Starkes Halbjahr mit Sieg gegen Karbach abrunden – danach Weihnachtsfeier und „Füße hochlegen“

So viel tabellarische Ambition darf’s dann doch sein. Wenn der TSV SCHOTT Mainz Samstag (14.30 Uhr) gegen den FC Karbach zum fußballerischen Jahresausklang bittet, samt Weihnachtsfeier im Anschluss, dann möchte man gern Platz eins eingetütet haben. „Eine Belohnung für diese bisherige Saison ist uns schon wichtig“, sagt Trainer Sascha Meeth, „jetzt noch auf Rang drei oder vier zu fallen, wäre schade.“ Nachdem seine Spieler zuletzt in Elversberg (0:1) platt wirkten, drehten sie im Training mächtig auf. „Überragend, da war Schwung ohne Ende drin“, freut sich der 45-Jährige. Der Herbst- will Wintermeister werden, ganz eindeutig.

Sechs Niederlagen vor, nur drei nach der Sommerpause. 1,4 Punkte pro Spiel von Februar bis Mai, 1,9 seit Ende Juli; 15 Spiele mit maximal einem Gegentor in der zweiten, nur vier in der ersten Jahreshälfte – das Team ist, trotz (oder gerade wegen) nur drei bis vier neu verpflichteter Stammspieler, ungleich stabiler geworden. Klar, dass Meeths Fokus darauf liegt, das Aufgebot beisammenzuhalten, so gut es geht. Auch über die Saison hinaus. In Marcel Heeg, Ali Bülbül, die beide am 18. Januar beim Vorbereitungsstart mit dabei sein sollen, sowie Constantin Leinhos stehen drei Quasi-Neuzugänge aus dem klubeigenen Lazarett vor der Tür. Wobei Leinhos, der im Sommer einen fatalen Rückschlag erlitt, keinerlei Druck gemacht werden soll. „Gedämpft optimistisch“ ist Meeth mit Blick auf den 22-Jährigen.

Überhaupt gar keine Prognose wagt der Chefcoach, was die eigene Zukunft betrifft. Um Weihnachten herum, wenn endlich mal sportlich wie beruflich Zeit zum Durchschnaufen ist, setzt er sich für gewöhnlich mit seiner Lebensgefährtin zusammen und überlegt, wie es ab Sommer weitergehen könnte. „SCHOTT ist eine Herzensangelegenheit“, sagt der 2016 geholte Erfolgscoach, der den TSV direkt, erst- und einmalig in die Regionalliga führte. Und dem auch typische Aufgaben eines Managers und Sportlichen Leiters zufallen, was Kräfte zehrt und Verantwortung mit sich bringt. Sollte Meeth, in einem halben Jahr oder auch erst zwei, drei Jahre später, eine Auszeit brauchen, werde er alles tun, um ein bestelltes Feld zu hinterlassen. Die Botschaft ist eindeutig.

Zwei Hallenturniere werden im Winter gespielt, beim SV Gonsenheim und dem VfB Bodenheim, aus Verbundenheit, wie Meeth betont. Drum herum, ab Samstagabend: Füße hochlegen, durchschnaufen, „längstmöglich“. Bis Kumpel Babak Keyhanfar und Ex-Klub Mainz 05 mit der U19 zum Testspiel bereit stehen, am 21. Januar. „Wir haben in einer sehr sehr guten Oberliga eine richtig tolle Hinrunde gespielt“, sagt Meeth, „aber noch wichtiger als die Ergebnisse ist die Entwicklung.“ Und da sah er in den letzten drei, vier Wochen eine kleine Delle. Tatsächlich hat der Herbstmeister nur zwei der letzten sieben Spiele gewonnen, fünfmal ging es dabei gegen Teams aus dem engen Verfolgerfeld. Ein Dreier noch, dann sieht die Tabelle bis mindestens Ende Februar aus Mainzer Sicht ziemlich perfekt aus. Auch wenn der TSV nie im Leben den Aufstieg als Ziel ausrufen würde, so viel Ambition darf allemal sein.

Quelle: FuPa.net