TSV SCHOTT setzt sich an der Tabellenspitze fest

Einrucksvoller 5:0-Auswärtssieg in Pfeddersheim – Ripplinger trifft doppelt

Selbstzerstörung in zwei Akten hier, Sachlichkeit und Spielstärke dort – das Rheinhessen-Duell in der Fußball-Oberliga war eine klare Angelegenheit. 5:0 (2:0) gewann der TSV SCHOTT Mainz bei der TSG Pfeddersheim, ein beiderseits für gerecht erachtetes Resultat. Zwei Schlüsselszenen sah TSG-Coach Daniel Wilde. Die erste spielte sich nach 50 Sekunden ab, als Keeper Patrick Stofleth und Verteidiger Mathias Tillschneider sich bei einem Mainzer Ball in die Spitze gegenseitig über den Haufen liefen, was Giorgio Del Vecchio zum Treffer ins leere Tor nutzte.

Die zweite ereignete sich an der Außenlinie in des Gegners Hälfte, wo Christopher Ludwig sich die Ampelkarte abholte, weil er reichlich überflüssig gegen Michael Kohns das Bein reinstellte (44.). Pikant am Feldverweis war die erste Gelbe Karte – in einer Szene, mit der Ludwig überhaupt nichts zu tun hatte, wie Wilde moniert. Das Spiel hatten die Gäste zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits in ihre Bahnen gelenkt, indem sie immer wieder hoch pressten und schon 2:0 führten. Janek Ripplinger hatte den Ball nach Doppelpass mit Nicklas Schlosser in den Winkel gezirkelt (33.).

In Unterzahl bäumte sich die TSG nach dem Pausentee noch kurz auf, Sebastian Kaster (52.) und Shuntaro Kawabe (56.) beschworen mit Dribblings etwas Gefahr herauf. Doch mit Konstantin Frings 0:3 (60.), dem dritten Torabschluss des sträflich ungehinderten Mittelfeldspielers binnen weniger Sekunden, war die Messe gelesen. Ripplinger legte aus der Drehung noch einen Treffer nach (62.) und bediente Raphael Assibey-Mensah zum 5:0 (78.).

Meeth spendet Trost und lobt sein Trainerteam

Trost kam vom gegnerischen Trainer. „Bei der Qualität im Kader werden, wenn ihr einmal den Bock umgestoßen habt, hier noch sehr viele Mannschaften verlieren“, sagte Sascha Meeth, der eine fußballerisch starke erste Halbzeit seiner Mannen sah und lobte, dass sie nicht überheblich oder leichtsinnig wurden. Nach dem Pokal-Aus galt es etwas gutzumachen, die Reaktion stimmte. Der Chefcoach ließ sich von seinem Trainerteam von der Idee überzeugen, Giorgio Del Vecchio in die offensive Dreierreihe vorzuziehen, von wo aus er immer wieder zwischen die Linien wanderte und nie in den Griff zu bekommen war. Beginnend mit dem Treffer ins leere Tor in Minute eins.

TSV SCHOTT Mainz: Hansen – Kohns, Schneider, Senftleben, Schlosser (85. Fischer) – Rinker – Fring (85. Melament), Mairose – Del Vecchio, Ripplinger, Assibey-Mensah (79. Goto).

Quelle: FuPa.net

Pokalaus in Idar-Oberstein – verdiente 1:3-Niederlage

Jahr für Jahr verkauft sich der Oberligist im Pokal unter Wert, auch dieses Jahr gab es bei einem klassentieferen Gegner das Aus. „Wir haben verdient verloren, weil wir zu wenig investiert haben“, sagt TSV-Trainer Sascha Meeth. Zur Hälfte mit Stammspielern angetreten, begannen die Mainzer dominant, aber „blutleer“, wie Meeth moniert – und wurden immer schwächer, was Marius Botiseriu (39., „klares Abseits“) und Valentin Jäkel (41., „hervorragender Konter“) bestraften. Nach dem Seitenwechsel drehten die Gäste auf, mehr als Janek Ripplingers Tor (67.) sprang trotz genügend Chancen nicht heraus. Thiago Reis Viana (79.) setzte den Schlusspunkt.

Quelle: FuPa.net

„Zu kindlich und zu naiv“

Sascha Meeths TSV SCHOTT muss sich gegen Engers trotz Chancenplus mit 0:0 begnügen

„Zwischen zehn und zwölf richtig gute Chancen“ hatte Sascha Meeth für sein Team gezählt. Jubeln durfte der Coach des Fußball-Oberligisten TSV SCHOTT jedoch kein einziges Mal. „Weil wir zu kindlich und naiv sind, weil wir immer noch ein Schleifchen drummachen wollen“, erklärte Meeth. Dennoch wollte er seiner Elf keinen Vorwurf machen, dass es gegen den FV Engers nur zu einem 0:0 reichte.

Der Mainzer Chancenwucher begann in Spielminute 25. Bis dahin hatte sich das Geschehen ausschließlich zwischen den Strafräumen abgespielt. Nach einer Ecke von Jost Mairose schraubte sich Lars Hermann am höchsten, köpfte aber knapp drüber. Bei einer Mainzer Doppelchance sechs Minuten später fanden sowohl Manuel Schneider als Yasuhiro Goto ihren Meister in Engers starkem Keeper Stefan Djordjevic. Goto (41., knapp drüber), Janek Ripplinger (43., Schuss aus zehn Metern) und vor allem Michael Kohns, dessen Abschluss in Minute 45 an den Querbalken klatschte, hatten noch vor der Pause die längst überfällige TSV-Führung auf dem Fuß. Chancen der Gäste? Bis auf Marian Kneupers Drehschuss (23.) Fehlanzeige.

An der Mainzer Überlegenheit ändert sich auch zu Beginn des zweiten Durchgangs nichts – an der fehlenden Konsequenz aber auch nicht. Goto und Giorgio Del Vecchio kamen binnen weniger Sekunden aussichtsreich zum Abschluss, wurden aber jeweils geblockt (50.). Anschließend ebbte die Mainzer Dominanz etwas ab, Chancen waren nun mit Ausnahme von Sören Klapperts Freistoß, den Schott-Keeper Tim Hansen problemlos entschärfte (65.), Mangelware. Dafür kam nun Farbe ins Spiel: Nach einem üblen Foul an Dennis De Sousa Oelsner fast Höhe der Mittellinie sah Engers‘ Abwehrchef völlig zurecht die Rote Karte (67.). Genau sieben Minute später Schott-Abwehrmann Lars Hermann, der gegen seinen Namensvetter Niklas eine klare Torchance verhinderte (74.). Den fälligen Freistoß drehte S. Klappert nur um Zentimeter am TSV-Gehäuse vorbei, Hansen wäre machtlos gewesen.
Auf anderen Seite zeigten Mairose und Raphael Assibey-Mensah eindrucksvoll, was den Gastgebern an diesem Tag fehlte. Mairose wurde im Strafraum perfekt freigespielt, doch statt den Ball im langen Eck zu versenken, suchte er noch einmal Assibey-Mensah, dessen Abschluss dann geblockt wurde.

TSV SCHOTT: Hansen – Kohns (88. Fring), Raltschitsch, Hermann, Schlosser – Schneider – Mairose, Del Vecchio (81. Yilma) – Goto (65. De Sousa Oelsner), Ripplinger, Assibey-Mensah.

Quelle: FuPa.net

FV Engers: Durchwachsener Start in die Saison

Das vierte Oberliga-Heimspiel bestreitet unsere Mannschaft gegen den FV Engers 07. Gegründet wurde der reine Fußballverein bereits im Jahr 1907. Engers ist ein Stadtteil der Stadt Neuwied.

In den 1950er Jahren spielte der Klub insgesamt vier Jahre in der damals höchsten Spielklasse, der Oberliga Südwest, und traf dort u.a. auf den 1.FC Kaiserslautern mit Fritz Walter. Jedoch mussten die Engerser 1956 absteigen.

Danach ging es kontinuierlich bergab, und der FVE fand sich Ende der 1970er Jahre sogar in der A-Klasse wieder. In den 1990er Jahren arbeitete sich der Verein mit geschickten Transfers wieder bis in die Verbandsliga Rheinland empor, 2002 gelang dem FVE unter dem heutigen Karbacher Trainer Torsten Schmidt die Rückkehr in die Oberliga Südwest, der sie bis 2008 angehörten. Es dauerte bis 2017, ehe der Neuwieder Stadtteilklub wieder in die Oberliga zurückkehrte.

Der Start in die Saison 19/20 verlief bisher eher durchwachsen für Engers: Nach drei Spieltagen langten für die von Sascha Watzlawik trainierten Rheinländer ein Sieg und zwei Niederlagen nur zu einem Platz im hinteren Mittelfeld. Am vierten Spieltag gab es gegen FV Diefflen mit einer 1:4-Heimpleite dann erneut einen herben Rückschlag für den FVE. Zwar gewann man dann in Völklingen mit 2:0, doch das danach folgende Heimspiel gegen unseren Nachbarn SV Gonsenheim ging dann prompt wieder verloren.

Ripplinger meldet sich eindrucksvoll zurück

Knipser schießt den TSV SCHOTTt Mainz zum 3:1-Sieg in Mechtersheim

Janek Ripplinger ist wieder da. Angeschlagen und grippegeschwächt, war es bisher nicht die Oberliga-Saison des Torjägers vom TSV SCHOTT Mainz. Bei der TuS Mechtersheim reichte es zumindest wieder für 45 Minuten – und die wusste der 28-Jährige zu nutzen.

Ein Abstauber ins leere Tor, nach Konstantin Frings klugem Zuspiel (67.), sowie ein Treffer, den Trainer Sascha Meeth als „Tor des Monats“ apostrophiert (82.), und fertig war der 3:1 (1:0)-Sieg. Ripplinger verarbeitete Giorgio Del Vecchios Ball in die Tiefe mit der Brust und hob die Kugel volley aus über 40 Metern über den Keeper hinweg ins Netz. Wer kann, der kann.

Saisontor Nummer drei, die Bilanz kann auch Raphael Assibey-Mensah vorweisen. Schon nach einer knappen Minute schnappte sich der 19-Jährige einen Pfälzer Rückpass und umkurvte den Keeper. Eine frühe Führung, die die Mainzer zunächst zur Nachlässigkeit verleitete. Dana Kaders 1:1 (57.) per Distanzschuss nach einer Ecke war daher hochverdient. „Letztes Jahr wäre das Spiel dann wohl gekippt“, sagt Meeth.

Stattdessen hielt seine Mannschaft, die sich in Durchgang eins noch „den Schneid abkaufen ließ“, dagegen, spielte sich Chancen heraus und verteidigte die Führung gegen robuste Platzherren mit aller nötigen Konsequenz und Körperlichkeit. Mit zuletzt 13 von 15 möglichen Punkten ist der TSV top drauf, jetzt auch wieder mit seinem Knipser an Bord.

TSV SCHOTT Mainz: Hansen – Kohns, Raltschitsch, Hermann, Schlosser – Fring, Del Vecchio, Mairose – De Sousa Oelsner (66. Gansmann), Kern (79. Hahn), Assibey-Mensah (46. Ripplinger).

Quelle: FuPa.net

 

Schon cool

TSV trennt sich von TuS Koblenz 1:1

Als der Unparteiische abpfeift, ertönen auf der Bank der TuS Koblenz laute Jubelschreie. Trainer Anel Dzaka ballt die Fäuste, und wenige Minuten später feiert der Anhang seine TuS für, so ein lauter Ruf, eine „super Leistung“. 1:1 (0:1) war das Oberliga-Topspiel des Ex-Zweitligisten beim TSV SCHOTT Mainz ausgegangen, mit drei dicken Chancen in der Schlussphase waren die Platzherren deutlich dichter am Sieg. So hingen am Ende die Mainzer Köpfe, und der Klub mit der großen Geschichte feierte.

„Irgendwie schon cool“ findet Sascha Meeth diese Konstellation, die vor drei Jahren bei seinem Dienstantritt als TSV-Trainer ein Fall für die Märchenbücher gewesen wäre. Das Lob der Gäste geht runter wie Öl. Nicht nur, dass Dzaka den „netten Menschen“ bei den Mainzern schmeichelte und voller Anerkennung seiner Freude Ausdruck verlieh, dass der in den TSV-Trainerstab gewechselte Nenad Simic seine Karriere beendet hat. „Für mich gibt es in der Liga vorne keine bessere Qualität“, schrieb Dzaka den Mainzern ins Stammbuch. „Wir wären vor drei Jahren komplett ausgerastet, wenn wir einen Punkt gegen die TuS geholt hätten“, ordnete Meeth die Sachlage ein, „die Entwicklung hier ist klasse.“ Auch, was das Umfeld angeht, das mit 630 Zuschauern, rund zur Hälfte TuS-Schlachtenbummler, viel zur Stimmung beitrug.

SCHOTT lässt seine Chancen liegen, Koblenz mit Klasse-Tor

Beide Mannschaften waren auf ihre Weise darauf aus, dem Spiel den Stempel aufzudrücken, und irgendwie schafften es auch beide. Die TuS mit akribischer bis verbissener Arbeit gegen den Ball und einem gehörigen Maß Ausgefuchstheit, der TSV mit trotz hohem Pressing meist sauberem, flachem Aufbau von hinten raus sowie mal aus einstudierten Spielzügen, mal aus wilden Gegenstößen resultierendem Angriffswirbel. Drei Flachschüsse aus mehr oder minder spitzem Winkel verzeichnete der TSV vor dem Seitenwechsel (Leon Kern/6., 38., Raphael Assibey-Mensah/37.), einige Überzahlsituationen wurden mit Fehlpässen leichtfertig vergeben. Einmal nur wurde die TuS gefährlich, nach einem lang nach vorne geschlagenen Freistoß, den Michael Stahl artistisch annahm und versenkte (32.).

Nach dem Ausgleich folgt eine irre Schlussphase

Lange mühte sich der TSV mit spielerischen Mitteln, spät wurde er belohnt – nach einem Standard. Jost Mairose kam zu Fall, Yannick Rinker nutzte die Aufregung zu einem Schuss aus der Drehung, der via Innenpfosten ins Tor hoppelte (81.). Der Auftakt einer irren Schlussphase, in der beide den Dreier wollten. Stahl stoppte Janek Ripplinger per Handspiel, der Schiri gab Stürmerfoul – höchst strittig (84.). Linus Schulte-Wissermann köpfte die zweite TuS-Chance nach einer Ecke vorbei (85.), auf der Gegenseite kamen Dennis De Sousa Oelsner (86., 90.+2) und Ripplinger (90.+1) in äußerst verheißungsvoller Position zum Abschluss. „Es war ein geiles Spiel, das wir hätten gewinnen können“, hielt Meeth fest.

„Die Mannschaft hat durch die Neuzugänge nochmal an Qualität gewonnen“, sagte Rinker, „auch in der Körperlichkeit. Der Stamm ist geblieben, wir sind eingespielt, Teamgefühl und Siegermentalität sind noch ein Stück stärker.“ Was das Lob des Gegners nur bestätigt.

TSV SCHOTT Mainz: Hansen – Kohns, Raltschitsch, Rinker, Schlosser – Fring (78. Hermann), Del Vecchio – Assibey-Mensah (71. Ripplinger), Mairose, Gansmann (59. De Sousa Oelsner) – Kern.

Quelle: FuPa.net

TuS Koblenz: Auf und ab zwischen den Ligen

Im dritten Oberliga-Heimspiel stellt sich die TuS Koblenz in Mainz vor. Die TuS hat eine sehr wechselhafte Vergangenheit hinter sich. 1948, 1950 und 1956 erreichten die Koblenzer noch als TuS Neuendorf drei Mal die Endrunde um die deutsche Meisterschaft.

Bekannte Spieler wie der damalige Ersatztorwart der deutschen Nationalmannschaft, Karl Adam, sowie Trainerlegende Rudi Gutendorf trugen das Trikot der TuS. Jedoch verpassten die Koblenzer 1963 die Qualifikation zur neu gegründeten Bundesliga und auch 1974 zur 2. Bundesliga.

Danach ging es stetig bergab mit dem Verein. 1981 stiegen die Koblenzer sogar aus der Oberliga ab. Erst in der Saison 1993/94 schaffte die TuS unter Trainer Colin Bell die Rückkehr in die Oberliga. Etwas überraschend kam 2004 der Aufstieg in die Regionalliga.

Der große Wurf gelang den Blau-Schwarzen schließlich im Sommer 2006: Milan Sasic hatte eine starke Mannschaft geformt, die den lange ersehnten Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffte. In dieser hielt sich der Verein bis 2010. Nach einigen Trainerwechseln wurde Petrik Sander in der Winterpause der Saison 2009/10 verpflichtet. Aber auch er konnte den Abstieg aus der 2.Liga nicht verhindern. Aufgrund finanzieller Turbulenzen verzichtete der Klub dann auf die Drittligalizenz und ging freiwillig in die Regionalliga.

In dieser hielt er sich bis 2015, aber wegen Lizenzentzug musste er auch diese Spielklasse wieder verlassen. Nach einem Jahr in der Oberliga schaffte die TuS den Wiederaufstieg. Wieder nur ein Jahr später stieg sie dann erneut in die Oberliga ab.

In dieser Saison läuft es für die von Anel Dzaka trainierten Rheinländer bisher sehr gut, die ersten beiden Saisonspiele gegen .Hertha Wiesbach und FV Diefflen wurden gewonnen, gegen Gonsenheim gab es für die TuS zuletzt ein Unentschieden.

Sonderlob für SCHOTT-Teamgeist

Raphael Assibey-Mensah holt einen Elfmeter raus, er verschießt, er umdribbelt den Torwart und macht das Tor trotzdem nicht. Aus den Zuschauerrängen hagelt es Spott – und der 19-Jährige tut es erneut, geht am Keeper vorbei und tütet den 3:1-Sieg des TSV SCHOTT Mainz bei Hassia Bingen ein.

„Dass Jost Mairose, der unseren ersten Elfmeter verwandelt hat, ihm den zweiten gönnt, weil Raffa so viel gearbeitet hat, wie er mit den Rufen von draußen umgegangen ist und wie die Mannschaft ihn dann in den Kreis genommen hat, das finde ich toll“, blickt Trainer Sascha Meeth auf das Rheinhessenduell zurück. Stürmischer, bestechender Angriffsfußball, ein mitunter fataler Hang zum Drama, aber auch Teamgedanke und Widerstandsgeist – das Beispiel Assibey-Mensahs, dieses irrwitzig schnellen Flügelstürmers mit der immer mal wieder festklemmenden Handbremse, erzählt viel über die Mainzer Mannschaft, die am Samstag (14.30 Uhr) die TuS Koblenz empfängt.

In Sachen Körperlichkeit und Erfahrung ist der Ex-Zweitligist die Oberliga-Benchmark. Mit „technisch-taktisch anspruchsvollem Spiel“ will der TSV dagegenhalten. Fehlen wird Manuel Schneider (Zerrung oder Faserriss im Oberschenkel). Die TuS hatte nach dem 1:1 gegen Gonsenheim einen Tag weniger Verschnaufpause, konnte dafür am Wochenende, als Schott den FCK II 3:2 niederrang, die Füße hochlegen.

Quelle: FuPa.net

SCHOTT gewinnt 3:1 bei der Hassia

Der TSV SCHOTT bewies am Binger Hessenhaus, dass er in der Fußball-Oberliga zu Recht ziemlich weit oben steht, feierte im Derby bei der Hassia einen verdienten 3:1-Erfolg. Aber einen, über den es hinterher einiges zu diskutieren gab. Vor allem, weil manche Entscheidung des Schiedsrichterteams reichlich kurios fiel. Spielentscheidend waren sie am Ende nicht, da sich die Mainzer dank ihrer Zielstrebigkeit und der Präsenz durchsetzten, sich vor allem in der teilweise vogelwilden Schlussphase eine Vielzahl an Chancen herausarbeiteten und den Dreier mitnahmen.

Das Spiel hatte kaum begonnen, als Leon Kern auf dem linken Flügel von Sascha Kraft nicht gestoppt werden konnte, von der Grundlinie zurücklegte und Konstantin Fring aus zehn Metern nur noch ins leere Tor einschieben musste (4.). SCHOTT zeigte sich reifer in der Spielanlage, schneller, wacher und schaffte immer wieder Überzahlsituationen. Als sich die Binger ins Spiel gekämpft hatten, hätte es eigentlich schon 2:0 stehen müssen. Warum Mohr in einer klare Überzahlsituation Abseits pfiff (17.), bleibt sein Geheimnis. Der überragende Stürmer Raphael Assibey-Mensah hatte als einziger vor der Mittellinie postierte Mainzer einige Schritte zum Ball gemacht, war dann aber weggeblieben. Glück für die Hassia. Gegen Alper Akcam (38.) und Baris Yakut (42.) war Schott-Schlussmann Tim Hansen genauso auf dem Posten wie auf der Gegenseite Jens Maaß gegen Dennis de Sousa Oelsner (43.).

„Das war ein extrem schwerer Sieg in einem tollen Kampfspiel“, atmete der 23-jährige Außenstürmer auf, der im Vorjahr noch am Hessenhaus kickte und ergänzte das, was den TSV ausmachte: „Wir haben bis zum Schluss an uns geglaubt.“ Entsprechend sprach sein Trainer Sascha Meeth denn auch von einem „Lerneffekt im Vergleich zur vergangenen Saison.“ Da hatten die Binger die Partie nach einem Rückstand noch gedreht. Bevor Assibey-Mensah per Konter in der Nachspielzeit mit dem 3:1 die Entscheidung besorgte, hatten sich die Ereignisse überschlagen.

Dass es Elfmeter für SCHOTT gab, konnte niemand verstehen. „Diese Entscheidung ist unfassbar“, rang Enes Sovtic nach Worten. Jost Mairose ließ sich die Chance nicht entgehen, verwandelte sicher (74.). Im Mainzer Strafraum wurde es noch kurioser. Der eingewechselte Axel Neumann wurde von Torwart Hansen nach einer Ecke mit der Faust zu Boden gestreckt, erlitt einen Nasenbeinbruch. Die Partie lief für Sekunden weiter, bis der Pfiff ertönte. Wegen eines angeblichen Handspiels. Den Elfmeter verwandelte Sovtic (80.). Den nächsten, diesmal klaren Elfer konnte Maaß gegen Assibey-Mensah halten (85.). In Bingen jedenfalls wusste man die Partie bestens einzuordnen. „Es war ein geiles Spiel“, blickte Sovtic zurück. Nicht nur für ihn ist „SCHOTT die spielerisch beste Mannschaft der Liga“.

TSV SCHOTT Mainz: Hansen – Kohns, Raltschitsch, Hermann, Del Vecchio -Schneider (32. Rinker) – Fring, Mairose – de Sousa Oelsner (65. Gansmann), Kern, Assibey-Mensah.

Schiedsrichter: Fabian Mohr (Strohn).

Zuschauer: 280.

Tore: 0:1 Fring (4.), 0:2 Mairose (72./FE), 1:2 Sovtic (76./FE), 1:3 Assibey-Mensah (90.+3).

Quelle: FuPa.net

De Sousa setzt auf den Meeth-Faktor

23-Jähriger erhofft sich beim TSV SCHOTT den nächsten Karriere-Schritt

Wer weiß, wie die Saison des TSV SCHOTT Mainz vorige Saison geendet wäre, wäre nicht das Gastspiel bei Hassia Bingen 1:2 verloren gegangen – drei verschenkte Punkte, die richtig weh taten. Damals blieben die spielerischen Ambitionen des Fußball-Oberligisten im gefühlt meterhohen Gras am Hessenhaus hängen, stattdessen gab es eine Lehrstunde in Sachen Wehrhaftigkeit. Blickt man auf das jüngste 3:2 gegen die U 21 aus Kaiserslautern, haben die Mainzer gelernt. Dennis De Sousa Oelsner war im November 2018 gerade eine Minute auf dem Feld, als Enes Sovtis das späte Binger Siegtor gelang. An diesem Dienstag um 19 Uhr hofft der 23-Jährige auf mehr Spielminuten – diesmal aber im Dress der Gäste.

Schwarz, Just und Güclü dienen als Vorbilder

Erst einen Monat ist es her, dass De Sousa beim TSV einen Einjahresvertrag unterschrieben hat. Die Mainzer reagierten auf Edis Sinanovics Abgang zu Eintracht Trier. Der Deutsch-Brasilianer De Sousa hatte auch bei Regionalligisten vorgespielt und stand mit Hessen Dreieich in konkreteren Verhandlungen. Doch mit Freunden und Berater war er sich einig: „Ich wollte zu Sascha Meeth, einem Trainer mit extrem viel Wissen.“ Dass auch Silas Schwarz, Jan Just (Waldhof Mannheim) oder Arif Güclü (FSV Frankfurt) durch den SCHOTT-Chefcoach ihren nächsten Karriereschritt geschafft haben, macht den TSV attraktiv.

Profi-Träumen hängt De Sousa nicht nach. Vom Fußball leben? „Das ist nur indirekt mein Ziel“, sagt er, „ich will das Maximum meiner Leistung erreichen.“ Wo auch immer das liegen mag. Der Flügelstürmer weiß, wo er herkommt. Als 18-Jähriger absolvierte er in der A-Klasse für Fontana Finthen II sein erstes Aktiven-Spiel. Beim SVW Mainz (36 Landesligaspiele, 22 Tore) sorgte er für Aufsehen, verlor aber durch mehrere Verletzungen über ein Jahr. In den vorigen beiden Spielzeiten in Gonsenheim und Bingen stehen jeweils 33 Einsätze zu Buche – bei der Hassia aber mit doppelt so vielen Minuten und elf (statt vorher drei) Treffern. Den Sprung zum etablierten Oberligaspieler hat er geschafft.

„Er hat unsere Spielweise in Windeseile aufgenommen“, lobt Meeth den spät Verpflichteten, der mit neun Toren beim Turnier in Waldalgesheim einen Traum-Einstand hinlegte und auch bei den Liga-Siegen in Karbach (3:0) und gegen den FCK II traf. Hohes Tempo, Konsequenz vor dem Tor, Variabilität in der Spielanlage, Wissbegierde – Meeth hat viel Positives über den „typischen Straßenfußballer“ zu berichten, würde sich aber über konsequentere Arbeit gegen den Ball und einen dosierteren Einsatz von Dribblings nicht beklagen. De Sousa weiß das. Neben dem Platz arbeitet der 1,72-Meter-Mann an seiner Athletik, am Körperlichen. Und, mit einer Ausbildung, am beruflichen Standbein.

Die Löcher im Binger Rasen kennt er genau

Im SCHOTT-Team, wo er mit Johannes Gansmann, Jost Mairose und Lars Hermann alte Gonsenheimer Weggefährten wiedertraf, fühlte sich De Sousa schnell integriert. Auf die Rückkehr nach Bingen freut er sich dennoch. „Das sind super Jungs“, sagt er über sein Ex-Team, das zwar viel höherklassige Erfahrung zusammenbringe, aber auch eine große Geschlossenheit. Und der nicht bei allen Gegnern beliebte Rasen? „Ich kenne die ganzen Löcher und weiß, wo man ganz gut lang laufen kann“, flachst De Sousa.

Quelle: FuPa.net