstärkt.

Frank Gerhardy

… bei Frank Gerhardy, Sportlicher Leiter der Oberliga-Herren des TSV SCHOTT Mainz

Frank GerhardyIn der Winterpause dreht sich oft das Spielerkarussell. Was hat sich beim TSV SCHOTT getan?
Mahdi Mehnatgir ist zurück zu seinem alten Verein VfB Ginsheim mit der Hoffnung, dort längere Einsatzzeiten zu bekommen. Silas Schwarz hat seine Ausstiegsklausel, ablösefrei zum Winter wechseln zu können, genutzt und spielt nun für den Regionalligisten SV Waldhof Mannheim. Als Neuzugang kam Lukas Rodwald. Der ehemalige Kapitän der U19-Bundesligamannschaft von Eintracht Frankfurt spielte zuletzt für Wormatia Worms. Zudem haben wir mit David Roesler einen weiteren Defensivspieler verpflichtet. Der Verteidiger spielte für den FC Wil in der 2. Schweizer Liga. Neu ist auch Manassé Eshele vom Regionalligisten TSV Havelse. Mit dem ehemaligen Klassenkamerad von Raphael Assibey-Mensah haben wir einen offensiven Mann, der z.B. im Zentrum neben Janek Ripplinger agieren könnte.

Apropos Raphael, er gehört zu den vielen derzeitigen Ausfällen im Team …
Ja, er muss nach einer Lungenembolie Medikamente nehmen und leider ist noch nicht klar, wann er uns wieder zur Verfügung stehen wird. Janek Ripplinger hat sich beim Zusammenprall mit unserem Keeper Mike Wroblewski die Nase gebrochen. Wir hoffen, dass er mit der eigens für ihn angefertigten Gesichtsmaske zur Verfügung steht. Genau wie Jost Mairose und Konstantin Fring, die nach kleineren Blessuren wieder fit sein sollten. Jonas Raltschitsch ist nach seiner Fußverletzung wieder im Training und hoffentlich auch einsatzbereit. Manuel Schneider befindet sich weiterhin in der Reha, Constantin Leinhos sollte auch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

Also eine Winter-Vorbereitung mit vielen Verletzungssorgen?
Wir hatten mit diversen Blessuren zu kämpfen, weshalb wir in Testspielen oft improvisieren mussten. Das Spiel bei den Stuttgarter Kickers war eigentlich in Ordnung, auch wenn das Ergebnis (5:1 für Stuttgart) anders aussieht. Und der letzte Härtetest gegen den Hessen-Oberligisten FC Bayern Alzenau mit dem 2:0-Sieg sah phasenweise richtig gut aus

Gibt es schon positive Nachrichten in Sachen Vertragsverlängerung von Chef-Trainer Sascha Meeth?
Wir befinden uns in s ehr guten Gesprächen. Eine Unterschrift seitens Sascha gibt es noch nicht, aber die Tendenz geht dahin, dass er hoffentlich verlängern wird.

Das Gespräch führte Margit White

Traum von Regionalliga-Rückkehr lebt

Das Jahr 2018 werden sie beim TSV SCHOTT Mainz nicht so schnell vergessen. Dem ersten Aufstieg überhaupt in die Regionalliga folgte zwar der direkte Wiederabstieg des Underdogs, doch rauschende Heimsiege gegen Vereine der Kategorie SSV Ulm und Stuttgarter Kickers oder auch der emotionale 3:2-Derbyerfolg bei Wormatia Worms bleiben haften. Im Sommer wurde der halbe Kader erneuert, Leistungsträger gingen, andere kamen nach. Oberliga-Rang drei mit Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen, das weckt Rückkehr-Träume.

Was dafür spricht

Das Binnenklima wird von Verantwortlichen und Spielern als herausragend beschrieben. Die, die den TSV als Sprungbrett sehen, gliedern sich trotzdem ins Gefüge ein. Die Mischung stimmt. Der endlich verletzungsfreie Konstantin Fring (28) bringt seine höherklassige Erfahrung ein, Keeper Mike Wroblewski (29) stabilisiert das Team mit Klasse und dominanter Ausstrahlung enorm. Knipser Janek Ripplinger (27), Kapitän Marco Senftleben (26), Nicklas Schlosser (25), Yannick Rinker (25) und Nikola Mladenovic (26) sind im besten Fußballalter. Hinzu kommen aufstrebende Talente wie Jost Mairose (20), Silas Schwarz (21), Edis Sinanovic (22) oder Leon Kern (21), die (auch) diese Saison immer besser werden. Und viel versprechende Youngster wie Mahdi Mehnatgir (21), Johannes Gansmann (21) oder Linus Wimmer (20), die ihr Potenzial verletzungsbedingt noch gar nicht entfalten konnten.
Die Spieler sind lernwillig, die Trainingsarbeit von Sascha Meeth und seinem Stab gilt als hervorragend. Der Klub übt keinen Druck aus, sieht sich als Ausbildungsverein. Nach mauem Saisonstart fing sich das Team rasch und war nach einem kleinen Durchhänger mit zuletzt vier Siegen aus fünf Spielen wieder voll auf Kurs. Auf dem bei den Gegnern unbeliebten Mombacher Kunstrasen wurde noch kein Spiel verloren. Gegen fünf der sieben anderen Top-Teams stehen Heimpartien aus.

Meeth liebäugelt mit einer Verlängerung und rennt damit beim Klub offene Türen ein. Fachlich wäre der 44-Jährige gewiss zu „Höherem“ berufen, doch er legt seine beruflichen Schwerpunkte abseits des Fußballfeldes. Spielern wie Jan Just (Waldhof Mannheim) oder Ilias Soultani (FSV Frankfurt) den Sprung nach oben ermöglichen, ist Teil dessen, weswegen er den Trainer-Job ausübt. Aber Meeth wünscht sich mehr Kontinuität im Aufgebot, will früher Planungssicherheit. Große Sprünge lässt der Etat nicht zu, aber des Reichtums wegen ist eh niemand beim TSV. Meeths Verlängerung würde dem Team einen weiteren Schub geben.

Was dagegen spricht

So harmonisch das Binnenklima ist – es mangelt an Reizpunkten. Die Langzeitverletzten Jonas Raltschitsch (26) und Manuel Schneider (27) sieht Meeth in der Rolle, auch Nenad Simic (35). Weitere Spieler sollen sich in diese Richtung entwickeln, aber das lässt sich kaum in den Trainingsplan schreiben. Auf Rasen hat der TSV seine liebe Müh und Not.

Die finanziellen Ressourcen stecken dem Klub auf dem Transfermarkt enge Grenzen, und das angekündigte Kürzungsprogramm der SCHOTT AG ist noch nicht abgearbeitet. Viele Spieler bringen zudem eine Verletzungsgeschichte mit, was erneute Verletzungen wahrscheinlicher macht.

Fazit

Wenn die Mannschaft von einer Verletzungsseuche verschont bleibt und konstanter an ihr Leistungslimit geht als in der Hinrunde, ist der Wiederaufstieg möglich. Die spielerische Klasse und das taktische Rüstzeug hat das Team, die nötige mentale wie physische Härte muss es noch entwickeln.

Quelle: FuPa.net

Gute Aussichten

Ein erst spielerisch, dann kämpferisch verdienter Sieg zum Jahresabschluss und ein Erfolgstrainer, der schon bald seine Vertragsverlängerung fix machen könnte – der TSV SCHOTT Mainz hält durch den 3:1 (1:1)-Erfolg beim FC Karbach Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen und verdiente sich mit vier Siegen aus fünf Spielen eine freudvolle Weihnachtsfeier.

TSV-Trainer Sascha Meeth diskutierte mit seinem Karbacher Kollegen Torsten Schmidt nach der Partie noch einmal die vorentscheidende Szene durch. Und so unterschiedlich die Meinungen am Spielfeldrand waren, so einhellig fiel das Urteil nach dem Videostudium aus. Ja, nach Leon Kerns Antritt über den Flügel hatte Selim Dengüzli die Flanke an den ausgestreckten Arm bekommen. Den fälligen Handelfmeter verwandelte Kapitän Marco Senftleben souverän zur 2:1-Führung (81.) – mitten in eine Karbacher Drangphase hinein und doch, blickt man auf das Chancenverhältnis, klar verdient.

Mairose mit Alu- und Elfer-Pech

Schon nach nicht mal einer Minute hatte Jost Mairose den ersten Hochkaräter auf dem Schlappen. Auch das frühe 0:1 durch Dominik Kunz‘ 25-Meter-Schuss (8.) brachte die Mainzer nicht aus dem Konzept, ebenso wenig Mairoses verschossener Foulelfmeter (21., verübt an Raphael Assibey-Mensah). Yannick Rinker gelang gegen seinen Ex-Klub im Nachsetzen nach einem Standard der Ausgleich (24.). „Er war zusammen mit Nenad Simic der beste Mann auf dem Platz“, lobte Meeth das sehr zweikampfstarke Duo. Mairose blieb das Pech unterdessen treu, er traf den Pfosten (51.). Auch Janek Ripplinger ließ einen Hundertprozenter liegen (55.), ehe die Karbacher zusehends das Kommando übernahmen – bis zur vorentscheidenden Szene. Silas Schwarz machte nach einem Konter und Ripplingers Zuspiel den Deckel drauf (90.).

„Es war ein total verdienter Sieg“, sagt Meeth, „und ein mega-wichtiger Ausklang.“ Der Blick kann 2019 weiter nach oben gehen, und der „kämpferische Sieg“ gegen den kantigen Rivalen auf Rasen setzt die richtigen Signale. Apropos, zur möglichen Verlängerung seines auslaufenden Vertrages sagt der Chefcoach: „Die Tendenz geht dahin, dass ich gern weitermachen würde. Aber dann muss eine gewisse Ambition möglich sein, und der Kader darf sich nicht schon wieder auf zehn, zwölf Positionen verändern.“ Eine Frage der Perspektiven – und auch des Etats.

TSV SCHOTT Mainz: Wroblewski – Kern, Simic, Senftleben, Schlosser – Rinker – Mairose (90.+2 Breier), Fring – Schwarz, Ripplinger, Assibey-Mensah (69. Gansmann).

Quelle: FuPa.net

Der Musterschüler

An der Schwelle zur Bundesliga war Schluss, und Sascha Meeth, damals U 16-Trainer bei Mainz 05, hatte die Nachricht zu überbringen. Ridle Baku, Linus Wimmer oder Justin Petermann hießen die anderen 1998er-Jahrgänge auf derselben Position, Jost Mairose blieb der Sprung in die B-Jugend-Bundesliga verwehrt. „Das hat er mir nie krummgenommen“, blickt Meeth zurück. Mairose sei damals schon ein prima Fußballer gewesen, doch die athletischen Fähigkeiten hätten gefehlt. Also ging er einen Schritt zurück, kam über den SV Gonsenheim zum TSV SCHOTT Mainz, wo er nun, gerade erst 20 geworden, zu den Leistungsträgern zählt. Jost Mairose ist mittlerweile beim TSV SCHOTT im Eiltempo zum Führungsspieler, Torschützen und Taktgeber gereift.

Erste Erfahrungen sammelt er bei der TSG Drais

Mairose begann in seinem Heimatstadtteil bei der TSG Drais mit dem Fußballspielen, ehe er zur U 10 an den Bruchweg kam. In Gonsenheim trat er von seinem ersten Aktiven-Punktspiel an so auf, als hätte er nie etwas anderes getan, als Oberliga zu spielen. Schon nach einem halben Jahr wurde er zum TSV in die Regionalliga „befördert“ – und ging genauso zu Werke. „Ich hatte meinen Freiraum, durfte Fehler machen, wurde nicht sofort in die Verantwortung gezogen“, blickt Mairose zurück. Ein halbes Jahr später war sein Status ein anderer, aufgrund vieler Verletzter zog Meeth ihn stärker in die Verantwortung – und Mairose lieferte. „Ich möchte auch mehr Verantwortung übernehmen“, sagt der Blondschopf, der mittlerweile Teil des Mannschaftsrats ist.

Der 20-Jährige ist ein äußerst gelehriger Schüler. „Er ist der Spielertyp, den man sich wünscht – total reflektiert, immer bereit Kritik aufzunehmen und umzusetzen. Ich setze seinen Charakter sogar noch höher an als seine fußballerischen Fähigkeiten“, sagt Meeth. „Ich habe gelernt, wie wichtig Tiefenläufe auch als zentraler Mittelfeldspieler sind, denn da haben einen die Verteidiger nicht auf der Rechnung“, berichtet Mairose. Die Folge: je sieben Tore und Vorlagen, und das als Sechser oder Achter, der neben Toni Kroos auch Marco Reus als Inspirationsquellen nennt. Technisch sauber, relativ schnell, sehr guter Abschluss und „eine für sein Alter unfassbar hohe Spielintelligenz“, so charakterisiert Meeth den 20-Jährigen, der wie das gesamte Team zwischenzeitlich zwar etwas durchhing, aber längst wieder auf dem aufsteigenden Ast ist.

„Wir haben uns gesagt, dass wir nicht mehr auf die Tabelle schauen, sondern erst einmal konstant unsere Leistungen abrufen wollen“, erzählt Mairose. Drei Siege aus vier Spielen folgten. Die Team-Chemie wird allenthalben als herausragend beschrieben. „Es gibt keinen Spieler, der irgendwie aus der Reihe tanzt“, betont Mairose, dessen Vertrag noch bis Sommer 2020 läuft. Seit August absolviert der Abiturient ein Freiwilliges Soziales Jahr beim TSV SCHOTT, arbeitet auf der Geschäftsstelle mit, trainiert Kinder und Jugendliche in der Kindersportakademie und der Fußballschule, gibt Kurse im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Mairose will Perspektiven für seine berufliche Zukunft erkunden. Das Ziel, Fußball-Profi zu werden, „hatte ich nie“, sagt er. So hoch spielen wie möglich, aber immer den Spaß am Sport behalten, darum geht es ihm. Das könnte, je nach beruflicher Perspektive, durchaus auch eine dauerhafte Rolle als Fixpunkt beim TSV sein.

Samstag in Karbach

Beim FC Karbach (Samstag 14 Uhr) bestreitet der TSV SCHOTT Mainz das letzte Oberliga-Spiel des Jahres- Trainer Sascha Meeth erwartet einen „körperlich sehr robusten“ Gegner, die Paarung habe inzwischen „Derbycharakter“.

Quelle: FuPa.net