Als der TSV Schott Mainz Handball eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Favoriten verwandelt. Er lag auf seinen panzerartig harten Würfen im Angriff und sah, wenn er den Kopf ein wenig hob, eine gewölbte, braune, Anzeigetafel in Nieder-Olm, auf deren Höhe ein Spielstand von 36:40 angezeigt wurde. »Was ist mit mir geschehen?«, dachte der TSV. Es war kein Traum.
Der TSV Schott Mainz Handball hatte den Tabellendritten Nieder-Olm II besiegt und sich vom Fast-Absteiger der letzten Saison zu einem der Favoriten in der Verbandsliga verwandelt.
Blabla Vater, blabla Prokurist. Ab zum Spielbericht …
In einem extrem offensiv geführten Spiel schenkten sich beide Mannschaften keinen Zentimeter. Schott hatte sich defensiv mal wieder etwas einfallen lassen und nahm den Teamleader und Topscorer Nieder-Olms Tino Stumps sowie Rückraum-Spieler Michael Keber in eine sehr enge Manndeckung. Die restlichen Offensivspieler der Gastgeber ließen sich davon eingangs etwas irritieren und schlossen teilweise ungenau ab. Immer wieder gab es wechselnde Führungen und schnelle Ausgleichstreffer, bis zum 12:12 in der 19. Minute. Hier gelang Schott zuerst ein kleines Polster und dann nach einer Auszeit in der gleich 3 frische Schott-Spieler auf die Platte kamen langsam aber sicher die erste souveräne Führung von 17:22.
Dieser Stand, mit dem es auch in die Halbzeitpause ging, offenbart eine der großen neuen Stärken des TSV Schott in dieser Saison: Die Kaderbreite. Nachdem man die ersten Saisonspiel in dauernd wechselnder Besetzung hinter sich brachte, hat sich das Lazarett gelichtet und es zeigt sich, dass Schott aktuell in der Lage ist flüssig durch zu wechseln ohne Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen.
Trainer Friedemann fand die richtigen Worte zur Pause und justierte an kleinen Stellschrauben, die trotz guter erster Halbzeit noch locker saßen, nach. Das führte zu einem erneut starken Halbzeitbeginn und einer Führung von 19:28 für die Gäste aus Mainz. Doch darf man das Team von Nieder-Olm II auf keinen Fall unterschätzen. In einer Schwächephase des TSV in der man plötzlich wieder anfing Vorne unvorbereitet zu werfen und sich hinten Absprachefehler einschlichen, kam das Heimteam ein ums andere Mal zu schnellen Torerfolgen. Der eben noch große Rückstand wurde so mal ganz fix auf 4 Tore reduziert. Trotzdem war Schott an diesem Sonntag zu stark und auch einfach die bessere Mannschaft. Ein verdienter Sieg in einem guten Verbandsliga-Spitzenspiel steht damit zu Buche.
Wer so kämpft, für den ist alles möglich und langsam aber sicher müssen Tom und seine Jungs mit der neuen Favoritenrolle klarkommen.
Es spielten:
Tobias Bernhard (Tor), Markus Sommer (4), Thomas Göke (Was – echt? GEIL Alter!), Moritz Reckert (3), Simon Pfeifer (3), Dominik Klein (Tor), Johannes Mitschka (9), Jan-Niklas Weimar, Julian Zschocke (1), Yanick Klein (4), Sascha Panhorst (4), Gerrit Wamser (6), Philipp Thißen (6, bitte nicht mehr anrufen, er bleibt bei uns und will nicht bei anderen Mannschaften spielen).