Herren I: Schott eskaliert in die Verbandsliga

Rückblende. Am 15. Mai 2011 verliert die 1. Herrenmannschaft des TSV Schott Mainz sein letztes Saisonspiel gegen den TV Eich II sang- und klanglos mit 32:20. Vorletzter Platz in der C-Klasse. Eine Handballabteilung mit Schnappatmung unterm Sauerstoffzelt. Aus der damaligen 11er-Staffel haben sich inzwischen drei Vereine aufgelöst, eine zweite Mannschaft bekommt Eich nicht mehr zusammen. Und der TSV Schott? Der TSV Schott feiert fröhlich Wiederauferstehung. Am 23. April 2016 bestreitet die Mannschaft ihr letztes Saisonspiel in der Kreisliga und steht schon vor der Begegnung als Meister und Aufsteiger in die Verbandsliga fest. Das ist eigentlich unfassbar gut. Aus den ganz dunklen Zeiten sind jedoch nur noch wenig Recken übrig geblieben. Aus der Trümmertruppe ist noch Björn Kunze in der 1. Mannschaft und Reiko Schlager immerhin noch in der 2. Mannschaft aktiv. Tobi Bernhard, Markus Rieck, Sebi Stumpf und, mit diversen eingelegten Pausen, Timo Herzer haben den Weg der Mannschaft bis in die Verbandsliga mitbegleitet. Michael Manz ist seit B-Klassezeiten erst als Spieler, dann als Trainer dabei.

Da hat man es sich verdient, sich nach dem letzten Saisonspiel einfach mal auf eine schmodderige Bank zu setzen, durchzuatmen, in sich zu gehen, diese Wahnsinns-Saison – nein, diese Wahnsinns-Jahre – einfach mal Revue passieren zu lassen. Und man sich darüber Gedanken macht, wie es nun weitergeht. Ein ehemaliger Bundestrainer will den Verein in 10 Jahren in der 2. Liga sehen. Bislang wurde diese Vision weder kommentiert noch dementiert. Angesichts des jüngsten Erfolges wird nun das Schweigens gebrochen. Achtung! Eine exklusive Äußerung!

Ja, wir wissen von dem Interview von Vlado Stenzel. Er hat die Vorstellung, dass Schott in 10 Jahren in der 2. Liga spielen könnte. Dies entspricht nicht unseren Vorstellungen! Eigentlich wollten wir in 10 Jahren nämlich bereits in der 1. Liga spielen. Das hätten wir sehr viel früher klarstellen sollen, dann hätte es dieses Missverständnis nie gegeben. Vermutlich gab Vlado dieses Ziel für unsere 2. Mannschaft aus, die sich dieses Jahr dann endlich mal auf den Weg machte und dazu aufraffte aus der C-Klasse aufzusteigen.

Wie dem auch sei, wie sich das für eine Meistermannschaft gehört, wurde man für das Geleistete geehrt. Übrigens, kleiner Tipp am Rande. Bei einer Meisterschaftsehrung kann man auch einfach mal die Schnauze halten und bei der Übergabe einer Urkunde auch mal klatschen.

Danach kam dann noch ein sportliches Zwischengeplänkel, also das letzte Saisonspiel gegen die SG Bretzenheim II. Für ein letztes Spiel war es ein doch recht munterer Verlauf, an dessen Ende man sich mit 28:28 unentschieden trennte. An dieser Stelle muss auch der Schiri etwas in Schutz genommen werden, der nach einem Zusammenprall mit einem Spieler zu Boden ging und wohl etwas die Konzentration verlor. Denn anders kann man den Torpfiff 3 Sekunden vor dem Spielende nach einem ausgeführten Freiwurf innerhalb des 9-Meter-Raums nicht  erklären. Aber da die Schott-Jungs ursympathisch sind, wird der SG der Punkt gegönnt (haben nämlich auch gut gespielt). Klar hätten die Schotterer auch dieses Spiel liebend gerne für sich gewonnen. Während sich die Kollegen aus der Bretzenheimer Presseabteilung wie Bolle darüber freuen, dass die Männer in Gelb einen Punkt aus der Schott-Halle klauten, können wir beruhigend feststellen: es wurden aus unserer Halle von böseren Buben leider schon ganz andere Sachen geklaut. Immerhin bleibt die Serie bestehen: Schott ist auch weiterhin seit 2013 zu hause ungeschlagen.Der SG Bretzenheim wünschen wir auch in der nächsten Saison viel Erfolg. Wenn die Mannschaft so zusammenbleibt, dürfte eigentlich nur deren Presseabteilung gegen den Abstieg spielen.

Da “nur” ein Unentschieden raussprang wurde gemunkelt, dass die Stimmung bei Schott anschließend trübe gewesen sein soll. Da sollte man mal den Schiri des anschließenden Damenspiels – ein Kollege aus Bretzenheim – fragen, wie denn die Stimmung so war. Nur soviel: die Schott-Mädels waren ob der Nacktheit und Lautstärke der Schott-Männer so sehr irritiert, dass das anschließende Spiel gegen Saulheim fast in die Binsen ging. In den folgenden Stunden wurde in und vor der Halle lautstark und episch gefeiert. Gemeinsam mit den Spielern der Herren II-Mannschaft und den Schott-Mödels wurde sehr genial steilgegangen. Hier seien nur die Stichworte Bierrutsche, kalter Glühwein, Whisky am Mittelkreis und Rattanstuhl genannt. Ein schönes Versprechen für die Zukunft, dass die Spieler auch künftig eine tolle gemeinsame Zeit haben und dass es hoffentlich noch viele Anlässe gibt, gemeinsam zu feiern.

Damen: Mit Vollg… äh… Standgas zum Derbysieg

Handball verkehrt bei den Schott-Mädels. Zur Abwechslung kam man im Derby gegen Bretzenheim IV mal von Anfang an gut in die Partie. Mit einer bissigen Abwehr und konsequenten Abschlüssen belohnte man sich nach 10 Minuten mit einem 5-Tore-Vorsprung. Eigentlich hätte es gerne so weitergehen dürfen, allerdings machte sich dann ein Geburtstagsfeierchen des Vorabends bemerkbar. Zunehmend verlor man die Linie, so dass die Bretzenheimer Gastgeber wieder Morgenluft rochen und wieder den Anschluss fanden. Mäßig gelaunt ging es mit einem knappen 10:11-Vorsprung für Schott in die Kabine. Alle Ermahnungen des Trainerteams halfen jedoch nicht, der Restalkohol hatte anscheinend die besseren Argumente. So quälte man sich also durch den zweiten Durchgang, der wahrlich kein Handball-Leckerbissen war. Der Kopf war zwar schwer, aber wenigstens noch so klar, dass man sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen ließ und mit einem 19:22-Endstand zu den Auswärtspunkten würgte. Dadurch, dass man sich nochmal zusammenriss, entging die Mannschaft noch einmal haarscharf einer zünftigen Trainingseinheit mit ihren Freunden, den lustigen Medizinbällen.

Auch wenn es nicht schön war wurde das Ziel Auswärtssieg erreicht. Als Nebeneffekt hat man sich durch die beiden Punkte das Tabellenmittelfeld etwas vom Hals gehalten und Platz 3 gefestigt. Am kommenden Sonntag kommt es in der Schott-Halle zum nächsten Duell gegen den Tabellennachbarn aus Alzey. Dann hoffentlich wieder mit klarem Kopf.

Herren I: Schott gewinnt Spitzenspiel 25:32 (12:11) in Bretzenheim

Schott gewinnt Spitzenspiel 25:32 (12:11) in Bretzenheim

Die Vorzeichen standen vor dem Spiel nicht gut. Schon die Hinfahrt von Gonsenheim nach Bretzenheim über die Koblenzer Straße gestaltete sich am Sonntag-Nachmittag problematisch. Zu groß war der Zuschauer-Ansturm für das anstehende Derby. Nachdem die Coface-Arena passiert wurde, war aber klar, dass diese zum eher zweitrangingen Bundesliga-Rhein-Main-Derby wollten und nicht zum Kreisliga-Spitzenspiel-Stadtderby (sehr seltsam). Dennoch bahnte sich ein Schott-Auswärtsmob von 8-12 frenetischen Zuschauern den Weg über die Stadtteilgrenze.

Und dann unkten vor dem Spiel böse Zungen, dass TSV-Trainer Michael Manz (letzte Saison Trainer der SG Bretzenheim II) als Trainer noch nie ein Spiel in der IGS-Sporthalle gewinnen konnte.

Die Gastgeber wirkten an diesem Nachmittag schon beim Aufwärmen sehr fokussiert und hatten für das Gipfeltreffen noch etwas Verstärkung aus ihrem Rheinhessenliga-Team angefordert. Entsprechend engagiert und strukturiert gingen sie von Beginn an zu Werke und stellten das Werksteam vor große Probleme. Gute 9 Minuten dauerte es, bis die ideenlose Schott-Offensive unter Aufsicht einer kleinen Binger-Delegation das erste Mal erfolgreich war. Bis dahin hatte es hinten aber schon 4-mal geklingelt. Und auch nach 12 Minuten beim Stand von 5:1 schien es so, als würden dem TSV an diesem Tage die spielerischen Mittel fehlen.

Doch mit der Einwechslung von Kai Thielen und Markus Sommer konnte Trainer Manz in der Offensive wichtige Impulse setzen. Nachdem die Blauhemden, beschwert mit orangenen Leibchen, dann binnen 5 Minuten mehrfach ziemlich genau zielten – und zwar ziemlich genau auf das immer hochgehende Bein des Heim-Keepers – schmolz der Bretzenheimer Vorsprung zunächst nicht. Diese Variante des genauen Zielens war allerdings nicht erfolgsversprechend.

Die agiler werdende Schott-Offensive fand aber immer mehr Lücken in der nach und nach bröckelnden Betonabwehr des Tabellendritten und nutzte fortan die Gelegenheiten, um andere Wurf-Varianten auszuprobieren (z.B. der in diesem Moment ratlose Alex Becht mit einer 11-Meter-Bogenlampe). Und auch die eigene Abwehr stand mit zunehmender Spieldauer vor dem stärker werdenden Schott-Torhüter Tobias Bernhard stabiler. Nach 27 Minuten war das Spiel beim Stand von 10:11 endlich gedreht. Die Freunde wehrte allerdings nur kurz, denn die gefällig aufspielende SG drehte den Spieß noch einmal um und ging mit einer 12:11-Führung sowie einer doppelten Überzahl in die Halbzeit.
In jener Halbzeit gab es abseits des Platzes die wohl spielentscheidende Szene: Auf der Tribüne postierte sich ein Heim-Trommler, der das eigene Team offensichtlich so aus der Fassung brachte, dass nach dem Wiederanpfiff in doppelter Überzahl der erste Angriff übermotiviert nach 10 Sekunden erfolglos abgeschlossen wurde. Und auch in der Folge schadete den Bretzenheimern die eigene Rennerei mehr, als dass sie ihnen Früchte brachte.

Wir hingegen genossen die Vorteile des Bretzenheimer Tempos sichtlich und spielten nun Angriff für Angriff unsere Stärke aus, fanden die Lücken und schlossen konzentriert ab. Den Bretzenheimern ging in der Folge die Zielgenauigkeit verloren. In der 40. Minute konnte Schott sich vorentscheidend auf 4 Tore absetzen (17:21) und den Vorsprung konstant halten (20:24), um dann in den letzten 10 Minuten noch einmal den Turbo zu zünden. Die Gastgeber waren zwar bemüht mitzuhalten, aber nicht mehr in der Lage Nadelstiche zu setzen. Spätestens mit dem 22:29 in der 55. Minute war die Partie gelaufen. Matchwinner Markus (Kisten-)Sommer krönte seine starke Leistung standesgemäß mit dem 30. Gästetor.
Kurz zuvor schlug Kai Thielen mit seiner Lippe so heftig gegen die Hand seines Gegenspielers, dass in dieser ein Druck von ca. 10 bar entstand und wie eine zu lang gekochte Bockwurst aufplatzte.

Nach dem Spiel war dem gesamten Werksteam die Erleichterung und Freude anzusehen, war es doch über 60 Minuten ein packendes, temporeiches Match, in dem uns alles abverlangt wurde und wir endlich zeigen konnten, dass wir auch mit Rückschlägen umgehen können und konditionell in der Lage sind 60 Minuten Vollgas zu geben.

Für die Gastgeber, die diese Saison erstmals Heimzähler abgaben, gab es aus der Schott-Kabine nach Schusspfiff aber noch ein paar aufmunternde, lautstarke Worte im Sinne eines aktuellen Gassenhauers: „Sc****t drauf, Schott kommt nur einmal im Jahr, olé olé….!“
Ein Lob an dieser Stelle auch an den Referee Jürgen Veeck, der in dieser emotionalen und schnellen Partie als Einzelschiri sehr umsichtig und souverän pfiff, sich zu keinen Diskussionen hinreißen und nie den Hauch von Hektik aufkommen ließ. So sieht eine gute Spielleitung aus.

Und es gilt an dieser Stelle noch den „Fairplay-Preis“ an den Bretzenheimer Rechtshalben zu verleihen, der heftig an den Hinterkopf eines Schotter-Defensivspielers prallte. Schiedsrichter Jürgen Veeck erkannte aufgrund des Bewegungsablaufs zunächst einen Schlag eines anderen Abwehrspielers und stellte diesen für zwei Minuten vom Platz. Der Bretzenheimer Spieler klärte den Schiedsrichter jedoch über den Zusammenprall auf, so dass die Zeitstrafe konsequenterweise und bemerkenswerterweise wieder zurückgenommen wurde – ein Beleg der Fairness und auch ein Beleg der guten Spielleitung!

Apropos Leibchen – angesichts der schmalen Kasse unserer Handballabteilung ist derzeit ein Auswärtstrikotsatz nicht drin. Sponsoren, die unserer erfolgreichen Herren 1-Mannschaft finanziell unter die Arme greifen, wären herzlich willkommen. Geld stinkt nicht, Leibchen aber schon!

Herren I: Mainzer Derby mutiert zum Gipfeltreffen

Es ist zwar schon der 16. Spieltag in der Kreisliga Rheinhessen, aber wenn am kommenden Sonntag der TSV Schott Mainz und die SG Bretzenheim II aufeinander treffen wird eigentlich erst die Hinrunde abgeschlossen, denn das Mainzer Stadtderby gab es diese Saison noch nicht. Im Gegensatz zur vergangenen Saison geht es bei dieser Begegnung aber um mehr als nur ums Prestige. Denn für die zweite Garnitur der Bretzenheimer ist dies noch einmal die Möglichkeit ins Aufstiegsrennen zurückzukehren. Eine Niederlage gegen uns würde die Bretzenheimer Titelträume bei 8 Punkten Rückstand hingegen platzen lassen. Das Aufstiegsrennen wäre dann ein Zweikampf der HSG Rhein-Nahe Bingen III und uns. Einen Showdown am letzten Spieltag der Saison würde es dann nicht mehr geben. Es ist also zu erwarten, dass uns ordentlich Manpower und Einsatz gegenüberstehen wird.

Nachdem die letzte Saison für unseren kommenden Gegner alles andere als prickelnd lief, sind sie dieses Jahr so etwas wie das Überraschungsteam. Gerade zu Hause spielen sie extrem souverän und selbstbewusst auf. Die Punktverluste gab es allesamt auf fremden Plätzen (Bingen, Weisenau, Budenheim). Der Grundstein für die wiedererlangte Bretzenheimer Stärke ist das Abwehrbollwerk. Gerade einmal 21,9 Gegentore im Schnitt kassiert die SG und hat damit den niedrigsten Wert aller Kreisligateams aufzuweisen. Nicht umsonst mischen sie jetzt noch hoffnungsvoll im Aufstiegsrennen mit und würden bei einem Sieg noch einmal berechtigte Ambitionen hegen.

Ambitionen, die wir beim TSV Schott nicht verschweigen können. Wer nach 15 Spieltag mit 30:0 Punkten und einer Tordifferenz von +209 an der Tabellenspitze steht, muss offen vom Saisonziel „Aufstieg“ reden. Ein Sieg wäre ein großer Schritt. Schlüssel zum Erfolg sollen einmal mehr schnelle Gegenangriffe nach defensiven Balleroberungen sein. Wenn dies nicht gelingt, ist ein geduldiger und konzentrierter Spielaufbau an den Tag zu legen. Gegen den abwehrstarken Kontrahenten darf sich das Werksteam nicht in überhastete Abschlussaktionen treiben lassen, sondern es muss ruhig und bedächtig die Lücke gesucht werden. Auf Geschenke und Einladungen zu einfachen Toren sollten wir verzichten, um den Gegner nicht unnötig aufzubauen. Da jedem die Bedeutung der Partie bewusst ist, dürften Einstellung und Konzentration dieses Mal kein Problem darstellen. Dass die Schotter personell an diesem Wochenende nicht aus dem Vollen schöpfen können, ist bedauerlich. Da die glückliche Situation besteht, dass der Kader diese Saison anzahlmäßig überbesetzt ist, wird die Qualität des anwesenden Personals unabhängig davon gehobenen Kreisliga-Ansprüchen genügen und dem Duell auf Augenhöhe entgegenfiebern.

Anpfiff der Partie ist am 06.03.2016 um 16.00 Uhr in der IGS Mainz-Bretzenheim. Geleitet wird die Partie vom Unparteiischen Jürgen Veeck. Über Unterstützung von den Rängen würden wir uns sehr freuen!

Damen: Nervenspiel im Stadt-Derby

Kreisliga: TSV Schott Mainz – SG Bretzenheim IV 23:23 (13:13)

Bei den Mädels sollte im Derby gegen die SG Bretzenheim IV endlich der erste Heimsieg her. Zwar wurde daraus nichts, das 23:23-Unentschieden feierte man dennoch wie einen Sieg.

Es entwickelte sich von Anfang an eine ganz enge Partie, bei der sich beide Mannschaften nicht viel schenkten. Leichte Vorteile für den TSV Schott zu Beginn der ersten Halbzeit, wobei sich auch zu diesem Zeitpunkt der recht simple aber sehr effektive Handball der Gäste herauskristallisierte. Ärgerlich, dass ein herausgespielter 12:9-Vorsprung nach ca. 20 Minuten nicht gehalten werden konnte und es einen Bruch in den Angriffsbemühungen der Schott-Mädels gab – zu unpräzise wurden die Abschlüsse. So schlossen die Bretzenheimer wieder auf und beim 13:13-Pausenstand konnte man schon ahnen, dass das eine ganz enge Kiste werden würde.

In den zweiten dreißig Minuten erarbeiteten sich die SG Bretzenheim langsam aber sicher ihre Vorteile, so dass man einige Minuten vor Ende beim Stand von 19:23 nicht mehr viel auf die Schott-Mädels gewettet hätte. Dank eines tollen Kampfgeistes glaubte man aber trotzdem weiter an seine Chance und kämpfte sich trotzdem nochmal auf ein 22:23 ran. Das Drama erreichte einige Sekunden vor Schluß bei diesem Spielstand seinen Höhepunkt. Freiwurfsituation vor dem Kasten der Bretzenheimer, die sich zu sehr auf die Halbspielerin Heike konzentrierte. Die legte routiniert auf Anne-Lene auf der Rechtsaußen ab, die – wie auch immer – den Ball freistehend verwandelte. Mit dem Ertönen der Schlußsirene gab es auf Seiten der Schott-Mädels kein Halten mehr, Jubel allenthalben. Entsprechend groß die Enttäuschung bei den Gästen, woebi auch das ein oder andere Tränchen verdrückt wurde.

Ganz großes Kompliment also an unsere Frauen, die eine tolle Moral bewiesen und weiter auf Tuchfühlung zu den Top 3 der Liga bleiben.

Herren I: Vorbereitungsspiel gegen Rheinhessenligist Bretzenheim mit positiven Eindrücken beendet

Am vergangenen Sonntag stand gegen die SG Bretzenheim, die bereits ein zweitägiges Trainingslager in den Knochen hatten, der nächste Härtetest für unsere 1. Herrenmannschaft an.

Auch wenn man gleich auf drei etatmäßige Torhüter sowie einer weiteren handvoll Feldspieler verzichten musste, wurde mit einem 32:31-Sieg gegen das Team um den starken Kreisläufer und Bretzenheimer Neuzugang Macki weiteres Selbstvertrauen getankt. Auch wenn freilich noch nicht alles so geklappt hat wie es vom Trainerteam Manz/Stumpf gefordert wurde.

Zur Halbzeit lag der TSV Schott noch zurück, drehte jedoch kurz nach Beginn der 2. Halbzeit das Ergebnis und man gab bis zum Schluss alles, um am Ende die Nase vorne zu haben.
Der zweite Sieg im zweiten Testspiel steigert die Vorfreude auf die nächsten Testgegner. Dabei wird man sich in den nächsten Wochen u.a. gegen Bodenheim II, Breckenheim II, den TV Alzey, Gonsenheim III, Nieder-Olm II und Ingelheim I messen.

Herren I: Arbeitssieg in Bretzenheim

Nach dem 26:33-Erfolg der 1. Herrenmannschaft bei der zweiten Garnitur aus Bretzenheim in einer unterkühlten Sporthalle sprach Sebastian Stumpf von einem „Arbeitssieg“, schließlich ließ sich Trainer Michael Manz taktisch einiges einfallen und sorgte somit für ein packendes Derby.

Von Beginn an wurde der TSV Schott mit einer offenen Manndeckung ab der Mittellinie attackiert. Sobald es einen Freiwurf gab, zog sich Bretzenheim in eine 6:0- oder 5:1-Deckung zurück. Dies stellte das stark ersatzgeschwächte Schott vor einige Probleme, doch insbesondere Johannes Mitschka war direkt im Spiel und brachte das Team auf Kurs. Da zudem die eigene Defensive kompakt stand, zog man gleich auf 4:1 davon, in der Folge konnte sich der TSV allerdings nicht weiter absetzen.

Zwei Wechsel Mitte der ersten Halbzeit sorgten dann für die Stabilisierung des Schott-Spiels – auf der Mitte kam Björn Kunze, der dem bis dato etwas zu hektischen Angriffsspiel Ruhe verlieh und im Tor löste Tobias Bernhard den glücklosen Nachwuchstorwart Matthias Wallat ab. So konnte sich das Werksteam kurz vor der Pause von 10:9 auf 14:10 absetzen.

In der Halbzeit schienen Christian Bauer und Sebastian Stumpf die richtigen Worte und taktischen Mittel gefunden zu haben. Bereits in der 45. Minute gab es beim Stand von 25:15 die erste 10-Tore-Führung. Bis zum 29:20 schien das Spiel gelaufen. Doch die SG II bestrafte die 8 minütige Schotter Torflaute und verkürzte auf 29:25. Nachdem aber das erlösende 30. Tor durch Sebastian Waterloo erzielt wurde, war die Spannung aus der Partie raus und Schott siegte letztendlich souverän. Besonders treffsicher erwies sich mal wieder Markus Sommer mit elf blitzsauberen Toren.

Dass das Spiel am Ende so deutlich gewonnen wurde, war aufgrund der Umstände keine Selbstverständlichkeit. Lediglich 10 Feldspieler, darunter Rekonvaleszent Yannick Hochstuhl und aus der 2. Mannschaft Moritz Reckert, standen zur Verfügung. Wie groß die Personalsorgen waren, wurde während des Spiels abseits des Spielfeldes -und für das Publikum nicht sichtbar- deutlich, als Alex Becht verwundert über den hoch frequentierten, teaminternen Whats-App-Chat anfragte, wer denn überhaupt noch spiele. Der Ticker-Beauftragte und verletzt auf der Tribüne weilende Nils Oetjen klärte das an den Smartphonen mitfiebernde Lazarett umgehend auf.

Zudem traf man auf ein Team, dass von seiner Besetzung her nicht ans Tabellenende gehört und auch durch einige Spieler aus dem Rheinhessenliga-Team verstärkt wurde.

Wie wertvoll diese zwei Punkte sind, zeigen die Resultate von Nieder-Olm III und TV Nierstein, die gegen die Drittvertretungen von Rhein-Nahe Bingen und TG Osthofen jeweils einen Zähler liegen ließen. An der Tabellenspitze wird es also enger, dennoch ist Schott weiter auf Schützenhilfe angewiesen und muss gleichzeitig auch gegen vermeintlich schwächere Gegner seine Hausaufgaben wie bisher sorgfältig erledigen.

Es spielten: Bernhard (15. – 49.), Wallat (1.-14.; ab 50.); Lindenau (4), Sommer (11), Reckert (1), Schneider (5/4), Rüther (3), Kunze (1), Rieck (3), Mitschka (3), Hochstuhl (1), Waterloo (1)

Damen: Die Achterbahnfahrt geht weiter

Kreisliga: SG Bretzenheim IV – TSV Schott Mainz 30:18 (14:10)

Das Derby gegen Bretzenheim IV dürften sich die Schott-Mädels wohl anders vorgestellt haben. Obwohl man gegen sieben Gastgeber vollzählig antreten konnte, wurde der anvisierte Auswärtssieg deutlich verfehlt. Damit geht das auf und ab beim TSV Schott weiter. Es zeichnet sich ab, dass man viel Mühe haben wird, um in dieser Saison in die obere Tabellenregion vorstoßen zu können.

Herren I: Erster Saisonsieg im Derby

Kreisliga Männer: TSV Schott Mainz I – SG Bretzenheim II 30:18 (12:1o)

Die Anspannung war groß bei den Schott-Männern. Nach der Auftaktniederlage gegen Nieder-Olm sollte gegen Bretzenheim unbedingt der erste Saison-Sieg her. Dazu die besondere Brisanz, dass es in der jüngeren Vergangenheit doch den ein oder anderen Spieler oder Trainer aus der Nachbarschaft zum TSV Schott gezogen hat. Da wollte man sich natürlich gegen Bretzenheim keine Blöße geben.

Gewohnt robust der Schott-Abwehrverbund. Aber der Druck war da, entsprechend hatte der Flattermann in der ersten Halbzeit mehr Spielanteile als einem lieb sein konnte. Viele technische Fehler in der Vorwärtsbewegung, garniert mit einer mäßigen Chancenverwertung bzw. einem gut aufgelegten Torhüter der Gäste sorgten dafür, dass der TSV “nur” mit einer 12:10-Führung in die Pause ging. In der zweiten Halbzeit profitierte man dann von einer kontinuierlich nachlassenden Bretzenheimer Mannschaft, die v.a. in der Rückwärtsbewegung nicht mehr mithalten konnte.

Der deutliche 30:18-Sieg war am Ende eine klare Sache – geschenkt war er aber nicht, da musste der ein oder andere schon seine Knochen hinhalten. Leider konnten die Schotterer erneut nicht mit einer voller Bank antreten, das Spiel ging also wieder an die Substanz.

Und was meinen die Trainer?

Christian Bauer: “Das Ergebnis ist schön. Aber die Mannschaft muss einfach viel ruhiger und geduldiger werden. Es wird immer noch zu schnell abgeschlossen und die Chancenverwertung ist noch viel zu schlecht. Positiv heraus zu heben ist unser Torwart Matthias, der eine sehr gute Leistung abgeliefert hat. Aber führ ihn heißt es jetzt wieder gut trainieren und dran bleiben.”

Sebi Stumpf: “Wir hoffen, dass die Jungs sich schnell vom Spiel erholen. Vor allem, dass die Verletzungen nicht schlimmer sind als befürchtet. Es wäre schön, wenn beim nächsten Auswärtsspiel am Samstag gegen TV Alzey II mehr Spieler zur Verfügung stehen. Für die 10 Mann heute war es wieder ein Kraftakt, der zum Glück mit 2 Punkten für uns endete. Unser junger Torwart hatte einen starken Tag. Aber auch Nils auf der Außenposition hat unsere Anweisungen 1:1 umgesetzt und gut genetzt.”

Und Michael Manz, Schott-Spieler und Trainer der SG Bretzenheim? “Du Kartoffel!” Hat er zwar so nicht gesagt. Aber bestimmt gedacht. 30 mal mindestens…

Damen: Achtung! Aufregung!

Kreisliga: TSV Schott Mainz – TSG/DJK Bretzenheim IV 17:12 (7:6)

Weinende Mädchen, Mütter mit Schnappatmung, aufgebrachte Väter, die sich gar erbost zeigten über die Gemeinheiten der Gegner und des Schiedsrichters. Nein, keine Szene nach einem Jugendspiel, sondern nach Abpfiff des Mainzer Derbys zwischen Schott und Bretzenheim. Und warum die ganze Aufregung? Ehrlich gesagt: wir haben keine Ahnung. Da war nun wirklich keine Aktion dabei, die diese Aufregung verdient gehabt hätte.

Das Spiel war in der Tat eher handzahm, insbesondere in den ersten 10 Minuten, als sich beide Mannschaften schlichtweg weigerten mal ein Tor zu werfen. Da musste erstmal ein 7-Meter her, damit mal was auf dem Spielberichtsbogen eingetragen werden konnte. Ansonsten haben sich die Schott-Mädels gegen die junge unerfahrene Bretzenheimer Truppe ziemlich schwer getan. Zwar hat man hinten wenig zugelassen, andererseits agierte man aber auch wenig effizient im Angriff.

Angesichts der geringen Torausbeute beider Mannschaften gab eine Schwächephase der Gäste zwischen der 35. und 40. Minute den entscheidenden Ausschlag, als Schott eine Trefferserie gelang, die dann im Lauf der zweiten Halbzeit stetig ausgebaut werden konnte.