… bei David Heser, Athletiktrainer des TSV SCHOTT

David HeserEs gehört schon fast zum Fußball dazu: das eklatante Verletzungspech mancher Sportler. Kaum hat die Saison begonnen, liegt schon wieder ein halbes Dutzend Spieler im sprichwörtlichen Lazarett. Aber woran liegt das? Der Athletiktrainer des TSV SCHOTT Mainz, David Heser, sieht die generelle Belastung im höherklassigen
Amateurfußball als Grund an.
Der Fitness-Fachmann erläutert, was die Spieler tun können, um Verletzungen vorzubeugen. Und er erläutert, was modernen Fußball so gesundheitsgefährdend macht.

Man hat den Eindruck, dass es in keiner Sportart so viele Verletzte gibt wie im Fußball. Welche Rolle spielte das bei Deiner Präventionsausbildung?
Fußball ist gemeinsam mit Ski an der Spitze, ja. Im Studium und auch auf den Trainer-Fortbildungen gab es nicht spezifisch das Thema, wie man einen Fußballer vor Verletzungen schützt. Fachlich, etwa was das Dehnen angeht, hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Aber die eine Übung, die einen Spieler vor Verletzungen schützt, wird es nie geben. Solche Prozesse entwickeln sich über Jahre, über eine mangelnde Lauftechnik, über Dysbalancen.

Es gibt keine Übung, die einen Fußballer pauschal schützt, klar. Aber offenbar gibt es ja Anforderungen im Fußball, die das Verletzungsrisiko steigern. Kann man diese Anforderungen nicht reduzieren?
Die Anforderungen beim Fußball, die Scher- und Dreh-Bewegungen, sind für den Organismus einfach nicht gut. Die Aufgabe der Physios und Athletiktrainer ist, den Körper so gut wie möglich darauf vorzubereiten. Das A und O ist, wenn man den Athletik-Gurus folgt, die Individualität. Aber im Amateursport kann man die anfälligeren Spieler nicht mit drei Athletiktrainern versorgen. Ernährung, Schlaf, Vorbelastung spielen große Rollen …

… und diese Komponenten sind im Amateurbereich einfach schlechter zu regulieren – speziell wenn man dann mit lauter Werktätigen im Team unter der Woche andauernd auf Auswärtsfahrten geschickt wird.
Das stimmt. Allerdings haben wir in der Bundesliga, trotz bestmöglicher Versorgung, auch viele Verletzte.

Was macht den modernen Fußball inzwischen so gefährlich?
Es ist eine Vollkontaktsportart. Und der Untergrund ist gefährlich, vor allem wenn er wechselt. Wir haben die Kopfbälle drin – Marco Senftleben hatte allein in der Oberligasaison vor zwei Jahren drei oder vier Mal einen Cut am Kopf. Viele Mannschaften spielen mit langen Bällen, und in die zweiten Bälle wird dann volle Kanne reingerauscht.

Hinzu kommen die vielen Knie- und Knöchelverletzungen, die man laienhaft eher auf motorische Dinge zurückführen würde.
Könnte ein Grund sein, ja. Eine gute Qualität an Bewegungskoordination und Antizipation, Balance und Gleichgewicht sind ganz wesentliche Faktoren, um einen Teil der Verletzungen zu reduzieren. Da machen wir auch viel. Aber Faktoren wie, ob ich zweieinhalb Stunden im Bus gesessen habe und den ganzen Tag im Büro war, können wir nicht kontrollieren.

Wer, wie ihr beim TSV SCHOTT, viel mit flachen, schnellen Kombinationen operiert, wird umgehauen. Bei lange Bälle, zweite Bälle rasselt es eh. Gibt es Gedankenspiele, eine Spielweise zu finden, die weniger riskant ist?
Nein. Die SCHOTT steht für Tempo unten am Boden, für Gier und technisch sauberen Fußball, für Handlungsschnelligkeit. Unsere Aufgabe als Trainer ist, im Trainingsbetrieb das Tempo hochzuhalten, damit der Bewegungsapparat der Spieler präpariert ist. Ein fitter Spieler verletzt sich seltener als ein unfitter, gute Kondition bedeutet gute Erholungsfähigkeit. Das ist unsere Aufgabe. Man darf niemals in ein Spiel reingehen mit der Angst, sich zu verletzen.

Was kann ein Amateurspieler tun, um sein Verletzungsrisiko zu reduzieren?
Ganz viel Stabilisationstraining. Die Grundlagenausdauer muss da sein. Es ist wichtig, mit einem guten Gefühl ins Spiel zu gehen. Es tut nicht mehr weh, also trainiere ich direkt wieder volle Kanne mit – das ist gefährlich.

Und beim Thema Ernährung?
Ich würde alles vermeiden, was Entzündungsprozesse im Körper beschleunigt, also in erster Linie Alkohol, Fleisch – vor allem rotes –, Süßigkeiten. Wenn ich immer wieder Probleme mit bestimmten Muskeln, Bändern oder Sehnen habe, muss ich für die Liebe zu meinem Sport konsequent sein und verzichten. Auch möglichst auf alles, was Säure bildend ist, Milchprodukte vor allem.

Das klingt schrecklich.
Es klingt total uncool, ich weiß. Aber es hilft. Ernährungsmittelt die entzündungshemmend sind, etwa Zimt oder Ingwer, helfen. Die Ernährung gehört im höheren Amateurbereich einfach dazu. Natürlich trinken die Jungs auch mal ihr Bier nach dem Spiel, aber streng genommen ist es blöd. Alkohol beeinflusst alle Stoffwechselprozesse negativ, es ist das Schlimmste, was man als Sportler seinem Körper antun kann.

Es erscheint es so, als wird der Fußball, je wissenschaftlich ausgetüftelter und moderner er ist, immer gefährlicher.
Ja, klar. Die Entwicklung ist bewiesen. Fußball ist schneller, wird enger und anspruchsvoller, die Spieler rennen mehr. Dadurch gibt es auch mehr Verletzungen. Ich weiß nicht, wohin die Entwicklung im taktischen Bereich geht. Die Pressingsituationen im höchsten Tempo prägen im Moment das Bild, und da muss jede Bewegung zu 100 Prozent sitzen. Standards werden immer wichtiger, Ecken und Freistöße, da muss man sich reinschmeißen. Volle Kanne.

Das Gespräch wurde uns von FuPa.net zur Verfügung gestellt.

TSV Emmelshausen: Mit jungem Trainer zur Meisterschaft

Zu unserem fünften Heimspiel der Saison begrüßen wir ganz herzlich den TSV Emmelshausen auf der Mombacher Bezirkssportanlage.

Gegründet wurde der TSV im Jahr 1969 und ging aus der Fusion der drei Vereine SSV Eintracht Emmelshausen, SV Liesenfeld und DJK Emmelshausen hervor. Neben Fußball bietet der Verein Badminton, Basketball, Gymnastik, Leichtathletik und Volleyball an. Beachtenswert ist, dass der Klub 1350 Mitglieder zählt.

Die Fußballer spielten zu Beginn lange Zeit auf Kreisebene und brauchten 26 Jahre, um 1995 erstmals mit dem Aufstieg in die Verbandsliga den lang ersehnten Sprung in die höchste Amateurliga des Rheinlandes zu schaffen. Jedoch stiegen sie zwei Jahre später wieder ab. Unter Trainer Gerrie Schoonewille gelang im Jahr 2000 die abermalige Rückkehr in die Verbandsliga. Damals trugen u.a. die überragenden Spieler Stephan Pohlers und Boris Gerhard das Trikot des TSV. Allerdings hielten sich die Vorderhunsrücker nicht lange in der Liga. Sie avancierten zu einer sogenannten Fahrstuhlmannschaft.

TSV Emmelshausen2016 stieg die Mannschaft zum fünften Mal in die Rheinlandliga auf und 2018 erstmals in die Oberliga. Bemerkenswert ist, dass Meistertrainer Julian Feit erst 24 Jahre alt ist. Bisher tun sich die Emmelshausener noch etwas schwer in dieser Liga, haben aber auch einige sehr unglückliche Niederlagen einstecken müssen. Mit dem Heimsieg gegen Rot-Weiß Koblenz, bisher die einzige Niederlage des aktuellen Tabellenführers, setzten sie allerdings ein dickes Ausrufezeichen.

Frank Gerhardy

TSV SCHOTT setzt den K.O. in der Verlängerung

SG Oberarnbach – TSV SCHOTT Mainz 1:2 n.V. (0:0, 1:1). – Mit vier A-Jugendlichen und drei Rekonvaleszenten tat sich der massiv durchrotierte Oberligist schwer, den Bezirksligisten zu knacken. „Wir haben uns einen Wolf gespielt“, sagt Trainer Sascha Meeth, „der Gegner hat auf einem größeren Tennisplatz sehr kompakt gestanden, die vielen Zuschauer haben sie angestachelt. Die ganz großen Chancen haben wir uns nicht erspielt.“ Silas Schwarz kurvte zum 1:0 nach innen, traf ins lange Eck (80.). Ein zweifach abgefälschter Schuss brachte den Ausgleich (84.). In der Verlängerung riss, wie Meeth betont, Giorgio Del Vecchio die Partie an sich. Schwarz legte vom Flügel das Siegtor auf, Edis Sinanovic drückte am kurzen Pfosten ein (115.). „Man sollte als SCHOTT Mainz nicht drei Jahre lang kein Pokalspiel mit 100 Prozent angehen“, grantelt Meeth, „das war das alte Pokal-Gesicht. Schwierig nachzuvollziehen.“

(FuPa.net)

„Damals war ich nicht so klar wie heute“

SCHOTT oder KSC, das war die Frage. In Raphael Assibey-Mensah hat Fußball-Oberligist TSV SCHOTT Mainz einen ganz dicken Fisch an Land gezogen. Der 19-jährige Offensivspieler berichtet im Interview der Woche, warum er sich vor zwei Jahren mit Mainz 05 verkracht hat, wie wichtig für ihn die Wanderjahre in England waren – und warum er nun beim TSV spielt, anstatt in Karlsruhe.

FuPa: Raphael, wie kam es, dass Du jetzt bei SCHOTT Mainz gelandet bist?
Ich war im Probetraining beim KSC, habe dort auch ein paar Spiele mitgemacht. Es war eigentlich gut, aber am Ende war klar, dass ich noch ein paar Defizite habe und noch dazu lernen muss. Dafür ist SCHOTT eine Top-Adresse. Mit Trainer Sascha Meeth kann ich richtig gut arbeiten.

Kennst Du ihn aus Deiner Zeit bei Mainz 05?
Ja, er war lange mein Trainer, von der U11 bis zur U17. Deswegen musste ich auch nicht lange nachdenken.

Um welche Defizite ging es?
Um taktische Defizite. Ich habe ja zwei Jahre in England gespielt und dabei taktisch nicht so viel dazu gelernt.

Wie kam es, dass Du damals nach der U17 Mainz 05 verlassen hast?
Es hat nicht mehr so geklappt zwischen den Mainzern und mir. Sie hatten eine Sichtweise, ich eine andere. Ich hätte einfach meinen Mund halten müssen, sonst wären wir keine getrennten Wege gegangen. Es lag an mir. Es war weniger eine fußballerische, sondern eher eine disziplinarische Frage, und damals war ich nicht so klar wie heute.

War die Auslandserfahrung dahingehend lehrreich?
Ja. Als ich in England war, habe ich gemerkt, dass die Trennung von Mainz 05 meine Schuld war. In England wurde ich mental richtig gestärkt. Da habe ich gemerkt, dass es im Fußball nicht nur darum geht, was man auf dem Platz macht, sondern auch daneben.

Was genau war denn bei Mainz 05 vorgefallen?
Eigentlich nicht viel. Wenn der Trainer etwas gesagt hat, habe ich Widerworte gegeben. Das hätte ich nicht tun sollen.

Wo genau in England warst Du eigentlich?
Beim Brentford FC, das ist ein Zweitligist in London. Ich habe zwei Jahre in London gewohnt und war in der Zeit, wo ich in Deutschland U19 gespielt hätte, dort in der U23.

Wie kam es zur Rückkehr nach Mainz?
Ich wollte nach dem ersten Jahr eigentlich schon zurück und U19-Bundesliga spielen, weil der Fußball in Deutschland ganz anders ist als der in England. Aber meine Berater haben mir gesagt, ich soll die beiden Jahre in England zu Ende bringen. Es war eine überragende Erfahrung, aber es ist auch viel besser, wenn man in Deutschland ausgebildet wird.

Worin liegen denn die Unterschiede?
Im taktischen Verhalten. Da sind die Deutschen viel besser geschult, es wird mehr Wert darauf gelegt. In England geht es sehr aufs Individuelle. Man läuft viel mehr. In Deutschland geht es darum, richtig zu stehen und sich im Pressing richtig zu positionieren. Deutschland ist viel weiter und viel cleverer im Fußball als England.
Trotzdem haben die Engländer im Moment gefühlt die besseren Talente.
Der Unterschied ist, dass in England die Mentalität in Bezug auf die Individualität eine andere ist. In Deutschland wird man als Einzelspieler schnell arrogant, so war es bei mir auch. In England fängt man erst gar nicht an, arrogant zu werden, weil da von Anfang an klar gestellt wird: Egal, wie groß dein Talent ist, es gibt zig andere Talente, die auch spielen wollen. Da ist man von Anfang an bescheiden. Ich glaube, dass es in Deutschland auch viele Individualisten gibt, die aber nicht so zum Vorschein kommen.

Wie ist es bei Sascha Meeth, achtet er vor allem aufs Taktische oder auf die Individualität?
Beides. Die Mannschaft ist individuell und taktisch top. Er ist ein Trainer, der einen Spieler in beiden Bereichen richtig fordert und immer versucht, dich auf ein neues Level zu bringen. Daher war es auch keine schwere Entscheidung, zu Schott zu gehen, denn ich weiß genau, dass ich hier jeden Tag besser werde.

Du hattest seit der Rückkehr aus England bei SCHOTT mittrainiert und zudem Probetrainings absolviert. Wo denn eigentlich überall?
In Karlsruhe, und vorher bei Großaspach und Werder Bremen II.

Du hast für ein Jahr unterschrieben. Was machst Du abseits des Fußballplatzes, wie sieht es mit Schule, Ausbildung, Studium aus?
Ich bin ein Jahr vor der Mittleren Reife nach England gegangen und war dort zwei Jahre auf dem College. Ich hoffe, dass ich hier mit dem Zeugnis mein Fach-Abi machen kann.

Wie lang hast Du gebraucht, um Dich in Deutschland wieder zu akklimatisieren?
Ich kenne die Schott-Spieler ja fast alle schon, teilweise aus der Zeit bei 05. Und ich habe vor drei Jahren schon manchmal bei der SCHOTT mittrainiert, als ich noch bei 05 war, um früh den Männerfußball zu erleben. Das war noch unter Ali Cakici. Als ich in meiner Zeit in England im Winter und Sommer nach Hause gekommen bin, habe ich auch immer wieder bei der Schott mittrainiert. Die Mannschaft kenne ich schon lange, daher war es überhaupt nicht schwer, sich wieder zurecht zu finden. Ich mag die Mannschaft sehr.

Was hast Du Dir für diese Saison vorgenommen?
Ich habe mir vorgenommen, dass ich so viele Spiele wie möglich mache, den nächsten Schritt gehe und mit der SCHOTT richtig oben mitspiele. Der 2:0-Sieg in Völklingen war überragend. Ich will versuchen, alles zu gewinnen, die Siegesserie fortzusetzen und so hoch wie möglich zu kommen.

So viel spielen, wie es geht – das hast Du ja direkt am Tag nach dem Völklingen-Spiel bewiesen, als Du für die zweite Mannschaft vier Tore geschossen hast. Könnte das öfter passieren?
Das hoffen wir mal! Ich werde mein Bestes geben, so oft wie möglich zu treffen. Aber im Fußball bekommt man nichts geschenkt, man muss hart arbeiten. Und ich will hart dafür arbeiten, dass ich meine Leistung zeigen kann. Auf jede Minute auf dem Platz freue ich mich, egal gegen welchen Gegner.

Das Gespräch führte Torben Schröder.

(Quelle: FuPa.net)

In der zweiten Hälfte wurde es ein Schützenfest

TSV SCHOTT Mainz II – FC Germania Eich 10:1 (2:0). – Dieses Schützenfest überraschte. Für den TSV trugen sich Raphael Assibey-Mensah (16., 49., 67., 81.), Maurice Pinger (34.), Perica Miskovic (52., 66., 69.) sowie Felix Hoppe (55., 60.) in die Torschützenliste ein. Den Ehrentreffer zum 1:9 markierte Nils Albrecht (83.). „Wir waren die absolut spielbestimmende Mannschaft“, berichtete Schott-Teammanager Peter Weiner. „Bis zu ihrem Treffer hatten die Eicher nicht eine echte Torchance gehabt. Wir haben den Gegner komplett eingeschnürt und in der ersten Halbzeit müde gespielt.“ Nach der Pause sei die Gegenwehr der Germanen merklich geringer gewesen. Weiner: „Unsere Jungs haben den Ball laufen lassen und zum Glück endlich mal die Chancen genutzt.“ Die fairen Eicher hätten sich jedoch niemals aufgegeben und auch „keinen übertriebenen Körpereinsatz gezeigt“.

(Quelle: FuPa.net)

Klare Sache – SCHOTT-Frauen holen Dreier in Bitburg

Der 5:2 (2:1)-Sieg der Regionalliga-Fußballerinnen des TSV SCHOTT gegen den FC Bitburg sorgte bei SCHOTT-Coach Marcello Muzio für keine gute gute Laune. So sehr war er von der Leistung des Gegners enttäuscht.

Bitburg stellte sich mit zwei Fünferketten hinten rein. „Das hatte mit Regionalliga nichts zu tun und macht so auch keinen Spaß“, sagte er. Die beiden Gegentore habe sein Team hergeschenkt. Sophie Linssen (3 Tore), Ebru Uzungüney und Romy Gajdera (je 1) sorgten trotzdem für einen klaren Sieg. „Wir hatten gefühlt 90 Prozent Ballbesitz und der Gegner schoss kein einziges Mal auf unser Tor“, klagte Muzio weiter und ärgerte sich, trotzdem zwei Gegentore gefangen zu haben. „Unter dem Strich war es von uns aber nicht schlecht“, sagte Muzio.

TSV SCHOTT Mainz: Berlin – Frase, Meierfrankenfeld (60. Bornschein), Justen, Hess – Scherzberg, Uzungüney, Linssen – Bohrer (73. Gajdera), Schmitt (90. Krummenauer), Gürtler.

(Quelle: FuPa.net)

Clever und konzentriert drei Punkte mitgebracht

Der TSV SCHOTT Mainz entwickelt sich zusehends zu einem Spitzenteam der Fußball-Oberliga. Mit einer bemerkenswert reifen Leistung holte das Team von Trainer Sascha Meeth bei Regionalliga-Mitabsteiger SV Röchling Völklingen einen 2:0 (2:0)-Sieg und kletterte dadurch nach der Hälfte der Hinrunde auf Rang drei. Zudem wurde in einer Blitz-Aktion in Raphael Assibey-Mensah ein bemerkenswerter Neuzugang präsentiert.

Die Saarländer legten einen starken Start hin und kamen zu einigen Standards. Doch zusehends übernahmen die Mainzer das Kommando – und kamen schnell zur Führung. Marco Senftleben eroberte die Kugel, über Janek Ripplinger und Silas Schwarz kam der Ball in den Rückraum, wo Leon Kern kraftvoll abzog (12.). „Bis zur 45. Minute haben wir dann auf Oberliga-Spitzenniveau gespielt“, sagt Meeth. Die 34. Minute brachte bereits die Vorentscheidung. Diesmal eroberte Jonas Raltschitsch den Ball, Jost Mairose schickte Schwarz steil, Idir Meridja zog die Notbremse – Rote Karte und Elfmeter, den Mairose verwandelte.

SCHOTT bringt die Führung routiniert ins Ziel

Konstantin Fring, Mairose und Kern ließen kurz vor der Pause dreimal vor dem Tor freistehend das 3:0 liegen. Falls bei den Mainzern traumatische Erinnerungen an die Vorsaison hochkamen, als es gegen die Völklinger nach 3:0-Führung nur ein 3:3 gab, so wurden diese in Durchgang zwei gleichwohl erfolgreich therapiert. „Wir haben das ganz clever weitergespielt, hoch konzentriert verteidigt und nicht eine Chance zugelassen“, lobt Meeth, „die Art und Weise, wie die Jungs als Mannschaft zusammengerückt sind, ist genial.“ Fast hätte Assibey-Mensah nach seiner Einwechslung sogar seinen ersten Scorerpunkt eingesammelt, doch Silas Schwarz vergab nach dem Steilpass des Debütanten (83.). So oder so war es, so Meeth, „eine richtig gute Leistung und ein absolut verdienter Sieg“. Der sollte am Abend auf dem Geburtstag von Co-Kapitän Nicklas Schlosser ausgiebig gefeiert werden.

Assibey-Mensah war vertragslos und will SCHOTT als Sprungbrett nutzen

Der vertragslose Assibey-Mensah hatte schon seit Beginn der Sommervorbereitung beim TSV mittrainiert und stand immer wieder bei höherklassigen Klubs auf dem Zettel. Die SG Großaspach und Werder Bremen II signalisierten Interesse. Am konkretesten wurde es mit dem Karlsruher SC, wo der 19-Jährige in drei Testspielen mitwirkte. Doch nachdem sich das Interesse des Drittligisten offenbar nicht weiter konkretisierte, schnappten die Mainzer zu. „Am Freitag um 17 Uhr kam die Spielgenehmigung“, erzählt Meeth. Der Vertrag des Flügelstürmers, der bis zur A-Jugend bei Mainz 05 ausgebildet wurde und zuletzt zwei Jahre in der zweiten Mannschaft des FC Brentford in England spielte, läuft bis Saisonende. „Er ist ein junger, hungriger Spieler, den wir weiter ausbilden wollen“, sagt Meeth, „Raffa möchte im Sommer den nächsten Schritt machen, das ist klar kommuniziert. Wir werden an ihm viel Freude haben.“

TSV SCHOTT Mainz: Wroblewski – Senftleben, Simic, Raltschitsch, Schlosser – Rinker – Mairose (68. Mladenovic), Fring – Schwarz (90. Del Vecchio), Ripplinger, Kern (54. Assibey-Mensah).

(Quelle: FuPa.net)

Duell der Weggefährten

Das nächste Auswärtsspiel führt den TSV SCHOTT am Samstag, den 15. September ins Saarland nach Völklingen. Die Völklinger sind sehr gut in die Saison gestartet und haben bereits 15 Zähler gesammelt. Mitte vergangener Woche kam die überraschende Meldung, dass Stürmer Maziar Namavizadeh, den Mainzer Fans noch gut aus seiner Oberligazeit beim SV Gonsenheim kennen, von Regionalligist FSV Frankfurt zum SV Röchling wechselt. Dies unterstreicht die Ambitionen der Saarländer in dieser Saison. Die Partie beginnt um 15.30 Uhr.

Ballgeflüster – die Stadionzeitung zum 4. Heimspiel

Stadionzeitung Heimspiel gegen FC Hertha WiesbachAm Samstag, den 8. September 2018 bestreitet der TSV SCHOTT Mainz sein 4. Heimspiel der Oberligasaison 2018/19. Zu Gast ist FC Hertha Wiesbach.

Unser Gegner belegt derzeit Platz 10 der Oberligatabelle. Drei Siege und drei Niederlagen, dazu ein Unentschieden stehen zu Buche. Der Saisonstart gelang optimal. Man gewann gegen Regionalligaabsteiger Röchling Völklingen mit 3:0, dann beim Aufsteiger TSV Emmelshausen mit 2:0. Nach klaren 4:0-Heimsieg gegen die U21 vom FCK folgten allerdings drei Niederlagen (3:1 beim FV Engers, 3:1 beim FC Arminia Ludwigshafen sowie 0:2 daheim gegen RW Koblenz). Zuletzt gab es ein torloses 0:0 gegen FV Diefflen in der Meisterschaft sowie einen glatten 7:0-Erfolg im Saarland-Pokal.

Der TSV gewann zuletzt knapp mit 2:1 in Dillingen. Jost Mairose netzte kurz vor Schluss zum Sieg ein. Überragend das letzte Heimspiel gegen SC Idar-Oberstein. 7:0 fegte man den Gast vom Platz. Gerne möchte man an die Leistung anknüpfen und den Aufwärtstrend bestätigen. Warum sollte das nicht gelingen, mit viel Leidenschaft, Freude und entsprechender Power?

Ein Selbstläufer wird das Spiel aber keinesfalls, dafür hat der Gegner einfach zu viel Qualität. Die Zuschauer dürfen sich also auf eine interessante Begegnung freuen, mit dem hoffentlich besseren Ende für den TSV. Anstoß ist um 15.30 Uhr auf der Mombacher Bezirkssportanlage Mombach.

Das Stadionheft dazu steht jetzt wie gewohnt als PDF-Download bereit. Klick HIER und dann viel Spaß damit!

… wir sehen uns zum Spiel 😉

 

… bei Sascha Meeth, Cheftrainer des TSV SCHOTT Mainz

Sascha MeethSascha, es gibt einige Verletze. Wie ist aktuell die Lage?
Die Verletzungen sahen zunächst dramatisch aus, aber glücklicherweise sind bei keinem Spieler bis auf Cons Leinhos langfristige Ausfälle zu erwarten. Jannik Reinländer hat wieder lockeres Training aufgenommen, gleiches gilt für Jo Gansmann und Leon Kern. Alle drei Jungs werden noch etwas brauchen, um komplett schmerzfrei zu sein, sie können aber behutsam wieder herangeführt werden. Edis Sinanovic hat auch einen Aufbauplan bekommen, ins Mannschaftstraining wird er wohl nach dem Wiesbach-Spiel eins teigen. Konst Fring macht immense Fortschritte. Wenn man seinen Knöchel einen Tag nach dem Tritt im Koblenz-Spiel gesehen hat, kann man kaum glauben, dass er bald wieder trainingsfähig ist. Mahdi Mehnatgir wird voraussichtlich nach dem Spiel in Völklingen ins Reha-Training einsteigen. Bleiben die Langzeitverletzten Cons Leinhos und Manuel Schneider. Während wir alle hoffen, Manu im Jahr 2019 wieder in Fußballschuhen sehen zu können, wird Cons nach der erfolgreich verlaufenen OP wohl im Oktober mit der Reha starten.

Gibt es Gründe für die Verletzungen? Zu harte Zweikämpfe, oder einfach Pech?
Sowohl als auch. Mit Dr. Grass, den Physios Jürgen Griesinger und Johannes Peter sowie Reha-Trainer David Heser haben wir eine überragende medizinische Abteilung. Wir stehen ständig im Austausch. Hätten wir viele Muskelverletzungen, würden sie mir auf die Finger klopfen und sagen: „Coach, fahr die Intensität im Training etwas runter!“ Dem ist aber gar nicht so, gerade in Sachen Muskelverletzungen sind wir top in den vergangenen Jahren. Viele Verletzungen, etwa die von Manu, Jannik oder Edis, sind pures Pech. Sprunggelenksverletzungen wie die von Konst, Jo oder Mahdi, gingen böse Tritte voraus. Nicht umsonst war ich nach dem Spiel gegen Trier erbost über die Schiedsrichterleistung. Hier wurden unsere Jungs nicht geschützt. Die Folge ist, dass wir noch schneller den Ball laufen lassen und im Training noch mehr Wert auf Stabilität legen müssen.

Wegen der vielen Verletzungen müssen auch die jungen Spieler jetzt mehr Verantwortung übernehmen. Wie hat das Trainerteam sie darauf vorbereitet, auch mental, und wie setzen die Spieler das um?
Das ist keine große Sache, da es eine weitere Facette unserer Philosophie und Arbeitsweise ist. Wir verlangen von jedem Spieler, dass er bereit ist, sich weiterzuentwickeln. Wir möchten keine „Verwalter“, wir erwarten von einem Nenad Simic, einem Niko Mladenovic oder einem Janek Ripplinger den gleichen Hunger und die gleiche Aufgeschlossenheit, taktische Neuerungen aufzunehmen und umzusetzen wie von einem Silas Schwarz, einem Giorgio del Vecchio, einem Maurice Pinger oder einem Jost Mairose. Jeder darf Fehler machen, egal ob jung oder alt, und jeder muss genauso seinen Anteil an Verantwortung übernehmen. Da geht’s nicht nur um sportliche Verantwortung, sondern auch um Verantwortung als Spieler der Startelf und von der Bank kommend sowie um das Verhalten, wenn jemand mal nicht zum Kader gehört.

Wie können die jungen von den erfahrenen Spielern profitieren?
Da unsere älteren Semester charakterlich ausnahmslos top Typen sind, geben sie ihre Erfahrungen natürlich gerne an die Jüngeren weiter, nicht belehrend, sondern als Hilfe anbietend. Ein junger Innenverteidiger wie Noah Juricinec wäre töricht, nicht auf die Tipps eines Jonas Raltschitsch oder Marco Senftleben zu hören und von ihrem Auftreten zu lernen. Da bekommt er mehr Hilfreiches, weil von Herzen Kommendes, mit, als durch Pseudo-Tipps, die die ganzen Berater dies er Welt den jungen Spielern zurufen.

Wird es aufgrund der Verletzungen noch Neuverpflichtungen geben?
Eine gibt es, sie ist aber nicht als Reaktion auf die Verletzungsmisere zu verstehen, sondern vielmehr eine wohlüberlegte Investition in die kommenden Monate: Linus Wimmer hat nach monatelanger Verletzungsseuche seinen Vertrag bei Mainz 05 aufgelöst und versucht bei uns einen Neuanfang. Das freut mich extremst, da ich Linus viele Jahre kenne, ihn schon trainiert habe und menschlich wie sportlich wahnsinnig viel von ihm halte. Linus wird noch einige Zeit brauchen, um wieder spielfähig zu sein – und die geben wir ihm. Ansonsten wird kein Neuer kommen, da vertrauen wir voll und ganz unserem Kader.

Wie sind deine Erwartungen an das Spiel bzw. die Spieler gegen Hertha Wiesbach?
Das ist ganz einfach: Wir wollen genau s o viel Leidenschaft, Freude und Power auf den Platz bringen, wie in den Spielen gegen Koblenz oder Idar-Oberstein.

Das Gespräch führte Margit White