Dass die Schotterer nun nicht mehr in einer Murmel-Liga spielen, ist spätestens seit Sonntag klar. Mit 32:38 zog die Truppe um Michael Manz und Sebi Stumpf gegen den TV Alzey den Kürzeren. Dabei fing die Partie recht vielversprechend für die Mainzer an. Bis zur 10. Minute erarbeitete sich der TSV einen hauchdünnen 7:5-Vorsprung, bevor dann die Gäste erstmals in der 13. Minute mit 8:9 in Führung gingen. In dieser Phase zeichnete sich ab, dass die Gäste einen deutlich geringeren Aufwand betreiben mussten, um zum Torerfolg zu kommen. Nach Belieben konnte Maximilan Bannicke einnetzen – 9 seiner insgesamt 13 Treffer konnte der Torschützenkönig der Saison 15/16 in der ersten Halbzeit setzen. Und wenn er nicht traf war Sebastian Ruch mit insgesamt 12 Treffern zur Stelle. Schmerzlich außerdem der frühe verletzungsbedingte Verlust von Spielmacher Nils Oetjen. Mit dem Halbzeitstand von 15:18 ging es dann in die Kabine. Bemerkenswert: während der Pause machte sich Sören Rasche warm, der die Runder-Geburtstags-Feierlichkeiten seines Vaters verließ, um sein Team im zweiten Durchgang zu unterstützen.

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Die zweite Halbzeit begann mit einem Schock für Schott, als Torwart Werner die rote Karte sah, nachdem er irregulär einen Tempogegenstoß außerhalb des Torraums unterband. Somit musste notgedrungen Trainer Sebi Stumpf sich erstmals seit drölf Jahren in die Kiste stellen. Zur Überraschung konnte er auch die ersten Bälle parieren, gleichzeitig setzte der TSV zur Aufholjagd an. Toll dabei die Unterstützung durch die Zuschauer in der Halle. Tatsächlich schafften es die Schotterer den Favoriten zum Wanken zu bringen, als Julian Oechsle in der 43. Spielminute zum 26:27 verkürzte. Dann die entscheidende Phase der Partie, als der TSV einige Angriffe zu schnell abschließen wollte oder durch technische Fehler die Gäste zu leichten Treffen einlud und sich der TV Alzey bis zur 50. Spielminute einen 7-Tore-Vorsprung erspielte. Durch die zwischenzeitliche Aufholjagd ziemlich ausgepumpt ging bei den Mainzern dann nicht mehr viel. Allerdings ließ man die Köpfe nicht hängen, so dass der Rückstand immerhin zum Endstand von 32:38 stabilisiert werden konnte.    

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Die Niederlage an sich mag schmerzen, ein Weltuntergang ist sie aber beileibe nicht, wenn man sie realistisch einschätzt. Das Spiel gegen Alzey war eines der “Kann”-Spiele – kann man gewinnen, wenn alles perfekt läuft. Lief es aber eben nicht. Der Mannschaft ist kein Vorwurf machen, dass es mit dem Heimsieg nicht geklappt hat. Die Jungs haben alles gegeben, der Einsatz hat definitiv gestimmt. Es ist für die Spieler und Trainer nach den Siegesserien in der Vergangenheit eine neue Erfahrung und die Truppe wird sich daran messen lassen müssen, ob sie daran wächst und ob die richtigen Schlüsse daraus gezogen werden.

Und manch einer mag darüber lächeln, aber die Handballer können richtig Stolz darauf sein, dass es in der Halle auch laut werden kann. Da wird geflucht, es wird angefeuert und es wird sich geärgert. Da sind Emotionen! Gar nicht mal so schlecht für einen erfolgsverwöhnten Werksverein, der sein Heimspiel verliert.

Weitere Fun Facts zum Spiel:

  • Tilli deckt durch seinen Einsatz auf, dass in der Sanitasche Klammerpflaster fehlen
  • Markus Sommer stellt fest, dass er seine Nase nicht überall reinstecken sollte. Schon gar nicht in die gegnerische Abwehr. Sonst bricht sie. Also die Nase. Nicht die Abwehr.
  • Yannick deckt durch seinen Einsatz auf, dass er auf dem Feld besser als im Tor aufgehoben ist
  • Nancy deckt nach dem Spiel auf, dass die guten Frikadellenbrötchen ihren Weg nicht zum Verkaufsstand geschafft haben, sondern stattdessen im Anschluss bei geselliger Teamrunde bei Federweißer und Zwiebelkuchen verputzt wurden
  • Der Kassierer deckt auf, dass ein Schiri-Gespann manchmal billiger zu haben ist, als ein Einzel-Schiedsrichter
  • Sebi Stumpf deckt auf, dass er am nächsten Tag “Körper” hat

Einen Bericht aus der AZ mit Stimmen aus Alzey findet man außerdem hier: http://www.allgemeine-zeitung.de/sport/lokalsport/handball/alzey/sg-saulheim-und-hsv-alzey-siegen_17338658.htm