Eine Siegesserie ist etwas Besonderes. Sie beweist, dass ein Team es schafft, über mehrere Wochen hinweg konstant zu spielen, Ausfälle zu kompensieren und trotzdem Spiele zu gewinnen. Dass die Siegesserie unserer Herrenmannschaft nach drei Siegen in Folge gerissen ist, zeigt, dass man an diesem Tag nicht in der Lage war, die Ausfälle zu kompensieren, konstant den Ball zu bewegen und diszipliniert Football zu spielen. Das kann am Gegner liegen oder an einem selbst. Am Sonntag lag es sicher nicht am Gegner.

Nach dem Kick Off kam die Mainzer Offense zuerst auf den Platz. Mit kurzen Pässen von Quarterback Holger Eichinger und kraftvollen Läufen von Runningback Marco Giordano überbrückten die Eagles zügig das Feld. Kurz vor der Endzone entschied sich Offense Coordinator Frank Wolf dazu, einen vierten Versuch auszuspielen, was leider misslang. Dass man der Endzone erst im dritten Quarter wieder so nah kommen würde, ahnte wohl keiner der rund 300 Zuschauer.

Die Offense der Pirates begann wie erwartet: Schnelle Pässe vom neuen Import Quarterback auf Wide Receiver Aaron Seward. War Seward nicht offen, lief der äußerst mobile Quarterback einfach selber. Simple aber effektiv. Zwar gelang es unserer Defense immer wieder lange dritte Versuche zu erzielen, Undiszipliniertheiten oder schlecht durchgeführte Plays schenkten den Pirates aber immer wieder neue erste Versuche. So dauerte es nicht lange, bis die Pirates mit 00:07 (inkl. gelungenem Point after Touchdown, kurz: PAT) in Führung gingen. Pirates Wide Receiver Seward war es letztlich, der einen 30 Yards Pass in der Endzone sichern konnte.

Die nächsten Drives waren auf beiden Seiten von den Defense-Reihen bestimmt. Die Offense der TSV SCHOTT Footballer fand einfach keinen Rhythmus und musste den Ball immer wieder nach drei Versuchen punten. Die Eagles Defense fand besser ins Spiel, lediglich durch Strafen bewegten die Pirates den Ball nach vorne. Nach einem Drive, mit insgesamt mehr als 45 Yards Strafen, war es der Quarterback der Pirates, der mit einem improvisierten Lauf kurz vor der Halbzeit das 00:14 (inkl. PAT) erzielen konnte.

Nach deutlichen Worten in der Halbzeit kam die Mainzer Defense erneut auf den Platz. Larry „Scotty“ Scott, der zunächst als CB eingesetzt wurde, spielte nun in der Mitte des Feldes, um sich als „QB Spy“ um den Quarterback der Pirates zu kümmern. Diese Umstellung zeigte sofort Wirkung. Die Pirates konnten den Ball in der zweiten Halbzeit so gut wie gar nicht mehr bewegen und leisteten sich dazu vier Turnovers.

Auch die Golden Eagles Offense kam mit viel Elan aus der Halbzeit. Runningback Marco Giordano fand immer wieder Lücken in der Laufverteidigung. Quarterback Eichinger, der konstant unter Druck stand, konnte sich das ein oder andere Mal befreien und Wide Receiver Sebastian Kaiser bedienen. Giordano war es letztlich, der aus einem Yard Entfernung den 07:14 (PAT durch Blankenberger) erzielen konnte. Leider konnte der Schwung des ersten Drives der zweiten Halbzeit nicht aufrecht gehalten werden. Das Fehlen von Offensive Left Tackle Baumeister machte sich immer mehr bemerkbar.

Mitte des vierten Quarters fiel dann die Entscheidung zu Gunsten der Pirates. Den kurzen Pass von Eichinger auf Wide Receiver Jermaine Stützel konnte der Defense End der Pirates aus der Luft abfangen und 25 Yards bis in die Eagles Endzone tragen. Der PAT wurde zwar geblockt, trotzdem ließen sich die Pirates den 07:20 Vorsprung nicht mehr nehmen.

Ein sichtlich unzufriedener Head Coach Petersen sagte nach dem Spiel: „Heute haben wir auf beiden Seiten des Balles nicht gut gespielt. Die Ausfälle von Derbuc (Defensive Back) und Sanchez (Linebacker) waren deutlich zu spüren. Die Defense war sehr undiszipliniert. Die Strafen haben uns heute richtig weh getan. Die Offense, die zuletzt gegen Trier und Kassel glänzen konnte, war heute völlig aus dem Rhythmus. Daran müssen wir arbeiten.“
Nach einem spielfreien Wochenende spielen die TSV SCHOTT Mainz Golden Eagles Seniors am 08.07. beim Tabellenführer aus Darmstadt.

Archvfoto: © Foto Seidl, 2018