4:3-Sieg der Mainzer mit Doppelpack von Assibey-Mensah

Am Ende wird es doch noch mal hitzig. Mükkerem Serdar will sich gar nicht beruhigen lassen, auch von Klaus Bauer nicht. Doch wenige Augenblicke später liegen sich der frühere Mainzer und aktuelle Binger Stürmer und das SCHOTT-Betreuer-Urgestein schon wieder in den Armen. Die Friedfertigkeit, die lange auf dem Platz herrschte, war wieder hergestellt. In einem Rheinhessen-Duell ohne tabellarische Relevanz hätte die Hassia zu gern ihre Aufholjagd gekrönt, doch SCHOTT Mainz behielt mit 4:3 (2:0) die Oberhand. Viel zu knapp, sagt TSV-Trainer Sascha Meeth. Eine Remis wäre okay gewesen, findet Hassia-Coach Nelson Rodrigues. Wenn sich nach einem Derby alle einig sind, stimmt auch was nicht.

„Wir sind zu spät aufgewacht“, schnauft Serdal Günes, der nach zahlreichen Jahren und Aufstiegen beim TSV vor der Saison das BFV-Trikot überzog, durch, „es ist schön, wieder hier zu sein – auch wenn der Platz unheimlich groß ist.“ Gezielt in die freien Räume hinein spielen, das bewerkstelligten die Platzherren lange Zeit besser. Nikola Mladenovic ließ eine flache Flanke technisch kunstvoll über den Kunstrasen zischen, Leon Kern traf per Flachschuss (23.). Jonas Raltschitschs Bananenflankensteilpass zu Janek Ripplingers 2:0 (30.) war noch schöner anzusehen. Als die Hassia aufrückte und aufmachte, hagelte es Konterchancen, von denen der steil geschickte Raphael Assibey-Mensah (68., 81.) zwei Stück verwertete.

Wiedersehensfreude mit den Regionalliga-Kollegen

Doch die Binger ließen sich nicht unterkriegen. Vllaznim Dautaj schlich sich, wie nur er es kann, im Zentrum weg und netzte nach Baris Yakuts Steck-Pass ein (73.), Fabian Liesenfeld nach Dennis De Sousas Dribbling (83.) und Enes Sovtic nach einer Ecke (87.) sorgten für Spannung. „Beide Abwehrreihen waren ziemlich löchrig“, bemerkte Joshua Iten an alter Wirkungsstätte. Auch er genoss die Rückkehr: „Der Kern unserer Regionalliga-Aufstiegsmannschaft ist noch da, man freut sich immer über ein Wiedersehen.“

Bei Meeth war die Wiedersehensfreude zunächst getrübt: „Das Spiel war mir zu nervend, wir hätten die Dinger viel klarer ausspielen müssen.“ Doch beide Seiten eint, dass der Aufwärtstrend zuletzt versöhnlich stimmte. Die Binger machten früh den Ligaverbleib klar, die Mainzer landeten drei Zähler hinter dem Vizemeister. Und mussten noch einmal ihren leichtfertig vergebenen Punkten nachtrauern. „Aber zwei Drittel der Saison waren wirklich gut“, resümiert Meeth, der, ganz Lehrer, seiner Mannschaft eine Zwei Plus ins Zeugnis schreibt. Bitter nur, dass Marius Breier mit ausgekugelter Schulter ins Krankenhaus musste.

TSV SCHOTT Mainz: Wroblewski – Raltschitsch, Schneider (46. Senftleben), Rinker – Eshele (61. Breier, 73. Pinger), Mairose, Fring, Mladenovic – Kern, Ripplinger, Assibey-Mensah.

Quelle: FuPa.net