Ein Derby ohne Verlierer

Aufsteiger mit starker erster Hälfte, dann dreht der Spitzenreiter auf

In der Nachspielzeit wird es noch einmal richtig wild. Luigi Canizzo und Khaled Abou Daya probieren es nach Standards mit Gewalt, auf der Gegenseite zieht Janek Ripplinger noch einmal nach einem Einwurf ab – kein Lucky Punch, kein Sieger im Stadtderby der Fußball-Oberliga. Weil der SV Gonsenheim und der TSV SCHOTT Mainz dem Spiel vor 450 Zuschauern je eine Halbzeit lang ihren Stempel aufdrückten, kann man das 1:1 (1:0) als gerecht ansehen. Zählt man die Chancen zusammen, wäre ein Auswärtssieg des Spitzenreiters logischer gewesen.

„Aber ich fahre absolut zufrieden nach Hause“, sagt TSV-Trainer Sascha Meeth, „weil wir in der ersten Halbzeit schlecht gespielt, die Jungs nach der Pause aber sehr gut reagiert haben.“ Auch sein Gegenüber Christian Lüllig hat an der Partie nichts auszusetzen: „Wir haben eine hervorragende erste Halbzeit gespielt, SCHOTT gar nicht zur Geltung kommen lassen und immer wieder Nadelstiche gesetzt. In der zweiten Halbzeit hatte Schott das spielerische Übergewicht und hätte es drehen können, doch hinten raus konnten wir noch zusetzen. Wir haben eine tolle Leistung gezeigt, uns gegen den Tabellenführer richtig gut präsentiert.“

Gonsenheim jubelt zweimal, aber nur ein Tor zählt

Es war zunächst ein Spiel ohne die ganz großen Torchancen, weil die Platzherren sehr gut die Räume verengten und so das auf Flachpässe und Kontrolle ausgelegte Aufbauspiel der Gäste stilllegten, die es allerdings auch am Zug nach vorne und dem Tempo vermissen ließen. Meeth monierte eine „eklatant hohe Fehlpassquote“. Und der SVG jubelte zweimal. Zunächst nur kurz, als Damir Bektasevic einen Freistoß an den Pfosten setzte und Ibrahim Yilmaz im Nachsetzen traf – Abseits (37.). Vier Minuten später zog Khaled Abou Daya gegen seinen Ex-Klub an der Strafraumgrenze auf, ließ zwei Mann ins leere grätschen und traf flach ins Eck zur Pausenführung.

Mit dem Seitenwechsel wendete sich das Blatt. „Wir waren permanent unter Druck“, gibt Bektasevic zu. Frühes Resultat war ein Elfmeter für SCHOTT, den Jost Mairose neben das Tor schoss (51.). Nach der Notbremse von Alexander Rimoldi gab es nur Gelb, nach der neuen Regel zur Vermeidung der Doppelbestrafung gerade noch vertretbar – doppeltes Glück für den SVG. SCHOTT spielte und spielte, und in Minute 74 klingelte es: Leon Kern drehte sich auf dem sprichwörtlichen Bierdeckel und schob die Kugel flach ins Netz. Danach hatten Ripplinger per Kopf (82.) und Giorgio Del Vecchio zwei Meter vor Keeper Paul Simon (86.) die XXL-Chancen zum Auswärtssieg.

Beherzte Zweikämpfe, aber nichts Nickeliges

„Natürlich musst du in der zweiten Halbzeit dieses Spiel gewinnen“, sagt Meeth. Zuvor „hat Gonsenheim uns mit seiner Intensität verunsichert“. Doch der Schott-Chefcoach zeigte sich „total begeistert davon, wir hier alle miteinander umgegangen sind“. In der Tat war es ein Derby ohne Fiesheiten, mit manch beherztem Zweikampf, aber nie jenseits des Akzeptablen. „Weder von außen noch auf dem Feld gab es Nickeligkeiten. Beide Teams haben charakterlich richtig gute Jungs drin, da sind keine Arschlöcher dabei“, betont Bektasevic. „Man kennt sich größtenteils persönlich, keiner will dem anderen was Böses“, unterstreicht Kern.

Lüllig sah ein „taktisch geprägtes Spiel, in dem die Disziplin das A und O ist“. Und die behielten seine Mannen auch unter großem Druck bei, weswegen die Gonsenheimer trotz des vierten nicht gewonnenen Spiels am Stück recht zufrieden wirkten. „Wir sind wieder zurückgekommen, das gibt uns Auftrieb“, zieht auch Kern das Positive aus dem Derby.

TSV SCHOTT Mainz: Hansen – Kohns, Schneider, Hermann, Schlosser – Rinker – Mairose, Del Vecchio – Hahn (52. Kern), Ripplinger, Assibey-Mensah.

Quelle: FuPa.net

Flutlicht-Derby mit Tor-Garantie

Oberliga-Spitzenreiter TSV SCHOTT ist bei Aufsteiger Gonsenheim zu Gast

Der Spitzenreiter beim starken Aufsteiger, der zweitbeste gegen den besten Angriff der Oberliga – es gibt viele gute Gründe, sich eine Menge vom Derby zwischen dem SV Gonsenheim und dem TSV SCHOTT Mainz an diesem Freitag (19 Uhr) zu versprechen. „Beide Mannschaften arbeiten so phantastisch in den letzten Wochen, da wäre es toll, wenn die Zuschauer das honorieren“, sagt TSV-Trainer Sascha Meeth. „In den Derbys gab es immer enge Ergebnisse, es sind ganz spezielle Spiele“, sprüht SVG-Trainer und Flutlicht-Fan Christian Lüllig vor Vorfreude.

Lange Zeit hatte man den Aufstieg des TSV am Gonsenheimer Wildpark skeptisch beäugt. Vor drei Jahren erfolgte die Wachablösung, seitdem ist der Glaswerk-Klub tabellarisch die Nummer eins im Mainzer Amateurfußball, während in der Jugend weiter der SVG die Nase vorn hat. Doch es ist, untypisch für derartige Rivalitäten, ein äußerst kollegialer, von großem Respekt und Wertschätzung geprägter Umgang, den die Macher der Aktiven-Teams miteinander pflegen. Meeth lobt die Vereinsphilosophie der Gonsenheimer und die Mannschaft mit „hervorragender Mentalität und der Gabe, sich zu quälen“. Lüllig hatte den TSV schon vor der Saison als Titelkandidaten auf dem Zettel, spricht von großer individueller Klasse und gewachsenen Strukturen. Zweimal hat Lüllig den TSV schon beobachtet, und Meeth ist fast bei jedem Spiel am Wildpark, um sich seinen jeweils nächsten Gegner anzuschauen. „Kein Trainer wird den anderen überraschen“, ist er sich sicher.

Das dürfte auch für die Spieler gelten. Lars Hermann, Tim Hansen, Jost Mairose, Johannes Gansmann, Dennis De Sousa Oelsner und Jonas Raltschitsch hier, Khaled Abou Daya, Manassé Eshele, Noah Juricinec, Mustafa Yilmaz und Alperen Genc dort – man könnte eine ganze Elf aus Spielern bilden, die auch schon für den Stadtrivalen am Ball waren. „Ich bin dankbar für die wunderschöne Zeit in Gonsenheim, gekrönt vom Aufstieg“, blickt Hermann zurück, „ich wünsche ihnen alles Gute – nur in den beiden Spielen gegen uns nicht.“ Abou Daya erinnert sich an eine „gute Zeit“ beim TSV, inklusive der Chance, Regionalliga zu spielen: „Das war ein Hammer-Erlebnis.“ Doch beide sind auch sicher, am richtigen Platz zu sein. „Gonsenheim ist ein Verein, da fühlst du dich einfach wohl“, sagt Abou Daya, „es herrscht eine ganz spezielle, familiäre Atmosphäre in der Mannschaft.“ Hermann fühlt sich nach Anpassungsproblemen voll integriert: „Alles ist einen Tick schneller, wir haben viel mehr Ballbesitz, ich habe mehr Verantwortung im Spielaufbau. Die Mannschaft hat mir prima geholfen.“

Der Eine lobt die Einheit, der Andere das Tempo

SVG-Stürmer Abou Daya und TSV-Innenverteidiger Hermann dürften sich häufiger begegnen bei diesem Derby, bei dem dem SVG trotz dreier nicht gewonnener Ligaspiele allemal zuzutrauen ist, auf Augenhöhe zu agieren. Den Dreier wollen sie natürlich beide. „Sie sind eine kompakte Einheit und haben spielerisch einen großen Schritt nach vorne gemacht“, sagt Hermann über seinen Ex-Klub. „Viel Tempo über die Außen, geiles Zentrum“, blickt Abou Daya auf seinen früheren Verein. Ob noch etwas an ihm „typisch SCHOTT“ ist? „Sascha Meeth hat mir auch immer gesagt, ich soll die tiefen Wege gehen“, erzählt er. Und andersrum bei Hermann? „Die Mentalität“, sagt der 21-Jährige, „ich werfe mich in jeden Ball.“ Genau das ist es auch, was Meeth an den Gonsenheimern schätzt: „Der Kader hat große Qualität, und die haben Zweikämpfer drin, danach kannst du dir die Finger lecken.“

Beide Trainer legen nach Abou Dayas Erfahrung viel Wert auf die Taktik. „Bei Sascha Meeth gibt es viele kleine Spielformen, ein, zwei Kontakte, vertikal nach vorne“, sagt Hermann, „Christian Lüllig steht für das schnelle Spiel nach vorne, aus der soliden Defensive heraus.“ Zwei unterschiedliche Spielweisen, jede auf ihre Weise sehr erfolgreich. „Ich erwarte ein Spiel mit offenem Visier“, sagt Lüllig, der mit unverändertem Aufgebot antreten kann. Meeths Reservisten drängten sich beim 6:0-Testspielsieg gegen Finthen auf, Lukas Fischer glänzte mit vier Vorlagen. Marco Senftleben fehlt, Christian Hahn kehrt zurück.

Quelle: FuPa.net

Titelkandidat

Verlässliche Abwehrarbeit trifft auf kreative Spielfreude

Spitzenreiter nach einem Drittel der Saison, das hat etwas zu sagen. Der TSV SCHOTT Mainz spielt zurzeit einen faszinierenden Fußball, paart verlässliche Abwehrarbeit mit kreativer Spielfreude, ist gegen den Ball bestens eingestellt und hat nach vorne immer Lösungen parat. Zur Systemsicherheit kommt ein robustes Selbstvertrauen. Beides ist, in einer erstmals unter Trainer Sascha Meeth großteils zusammen gebliebenen Mannschaft, das Ergebnis von Entwicklung. Dass gegen Völklingen sieben potenzielle Stammspieler fehlten, war gar kein Thema. Auch daheim gegen die Top-Teams Koblenz (1:1) und den FCK II (3:2) stimmte die Leistung, und der TSV hat es gelernt, energisch dagegen zu halten. In der aktuellen Form ist SCHOTT ein Titelkandidat, ganz klar. Doch reden wollen sie darüber nicht, und sie tun gut daran. Im Kollektiv Leistung zu bringen macht Spaß, Leistung bringen zu müssen kann hemmen. Wo sich Mainzer für Sport-Prüfungen schonen müssen oder wegen Schichtarbeit fehlen, können sich Trierer, Koblenzer, Wormser oder Lauterer voll auf den Fußball konzentrieren. Finanziell haben diese Klubs ohnehin eine ganz andere Kragenweite. Das macht den Höhenflug des TSV umso bemerkenswerter. Möge ihnen die Unbekümmertheit erhalten bleiben.

Quelle: FuPa.net

Ein Rückstand muss kein Rückschlag sein

Del Vecchio und Ripplinger bringen die Wende, Assibey-Mensah macht den Deckel drauf

0:1 nach knapp einer Stunde. Und irgendwie scheint es gar nichts zu ändern. Zum Erstaunlichsten, was sich in dieser bislang so starken Oberliga-Saison des TSV SCHOTT Mainz ereignet hat, zählt die unmittelbare Reaktion des Tabellenführers auf den Rückstand. Einmal ging hinten was schief, zum ersten und zugleich letzten Mal binnen dieser 90 Minuten wurde der SV Röchling Völklingen wirklich torgefährlich, Kevin Saks drückte den Ball über die Linie (58.). „Wichtig war, dass wir einfach weiter unser Spiel machen“, sagt Janek Ripplinger. Und genau das machten die Mainzer, völlig ungerührt.

3:1 (0:0), der vierte Sieg am Stück. „Hoch verdient, da gibt es gar keinen Zweifel“, fand Ripplinger, „das Chancenverhältnis war vielleicht zehn zu eins, wir waren drückend überlegen, haben in der ersten Halbzeit gar nichts zugelassen.“ Bei zeitweilig eklatant hohem Ballbesitz galt es, die einzig auf Abwehrarbeit ausgerichteten Gäste zu knacken, auseinander zu spielen. Zwei glasklare Chancen hatten die Platzherren vor der Pause, Ripplinger zielte, nachdem er seinen Gegenspieler auf den Hosenboden gesetzt hatte, am langen Pfosten vorbei (15.), Giorgio Del Vecchio schoss nach abgefälschter Flanke aus einem Meter den Keeper an (32.). Eine Handvoll weitere ganz dicke, aber nicht entschlossen aufs Tor vollendete Gelegenheiten gab es. „Wir müssen zur Pause 3:0 führen“, findet Trainer Sascha Meeth.

„Letztes Jahr hätten wir verloren“

Taten sie aber nicht, und wenn dann auch noch aus heiterem Himmel hinten einer reinfällt, entwickeln Fußballspiele zuweilen eine sonderbare Dynamik. Das wissen sie beim TSV aus leidvoller Erfahrung. „Letztes Jahr hätten wir das Ding verloren“, glaubt Meeth, „nach dem 0:1 wären die Köpfe runtergegangen.“ Stattdessen erhöhten die Mainzer, die bis dahin im Ballbesitz auch stark auf Absicherung, auf die Vermeidung von Ballverlusten aus waren, umgehend das Tempo, ohne in Hektik zu verfallen. Manuel Schneider hatte nach Ecken zwei große Kopfballchancen (60., 74.). Und Del Vecchio zog aus 20 Metern, zentrale Position, mit links einfach mal ab, die Kugel schlug rechts unten ein (67.).

Häufiger schießen, dieses Manko war bis dahin so ziemlich das einzige, was die Mainzer sich vorwerfen lassen mussten. Gerade Sportstudent Ripplinger schien den Ball dann und wann geradezu ins Tor denken zu wollen. Nach Jost Mairoses Freistoß und Lars Hermanns Kopfballablage hatte er sich seitlich abgesetzt und konnte so freistehend einschießen (85.). Saisontor Nummer acht, instinktiv und schnörkellos. Raphael Assibey-Mensah zündete bei einem Konter kurz den Turbo, ließ seinen Gegenspieler stehen und traf ins lange Eck (90.). 3:1, es wurde gar nicht mehr angepfiffen. So spät er eingetütet wurde, so verblüffend unzweifelhaft wirkte dieser Sieg. „Mir hat wahnsinnig imponiert, wie wir gegen den Ball gespielt haben“, sagt Meeth, „wir haben in immer wieder anderen Varianten gegen eine dicht gestaffelte Abwehr angespielt, wollten den Gegner zermürben. In der Schlussphase hat Völklingen seiner Arbeit gegen den Ball Tribut gezollt.“

TSV SCHOTT Mainz: Hansen – Senftleben (79. Melament), Schneider, Hermann, Schlosser – Rinker – Mairose, Del Vecchio – De Sousa Oelsner (63. Kern), Ripplinger, Assibey-Mensah.

Quelle: FuPa.net

Ein Höhenflug, über den niemand spricht

TSV SCHOTT agiert wie ein Spitzenteam, korrigiert Ziel vor Topduell mit Völklingen aber nicht nach oben

Bälle erobern, Bälle verteilen, einrücken, vorrücken. Jede Position auf dem Spielfeld ist verantwortungsvoll, aber direkt vor der Abwehr fließt alles ineinander. Drei Siege, 13:2 Tore, dreimal den Spieltag als Oberliga-Spitzenreiter beendet – und immer war Yannick Rinker zuletzt als Sechser des TSV SCHOTT Mainz von zentraler Bedeutung. Der 26-Jährige traf gegen die TuS Koblenz zum 1:1, ging dann auf Studienreise und ist seither ein Fixpunkt des Mainzer Höhenflugs. Aber woran liegt das?

„Wir sind eingespielter, kennen die Abläufe, haben das System von Anfang an verinnerlicht“, sagt Rinker, „und wir bringen im Moment eine große Geschlossenheit auf den Platz. Wenn wir montags in der Videoanalyse Fehler gezeigt bekommen, versucht jeder die schon im Training zu verbessern.“

Trainer Meeth bemerkt unglaublichen Lernwillen

Den enormen Lernwillen stellt auch Trainer Sascha Meeth heraus. Raphael Assibey-Mensah ist ein Musterbeispiel, machte zuletzt markante Fortschritte. Dennis De Sousa Oelsner, sein Pendant am offensiven Flügel, tut sich noch etwas schwerer damit, das sehr auf Aktivität und Dominanz ausgerichtete Schott-System zu verinnerlichen. „Aber er will, fragt immer, bleibt dran“, lobt Meeth. Alles eine Frage der Zeit. Auch beim Spitzenplatz? „Nach zehn Spieltagen ist das schon ein Gradmesser“, findet Meeth. Vor den finanziell ungleich üppiger ausgestatteten Favoriten zu stehen, mache „total stolz“. Aktuell agiere man im Stile einer Spitzenmannschaft, ohne Zweifel.

Seit Jahren sind Duelle mit Röchling prickelnd

Röchling Völklingen, die Gefährten beim Regionalliga-Auf- und Abstieg, stellen am Samstag (14.30 Uhr) den nächsten Prüfstein dar. Der Wechsel hin zu den spielenden Interimstrainern Nico Zimmermann und Julien Erhardt zog einen 4:2-Sieg gegen Gonsenheim nach sich. Beim TSV fehlte diese Woche zeitweise ein Dutzend lädierte oder verhinderte Spieler, und prickelnd sind die Duelle beider Teams seit Jahren.

„Ich würde sie immer noch als Spitzenmannschaft einschätzen“, blickt Rinker auf die Saarländer. Ob das auch für die Mainzer zutrifft, werde sich in den nächsten Wochen zeigen. „Vom Verein gibt es gar keinen Druck“, betont der 26-Jährige, „wir haben uns vorgenommen, von Spiel zu Spiel zu denken. Letztes Jahr haben wir die halbe Saison über die Regionalliga gesprochen, aber man hat es unserer Spielweise nicht angesehen. Daraus haben wir gelernt.“ Wie ein Spitzenteam spielen und nicht groß drüber reden, ist allemal die klügere Kombination.

Quelle: FuPa.net

Spitzenreiter mit Spitzenlaune

Drei Tore in neun Minuten

Beim Bierchen nach dem Spiel, in freundschaftlicher Atmosphäre, muss klubübergreifend die große Einigkeit geherrscht haben. „Niemand auf der ganzen Anlage wird sagen, dass das nicht komplett verdient war“, blickt Sascha Meeth auf den 3:1 (3:0)-Sieg seines TSV SCHOT Mainz beim FV Diefflen. Dritter gegen Erster lautete die Überschrift, und der Oberliga-Spitzenreiter lieferte „über weite Strecken ein richtig tolles Spiel ab“, wie der Chefcoach betont.

Entsprechend laut wummerte auf dem Heimweg im „Partybus“ die Musik. „Wir sind komplett demütig und geerdet, wissen, dass es eine Momentaufnahme ist. Trier, Worms oder Koblenz haben ganz andere Etats“, sagt Meeth, „aber wir genießen es, wie es gerade läuft.“ Spielfreude und Seriosität lautet die Mischung. Das zeigte sich nach dem Elfmeter-Anschluss durch Fatih Günes (74.), als der TSV so ein bisschen gegen das eigene Naturell mit einer Fünferkette dagegen hielt und jegliche Schlussoffensive der Saarländer im Keim erstickte.

Und das zeigte der ohne ein halbes Dutzend möglicher Stammspieler – bei Johannes Gansmann wurde Pfeiffersches Drüsenfieber diagnostiziert – angetretene TSV bei allen drei Toren. Ballgewinn, erst durch Giorgio Del Vecchio, dann durch Yannick Rinker, öffnender Pass auf die Seite, Lauf in die Tiefe, Querpass – Jost Mairose (21.) und Raphael Assibey-Mensah (24.) trafen, nach Assists durch Janek Ripplinger und Christian Hahn, auf fast identische Weise. „Über zehn, zwölf Stationen“ war das 3:0 herauskombiniert, bei dem Assibey-Mensah mit scharfer Hereingabe das Eigentor durch Leoluca Diefenbach (30.) regelrecht „erzwang“, wie Meeth sagt. Das Haar in der Suppe wären die ausgelassenen Konterchancen in Durchgang zwei, aber danach zu suchen, erschien nach so einem Spiel albern. SCHOTT ist Spitzenreiter mit Spitzenlaune, immer noch.

TSV SCHOTT Mainz: Hansen – Fring, Schneider, Hermann, Schlosser – Rinker – Del Vecchio (87. Melament), Mairose – Assibey-Mensah (86. Senftleben), Ripplinger, Hahn (79. De Sousa Oelsner).

Quelle: FuPa.net

Vom Gegner „megamäßig angetan“

TSV reist am Samstag zum FV Diefflen

Sascha Meeth weiß über jeden bevorstehenden Gegner etwas Positives zu sagen. Doch so richtig ins Schwärmen kommt der Trainer des TSV SCHOTT Mainz selten. Vom FV Diefflen, Gastgeber am Samstag (15.30 Uhr), aber ist der 44-Jährige „megamäßig angetan“. Beim 2:2 in Gonsenheim haben die Saarländer „immer versucht, die Dinge spielerisch zu lösen. So strukturiert mit Ball habe ich diese Saison noch keine Mannschaft gesehen. Sie haben einen Quantensprung hingelegt und stellen im Moment zweifellos eine Spitzenmannschaft dar“. Es ist also ein echtes Topspiel beim Dritten, zu dem der seit acht Oberligaspielen unbesiegte Spitzenreiter anreist. Marco Senftleben ist wieder dabei, Jonas Raltschitsch fehlt mit angerissenem Innenband einen Monat.

Quelle: FuPa.net

Weiter, immer weiter

SCHOTT Mainz schnürt den nächsten Fünferpack gegen einen dezimierten Gegner – Platz eins als Lohn

Das „heute“ in diesem Satz muss man sich dreifach unterstrichen vorstellen, mindestens. „Heute war das im Stile einer Spitzenmannschaft“, sagt Sascha Meeth. 5:1 (3:1) hat der TSV SCHOTT Mainz den FC Hertha Wiesbach besiegt und darf sich nun auch als wirklicher Oberliga-Spitzenreiter fühlen. Aber bevor irgendwelche Debatten über Saisonziele und Ligen, die mit R anfangen, ins Kraut schießen, ist der Trainer um Relativierung bemüht. „Spitzenreiter, das ist ein schönes Bild. Aber viel geiler ist, dieses Spiel heute zu sehen. Keinen Konter zugelassen, selbst 30 Aktionen vor dem Tor gehabt – was wir beeinflussen können, ist der Fußball, den wir spielen.“

Und den kann man derzeit, als Beteiligter und auch als Zuschauer, genießen. Der Weg ist das Ziel, den Augenblick leben – es wimmelt vor Floskeln, die besagen, wo Meeth mit seiner Mannschaft hin will. Druck erzeugt nur der Anspruch an sich selbst, und der ist hoch. Zehn Tore in zwei Spielen, dabei rund zwei Stunden in Überzahl – sich nicht einschläfern zu lassen und seriös zu bleiben, das haben die Mainzer offenbar verinnerlicht. Beim 5:0 in Pfeddersheim half ein Feldverweis kurz vor dem Seitenwechsel mit, diesmal dauerte es nur elf Minuten, ehe der Kapitän der Saarländer das Feld räumen musste. Sebastian Lück hatte nach einem hohen Ball in die Spitze Janek Ripplinger umklammert, sodass der Schott-Stürmer nicht frei aufs Tor schießen konnte – Rot und Elfmeter, in diesem Fall regelkonform. Jost Mairose verwandelte (13.) und legte den Grundstein für einen Dreier, der nur für wenige Momente zu wackeln schien.

Eine Zigarettenpause, und fast steht es 2:2

Lars Hermann, der sich immer besser eingliedert und ein klasse Spiel machte, eroberte den Ball, trieb ihn nach vorne und nahm auf Linksaußen Raphael Assibey-Mensah mit, dessen Pass in die Mitte Ripplinger aus Kurzdistanz verwertete (30.). Nach dem 2:0 erlaubte sich der TSV eine Auszeit in Zigarettenpausenlänge, was Ruddy Mpassi, der sich im Rückraum geschickt von gleich vier Mainzern löste, prompt bestrafte (36.). Mpassis Kopfball brachte fast das 2:2 (40.), stattdessen bugsierte Ripplinger den Ball per Seitfallzieher nach Mairoses abgefälschter Flanke zum 3:1 ins Netz (41.). Danach gab es Dominanz pur, einen hoch seriösen Vortrag mit vielen Abschlüssen und zwei weiteren Toren.

Manuel Schneider dribbelte sich durch, Giorgio Del Vecchio nagelte den Ball ins obere Eck (55.), ehe eine Coproduktion der Nachwuchskräfte mit Meikel Melaments Pass und Yasuhiro Gotos Abschluss den Endstand brachte (85.). „Ich weiß nicht, ob wir schon viele Spiele hatten, in denen wir so dominant waren. Alle waren fokussiert. Heute kannst du es nicht viel besser machen“, sagt Meeth. „Wir gucken nicht auf die Tabelle, sondern auf unsere Leistung“, betont Ripplinger, „und die stimmt immer mehr.“ Die Mannschaft wird immer fitter, wirkt schon blendend eingespielt. „Und wir machen immer weiter“, hebt der bereits siebenfache Torschütze hervor.

TSV SCHOTT Mainz: Hansen – Kohns, Schneider, Hermann, Schlosser – Mairose (81. Melament), Rinker, Fring – Del Vecchio (71. De Sousa Oelsner), Ripplinger, Assibey-Mensah (61. Goto).

Quelle: FuPa.net

Spaß ist wichtiger als Tabellenspitze

Oberliga-Primus TSV SCHOTT will gegen Wiesbach endlich auch auf eigenem Rasen glänzen

„Spitzenreiter“, so wurde Sascha Meeth diese Woche häufiger begrüßt. Natürlich feierten die Spieler des TSV SCHOTT Mainz nach dem 5:0 in Pfeddersheim den Sprung auf Oberliga-Rang eins. Aber bevor nicht auch die punktgleichen Koblenzer ihr Nachholspiel hinter sich haben, lässt der Trainer diesen Befund nicht gelten. Die TuS, Eintracht Trier, Wormatia Worms – der Kreis der unbedingten Aufstiegsaspiranten ist prominent besetzt, und die Mainzer machen sich einen Spaß daraus, da mitzumischen. Nicht mehr, nicht weniger.

Im Fokus steht erst einmal die Heimbilanz. Ein Sieg aus vier Partien, da soll, beginnend gegen Hertha Wiesbach (Samstag, 14.30 Uhr), mehr kommen. Hoch pressen, in die Tiefe spielen – auf dem prima Rasen in Pfeddersheim ließ sich die SCHOTT-Spielweise perfekt abbilden. Auf dem großen Kunstgeläuf in Mombach ist das schwieriger, Bälle hinter die Kette flutschen schneller weg, hinter den hohen Pressinglinien sind viel größere Räume zu verteidigen. Andererseits lässt es sich noch flotter kombinieren, und die Gegner kennen den unkonventionellen Platz nicht.

Wiesbach bringt mit Ruddy Mpassi einen der Top-Stürmer mit und hat von Triumphen (8:2 in Pfeddersheim) bis zu Klatschen (2:5 gegen Gonsenheim) alles im Köcher. Jonas Raltschitsch fehlt zwei Wochen berufsbedingt, außerdem ist der Meniskus, vielleicht sogar das Kreuzband, lädiert. Leon Kern (Schulter) fehlt noch zwei Partien, Marco Senftleben ist privat verhindert, Lars Hermann und Johannes Gansmann sind wieder an Bord, Ali Bülbül, Marcel Heeg und Constantin Leinhos werden im neuen Jahr zurückerwartet.

Quelle: FuPa.net

FC Hertha Wiesbach: Noch fehlt die Konstanz

Höhen und Tiefen wechseln sich beim FC Hertha Wiesbach in dieser Oberliga-Saison bisher regelmäßig ab. Mit drei Siegen und vier Niederlagen rangieren die Saarländer nach sieben Saisonspielen im Mittelfeld der Liga. Zuletzt gab es im Heimspiel gegen den SV Gonsenheim für die von Trainer Michael Petry betreute Mannschaft eine klare 2:5-Heimpleite.

Gegründet wurde der Verein im August 1908 als SSK Hertha Mangelhausen. Vorbild bei der Namensgebung war der Berliner Verein BFC Hertha 92, aus dem im Jahre 1923 Hertha BSC wurde. Mitte der 1920er Jahre wurde aus dem SSK Hertha Mangelhausen der FC Hertha Wiesbach.

FC Hertha Wiesbach

Über Jahrzehnte spielte die Hertha auf Kreisebene, ehe 1992 der Aufstieg in die Bezirksliga gelang. Nach einer Vizemeisterschaft 1999 hinter dem FC Kutzhof wurden die Wiesbacher ein Jahr später Meister und stiegen in die Landesliga auf.

Im Jahre 2004 folgte mit dem Aufstieg in die Verbandsliga Saar erstmals der Sprung in die höchste saarländische Amateurliga. In der Verbandsliga, die seit 2008 Saarlandliga genannt wird, belegte die Mannschaft stets Platzierungen im oberen Drittel. Im Jahre 2013 wurde der Verein vorzeitig Meister und stieg in die Oberliga auf. Gleichzeitig erreichten die Wiesbacher das Endspiel um den Saarlandpokal, das sie mit 0:4 gegen den 1. FC Saarbrücken verloren.