Kreisliga: TSV Schott Mainz I – TV Nierstein I 35:21 (16:13)
Damit hätte nun niemand gerechnet. Zwar hatte sich das Werksteam gegen den Ligaprimus Siegchancen ausgerechnet, dass es am Ende aber ein auch in der Höhe verdienter 35:21(16:13)-Erfolg wird, davon hätten nicht einmal die kühnsten Optimisten geträumt.
Beide Mannschaften erstmals in Bestbesetzung in dieser Saison.
Nachdem in Halbzeit eins des Hinspiels die Spielweise beider Mannschaften sehr eindimensional auf die Rückraumshooter Johannes Mitschka (TSV) und Marius Stumm (TVN) ausgerichtet war, waren diesmal beide Teams wesentlich besser eingestellt. So entwickelt sich vom Anpfiff weg ein packender Handballfight, der mit Kreisliga-Handball nicht viel zu tun hatte. Jeder Ball war hart umkämpft, die Abwehrarbeit aufreibend und jedes Tor mühsam herausgespielt. Diese aufwändige Spielweise kam besonders Kreisläufer und Energiebündel Michael Tillinger zu Gute, der nicht nur in der Defensive gut stand, sondern auch im Angriff viele Chance erarbeitete, effizient verwertete und damit sein Team im Spiel hielt. Bis zum 12:12 wechselte die Führung hin und her, bis der Schott-Motor ein paar Zusatz-PS fand und bis zur Halbzeit noch auf 16:13 davon zog.
Schott dreht nach der Halbzeit auf, Nierstein geht die Puste aus.
Nach dem Pausentee spielte das Werksteam wie entfesselt auf und schaffte mit einem 3:0-Lauf die Vorentscheidung (19:13). Die Defensive ließ nicht mehr viel zu, vorne war jeder Schuss ein Treffer. Und wie schon im Hinspiel schien den bis dahin starken Niersteinern nach gut 40 Minuten die Luft auszugehen. Die Vorgabe von Christian Bauer -das Tempo konstant hoch zu halten- trug nun Früchte. Im Angriff fiel Nierstein nicht mehr viel ein, was aufs Tor kam war harmlos. In erster und zweiter Welle wurde der Tabellenführer überrollt, was der pfeilschnellen Flügelzange Waterloo und Oechsle gemeinsame 14 Tore einbrachte.
Nierstein versuchte mit einer doppelten Manndeckung noch einmal ins Spiel zurück zu kommen, was auch kurz funktionierte, da sie von 25:16 auf 25:18 verkürzen konnte. Doch schnell konnte sich der TSV darauf einstellen und so war die Wirkung verpufft.
Spätesten beim 30:20-Treffer durch den spendablen Kisten-Sommer bestand in der Otto-Schott-Halle kein Zweifel mehr am 10. Heimsieg im 10. Heimspiel. Sichtlich zufrieden war Sebastian Stumpf, wurde sein positives Bauchgefühl doch nicht enttäuscht. Besonders gefiel ihm, dass sein Team auch zwei kleinere Schwächephasen problemlos wegsteckte und seinen Stiefel einfach herunterspielte. Ein Dank sprach er auch Reinhold Weber aus, der für diese Partie beschwerliche 500km auf sich nahm, sowie den Spielern, für die kein Platz auf der Bank mehr frei war und das Spiel in Halbzeit zwei bei einer Pizza genießen konnten.
Bringt ausgerechnet Schotts Rivale noch einmal Spannung ins Aufstiegsrennen? Nieder-Olm III patzt zu Hause!
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass Nierstein noch 3 Zähler abgibt, ein kleines Fünkchen Hoffnung gibt es noch. Denn am kommenden Wochenende, an dem Schott spielfrei ist, gastiert ausgerechnet mit der HSG Rhein-Nahe Bingen III in Nierstein ein Team, das das Potential besitzt, Nierstein zu bezwingen, zumal eine solch empfindliche Pleite sicherlich nicht spurlos an der Mannschaft vorbeigegangen sein wird. Bei einer Niersteiner Niederlage würde der Vorsprung auf einen Punkt schrumpfen. Unterdessen verlor auch Nieder-Olm III sein Heimspiel und liegt nun auch nur noch einen Zähler vor Schott. Da sowohl Schott als auch Nierstein und Nieder- Olm dann noch zwei schwere Spiele bevorstehen, wäre Spannung bis zum Rundenende vorprogrammiert. Dennoch kann sich Schott gerade nach so einem Sieg über unnötig verschenkte Auswärtspunkte ganz besonders ärgern.
Es spielten: Klinsmann; Lindenau, Sommer (5/2), Manz (1), Oetjen, Weber (3), Rieck, Mitschka (5/1), Waterloo (8), Schneider, Oechsle (6), Rüther (1), Tillinger (6)